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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vollführte kreisende Bewegungen mit dem Messer. Jedesmal, wenn er geringen Widerstand spürte, wußte er, daß er wieder eine Pflanze zerstückelt hatte.
    „Ich bin jetzt bei Ihnen, Oberst" sagte der Teleporter. „Um Sie herum ist die Hölle los. Ich... achhh!"
    „Tako!" rief Redhorse bestürzt.
    „Alles in Ordnung", gab Kakuta zurück. „Eines dieser Dinger wollte mir die Luft abstellen, mein Messer war jedoch schneller."
    Eine Weile hörte Redhorse Kakutas heftiges Atmen, das immer wieder von klatschen Geräuschen unterbrochen wurde.
    „Hören Sie auf, mit dem Messer herumzufuchteln", sagte Kakuta schließlich. „Ich bin jetzt genau neben Ihnen."
    Redhorse griff mit beiden Händen in das Dickicht und versuchte, seinen Oberkörper zu befreien.
    Kakuta umschlang Redhorses Beine und schaltete das Flugaggregat auf volle Beschleunigung. Mit einem Ruck kam Redhorse frei. Ein Schulterstück seines Kampfanzuges blieb in den Asten hängen.
    Ein halbes Dutzend geköpfter Lianen tastete blind nach den beiden Terranern. Aus den abgeschlagenen Spitzen der Pflanzen tropfte eine grünliche Flüssigkeit.
    Redhorse schwang sich herum und orientierte sich. Er holte tief Atem.
    „Sind Sie in Ordnung?" erkundigte sich Kakuta.
    Redhorse strich über seinen Anzug und wischte den klebrigen Pflanzensaft vom Helm.
    „Wir dürfen nicht zu tief über den Bäumen fliegen", ordnete er an. „Wenn wir irgendwo landen, müssen wir uns die Gegend genau ansehen. In diesem Dschungel scheint es nur Mordpflanzen zu geben."
    „Vielleicht kann ich jetzt mein Messer zurückhaben", sagte Olek.
    Redhorse gab es ihm. Unter ihnen verschwanden die Lianen zwischen den Blättern. Der Dschungel machte wieder einen harmlosen Eindruck.
    „Wir können nicht ewig in der Luft herumfliegen", sagte Kakuta. „Irgendwo müssen wir uns ein sicheres Plätzchen suchen."
    „Halten wir weiter auf das Meer zu", entschied Redhorse. „Vielleicht entdecken wir einen feinen Sandstrand mit Palmen."
    „Ha!" machte Olek.
    Redhorse blickte zum Dolan zurück. Er wußte nicht, ob Tro Khon oder die Dimoschützen bereits den Dschungel durchstreiften. Der Zweitkonditionierte hätte sich bedenkenlos in den Urwald wagen können.
    Redhorse fragte sich, ob die Dimoschützen ähnliche körperliche Fähigkeiten wie der Zeitpolizist besaßen.
    Kakuta war Redhorses Blick gefolgt.
    „In der Nähe des Dolans scheint alles ruhig zu sein", sagte er.
    „Tro Khon ist sicher in der Lage, die Dimoschützen mit Flugaggregaten auszurüsten", vermutete Olek.
    „An diese Möglichkeit habe ich noch nicht gedacht", gestand Redhorse. „Wir müssen uns beeilen."
    Plötzlich stieg vor ihnen ein Schwarm schwarzer Vögel auf.
    „Achtung!" rief Redhorse, als er sah, daß der Schwarm genau auf sie zuhielt.
    Der Cheyenne zog seinen Thermostrahler und ließ sich langsam höher gleiten.
    „Das sind keine Vögel!" stellte er fest, als die seltsamen Dinger näher kamen.
    Das, was er für Vögel gehalten hatte, sah aus wie fliegende Tannenzapfen. Die unheimlichen Gebilde besaßen weder Flügel noch irgendeinen anderen Mechanismus, der sie befähigte, in der Luft zu bleiben. Sie waren vom Dschungel heraufkatapultiert worden. Die Geschwindigkeit des Schwarmes ließ nach. Redhorse und Kakuta, die sich von ihren Flugaggregaten in die Höhe hatten treiben lassen sahen die Zapfen unter sich vorbeifliegen. Sie hatten bereits den höchsten Punkt ihrer Bahn erreicht und fielen jetzt auf den Urwald zurück.
    Olek, der unter seinen Begleiter flog, ließ sich unvorsichtigerweise von zwei Zapfen treffen.
    „He!" rief der Oberstleutnant überrascht. „Sie kleben an meinem Körper fest."
    „Fliegen Sie höher!" befahl Redhorse ärgerlich.
    „Ich wollte mir die Dinger aus der Nähe ansehen", verteidigte sich Olek. „Sie machten einen vollkommen harmlosen Eindruck."
    Er ließ sich zu Redhorse und Kakuta hinauftragen. Redhorse sah daß auf der Schulter und auf dem Bauch des Oberstleutnants zwei Zapfen hingen. Sie besaßen konische Form. Die Oberfläche wurde von winzigen Öffnungen unterbrochen. Aus jedem dieser Löcher ragten gelbliche Fäden, die sich in Oleks Kampfanzug verankert hatten.
    „Fassen Sie das Zeug nicht an!" warnte Redhorse.
    Olek starrte an sich herab.
    „Was kann das sein?" fragte er beunruhigt.
    „Ich vermute, daß es sich um die Aussaat irgendeiner Pflanze handelt", antwortete Redhorse.
    „Sie meinen, es ist Samen?" Oleks Stimme ließ seine innere Unsicherheit erkennen.
    „Ja", nickte

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