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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ungeheuer Amphibion sie tatsächlich verschlang…
    ***
    Amphibion fand in der Tiefe keine Ruhe. Der Hunger nagte in ihm. Solange Amphibion schlief, verspürte er diesen Hunger nicht. Er war ein Dämon, der sich selten, sehr selten den Menschen zeigte. Die meiste Zeit verschlief er einfach in der Tiefe des Golfes. Vor ein paar Jahrhunderten – waren es wirklich schon über zehn? Er wußte es nicht, weil er kein Zeitgefühl besaß – hatte er ein paar Schiffe zerschmettert und versenkt, die mit ihrer wertvollen Fracht noch immer unentdeckt auf dem Meeresgrund lagen, und hatte die Matrosen verschlungen, nachdem irgend ein Zauberer, dessen Namen er vergessen hatte, ihn zu diesem Zweck weckte. Es war ein guter Handel gewesen und die Beute an Opfern reichhaltig. Der Dumme war nur der Zauberer gewesen. Der hatte gehofft, an die Schiffsladungen heranzukommen und reich zu werden.
    Aber das hatte Amphibion nicht im geringsten interessiert. Er hatte, um an seine Beute zu kommen, die Schiffe schon weit vor der Küste versenkt, das wilde Gezeter des Zauberers ignoriert, der seine Beute in der Tiefe verschwinden sah, und war wieder auf den Meeresgrund zurückgekehrt, um weiterzuschlafen.
    Opfer verschlingen, um den Hunger zu stillen, und schlafen. Das war alles, was Amphibion wollte. Für nichts anderes interessierte er sich. Die Machtkämpfe der Dämonensippen untereinander, das Leben und Sterben der Menschen, das alles berührte ihn nicht, solange man ihn in Ruhe ließ. Er wollte mit alledem nichts zu tun haben. Er wußte nicht einmal, was draußen inzwischen alles vor sich ging.
    Jetzt war er wieder geweckt worden. Ein neuer Zauberer war gekommen, nach einer für Amphibion nicht meßbaren, aber auch völlig unwichtigen Zeitspanne, und wollte, daß er einen bestimmten Menschen verschlang. Und wenn er dieses Menschen nicht habhaft wurde, würde er Amphibion das Mädchen schenken, das in seiner Begleitung war.
    Amphibion fand dies zwar recht lobenswert, aber auch recht wenig.
    Sein Hunger ließ sich nicht mit einem einzelnen Menschen stillen. Aber vielleicht brachte dieser Zamorra ja noch ein paar Begleiter mit. Deshalb wartete Amphibion erst einmal in der Tiefe ab.
    Aber das Warten war langweilig, wenn er nicht schlafen konnte, und um wieder einschlafen zu können, mußte er erst seinen Hunger stillen, der immer größer wurde und immer gewaltiger in ihm nagte.
    Amphibion überlegte, ob er nicht einfach auf Jagd gehen sollte.
    ***
    »Wenn ich Mister Spock wäre, würde ich jetzt etwas von ›faszinierend‹ murmeln«, sagte Nicole. »Ja, das ist Aprils Handschrift. Ich fasse es einfach nicht. Wie konnte sie hierher kommen und dann einfach wieder verschwinden? Wenn dieser Zettel nicht wäre, würde ich behaupten, daß du geträumt hast. Aber wir können kaum beide gleichzeitig den selben Traum haben.«
    »Schon gar nicht zu dritt.« Teri hatte ihre Angel einfach in den weichen Boden gesteckt und betrachtete jetzt ebenfalls den Zettel.
    »Ich bin nicht wirklich«, wiederholte Zamorra Aprils Worte. »Komm nach Neapel. Ich werde von einem Ungeheuer bedroht. Aber du hast nicht viel Zeit. Offenbar befindet sie sich in diesem Hotel Excelsior.«
    »Bist du sicher?« fragte Teri. »Vielleicht…«
    Zamorra hielt den Zettel hoch. »Das hier«, sagte er, »ist doch wohl ein Beweis, nicht wahr? Da das Amulett nicht anspricht, kann es keine 35 schwarzmagische Halluzination sein, mit der wir in eine Falle gelockt werden.«
    »Aber das erklärt alles nicht, wie sie hierher kommen und wieder verschwinden konnte«, sagte Nicole. »April kann nicht teleportieren. Sie beherrscht den zeitlosen Sprung nicht. Sie hat überhaupt keine Para- Fähigkeiten. Wir hätten es ja sonst längst feststellen müssen.«
    »Ihr Vater war para-begabt«, gab Zamorra zu bedenken. »Du erinnerst dich sicher, daß er einen Dhyarra-Kristall besaß, der dann später explodierte.«
    »Sicher. Aber trotzdem hätten wir es merken müssen, wenn sie etwas von ihm geerbt hätte«, widersprach Nicole.
    »Wir werden das Rätsel nur lösen können, wenn wir der Bitte folgen und nach Neapel reisen«, sagte Zamorra.
    »Ich kann euch hinbringen«, bot Teri an. »Das wäre dann nur ein einziger Schritt…«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Wir fliegen ganz regulär«, sagte er.
    »Aber sie macht es dringend«, sagte Nicole.
    »Ich glaube nicht, daß es so dringend ist«, widersprach Zamorra. »Immerhin hat sie Zeit gefunden, sich uns mitzuteilen. Sie ist also nicht in

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