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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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den Drink und kam dann zu mir in die Küche«, antwortete sie für ihn. »Seitdem hat Abel den Raum nicht mehr verlassen.«
    »Und Sie, Mrs. Kopp?«
    »Ich bin hier seit mindestens zwei Stunden nicht mehr hinausgekommen. Ich wollte heute das Silberbesteck putzen.«
    Sie zeigte auf einen Besteckkasten, in dem die prächtige Arbeit alter französischer Handwerksmeister aus der Zeit der Bourbonen verwahrt wurde.
    »Sie haben also nichts Auffälliges bemerkt?«
    Die beiden alten Leute schüttelten verwundert den Kopf.
    »Ich habe etwas bemerkt, Gentlemen. In der Halle liegt ein Toter«, sagte Evers bedächtig. »Aber das haben Sie ja selbst gesehen.«
    »Er liegt nicht mehr da«, warf mein Freund ein. »Er ist inzwischen verschwunden. Haben Sie eine Ahnung, wer das getan haben könnte?«
    »Wir sind hier nicht hinausgekommen«, erklärte die Köchin. »Wir haben also nichts gesehen!«
    »Haben Sie keine Angst, in einem Haus zu leben, in dem solch merkwürdige Dinge passieren?«
    »Mister Lorke hat uns angeboten, das Haus für einige Zeit zu verlassen. Aber ich bleibe hier, und Margaret ist der gleichen Meinung, Sir! Dieser Teufelsspuk muss doch eines Tages ein Ende haben. Ich habe in meinem Leben noch kein Gespenst getroffen und halte auch jetzt nichts davon. Da steckt etwas anderes hinter.«
    »Ich halte es für besser, wenn Sie das Angebot Mister Lorkes annehmen würden«, meinte ich. »In diesem Haus treibt sich ein kaltblütiger Verbrecher herum, und Sie sollten ihm nicht in die Quere kommen. Ihren Mut in allen Ehren, aber es wäre vernünftiger, wenn Sie einige Zeit verschwinden würden,« -Er zog aus seiner Tasche einen großkalibrigen Colt, wie er in den Goldgräberzeiten des Wilden Westens Mode gewesen war. Allein der Rückstoß der Waffe musste einen Mann wie ihn an die Wand werfen. Dabei zitterte er mit der Mündung herum, dass ich Angst bekam, die Haubitze könnte unversehens ein Loch in meine Haut reißen.
    Ich zog Mister Lorke mit mir aus der Küche. Phil drückte vorsichtig die Tür hinter uns zu.
    »Reden Sie Abel gut zu und nehmen Sie ihm die Kanone ab«, raunte ich Lorke zu. »Er wird mehr Unheil anrichten, als er mit seiner Artillerie nutzen kann. Er ist zu alt, um ein Schießeisen zu dirigieren.«
    »Täuschen Sie sich in Abel nicht!«, meinte Lorke. »Aber ich werde ihm die Waffe wegnehmen, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergibt. Freiwillig wird er sie nämlich nicht herausrücken! Er hat einen Waffenschein.«
    ***
    Als wir in die Halle zurückkamen, saß der Kollege Bill Cummins in einem unbequemen gotischen Stuhl mit hoher Rückenlehne.
    »Die anderen sind im Keller«, verkündete er. »Ein Kollege hat die Leiche des Negers unter einem Kokshaufen entdeckt. Seid ihr weitergekommen?«
    Ich schüttelte den Kopf und stieg mit Phil und Lorke in den Keller hinab.
    Aus dem Hintergrund tönte die laute Stimme Mikes, der seinen Männern Anweisungen erteilte. Im flammenden Schein der Blitzlichter erkannte ich unseren Arzt, der sich nach vorn drängte.
    »Hallo, Doc!«, rief ich ihm zu. »Was haben Sie gefunden?«
    »Hallo, Jerry«, gab er zurück. »Sie arbeiten an dem Fall, nicht wahr? Hören Sie zu: der Mann starb vor schätzungsweise acht bis zehn Stunden, und zwar an einer Vergiftung durch Atropa Belladonna!«
    Ich schaute ihn zweifelnd an.
    »Ich bin nur ein G-man, Doc, von Ihrem Latein verstehe ich nichts.«
    »Es handelt sich um den Saft der Tollkirsche. In der italienischen Renaissance war es ein häufig verwendetes Gift. Manche gekrönten Häupter jener Zeit pflegten ihre Erbstreitigkeiten mit Hilfe des Tollkirschensaftes auszutragen…«
    »Danke, Doc. Der Mörder hat also stilgerecht gearbeitet. Ein Modegift der Renaissancezeit in diesem Museum zu verwenden. Was haben Sie sonst noch herausgebracht?«
    »Der Körper war noch nicht kalt, als man ihn in die Rüstung presste. Wenn die Leichenstarre erst eingetreten ist, ist es zu spät für diese Manipulationen. Ich glaube auch nicht, dass der Mann hier im Haus getötet worden ist.«
    Mr. High hörte uns aufmerksam zu, als wir ihm Bericht erstatteten.
    »Wenn dieser Evers dreißig Jahre jünger wäre, würde ich ihn verdächtigen«, sagte ich. »Aber er kann den Toten nicht in den Keller geschafft haben, selbst wenn ihm die Köchin dabei geholfen hätte. Die beiden sind auch mit vereinten Kräften nicht imstande, einen Mann von 150 Pfund eine derartige Strecke zu tragen. Auf der anderen Seite kann nur jemand aus dem Haus die Leiche unter dem Koks

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