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0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fairwydd etwas, das ihm die Haare zu Berge stehen ließ.
    »Du…?« keuchte er entsetzt.
    Da warf sich das wölfische Monstrum bereits auf ihn und tötete ihn.
    ***
    »Da hat doch jemand geschossen…?«
    Morehead sah Zamorra an. Der wechselte einen schnellen Blick mit Nicole. »Ich sehe nach«, sagte sie. »Bleib du mit dem Amulett hier.« Sie verließ das Zimmer, in dem sich Constabler Brick befand.
    »Was haben Sie vor?« fragte Morehead. Er war sich noch nicht schlüssig, ob er hierbleiben und darüber wachen sollte, daß Brick nichts Böses geschah, oder ob er Nicole folgen sollte.
    »Gehen Sie ruhig«, sagte Zamorra. »Ich tue Ihrem Constabler schon nichts…«
    Morehead gab sich einen Ruck und stürmte hinter Nicole her. Die interviewte gerade die anderen im Pub, die den Schuß ebenfalls gehört hatten.
    »Das muß Fairwydd gewesen sein. Er ist mal eben zu seinem Haus ’rüber…«
    »Er hat bestimmt auf den Wolf geschossen…«
    Hoffentlich nicht auf Fenrir, dachte Nicole erschrocken. »Ja, warum sehen wir denn nicht nach?« rief sie. Sie eilte zur Tür.
    »He, Sie können da nicht allein ’raus! Das ist zu gefährlich«, rief Dermoth hinter ihr her und sprang jetzt endlich von seinem Stuhl auf.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Bloß weil da ein Wolf sein könnte, vielleicht auch ein Werwolf?« Sie hatte schon mehr Werwölfe gejagt, als die Männer hier im Pub sich träumen lassen konnten. Und ihr gefiel die Aura der Angst nicht, die sich mehr und mehr ausbreitete. Wenn die Leute aus Llanfiddu nicht in ihrer Angst erstarren wollten, mußte eben etwas geschehen. Nicole wolte sich jedenfalls nicht irgendwo verkriechen.
    »Warten Sie, wir kommen mit«, rief Dermoth. Jo Branwen schloß sich ihm an, und auch der Inspektor war mit dabei. Das hatte Nicole erreichen wollen. Sie mußte die Leute mitreißen. Und wenn es nur darum ging, daß sie den Pub verließen.
    Sie sah die anderen an. »Wo ist Fairwydds Haus?«
    »Da drüben…«
    Das waren nur ein paar Dutzend Meter! Sie rannten los. Die beiden Männer aus dem Dorf sicherten wie in einer militärischen Kampfügung nach allen Seiten. Morehead sah das alles schon ein wenig lockerer. Aber auch er bewegte sich vorsichtig.
    Nicole war vorsichtig auf ihre Art. Sie war voll konzentriert. Wenn es darauf ankam, konnte sie mit einem gedanklichen Ruf das Amulett zu sich holen. Aber das wollte sie nur im Notfall tun. Constabler Brick brauchte Merlins Stern und seine heilenden magischen Impulse im Moment dringender.
    »Die Haustür ist verschlossen…«
    »Fenster! Ringsum suchen!« ordnete Nicole wie ein altgedienter Staff Sergeant an. Die Männer zögerten. Sie trauten sich nicht. In der Dunkelheit um das Haus zu pirschen, war ihnen nicht geheuer. Nicole setzte sich selbst in Bewegung. Dabei lauschte sie mit ihren Para-Sinnen nach dämonischen Ausstrahlungen. Sie glaubte etwas zu spüren, ganz schwach nur… kam es nicht aus dem Inneren des Hauses?
    Nicole hatte das Haus schon umrundet, als sich die drei Männer gerade entschlossen, sie nicht allein gehen zu lassen.
    »Alle Fenster sind fest verschlossen.«
    »Und Timothy? Haben Sie ihn irgendwo hier draußen gesehen?«
    »Nein. Aber im Haus muß etwas sein.«
    »Die Tür ist aber abgeschlossen…«
    Damit sagte Branwen nichts Neues.
    »Dann sollte man sie vielleicht aufmachen«, empfahl Nicole. »Ich sage Ihnen, Gentlemen, da drinnen lauert etwas.«
    »Wenn die Tür abgeschlossen ist, kann der Wolf doch nicht hinein«, gab Branwen zu bedenken! Aber Gawain Dermoth ergriff plötzlich Nicoles Partei. »In Bricks Wagen ist er auch hineingekommen…«
    Inspektor Morehead zog etwas aus der Tasche, baute sich vor dem Türschloß auf und begann zu hantieren. Niemand konnte genau erkennen, was er da tat, aber Nicole kannte diese verstellbaren Nachschlüssel, mit denen man sogar komplizierte Zylinderschlösser öffnen konnte und die es nur bei Polizei und Geheimdienst gab. Binnen weniger Augenblicke hatte Morehead die Tür geöffnet. Er warf Nicole einen schrägen Blick zu.
    »Paragraph ›Gefahr im Verzug‹«, murmelte er. »Aber gnade Ihnen Gott, wenn Sie uns an der Nase herumführen…«
    Jetzt, da die Tür offen war, spürte Nicole die Ausstrahlung etwas stärker. Aber sie begann bereits wieder zu verwehen.
    Nicole sog scharf die Luft ein. »Ich fürchte, wir werden einen Toten finden«, murmelte sie. Morehead faßte nach ihrem Arm. »Vorahnungen? Oder wissen Sie etwas?«
    »Sechster Sinn«, gab Nicole zurück. Sie

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