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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unmittelbarster Gefahr, und sie kann bei ihrer Bitte um Hilfe nicht voraussetzen, daß wir sofort in derselben Sekunde bei ihr auftauchen. Und dann…« Er drehte sich um und deutete auf den Jaguar. »Da ich nicht sicher sein kann, daß wir auch mit dir wieder genau hierher zurückkehren, Teri, möchte ich den Wagen wieder in London stehen haben. Also werden wir hübsch gemütlich diese Fische hier verzehren, die ich gleich kunstvoll würzen und braten werde, und dann fahren wir nach London, übergeben den Jaguar wieder den pfleglichen Händen der Möbius-Leute und fliegen mit der nächsten Maschine nach Neapel. So und nicht anders wird es geschehen. Wir werden allenfalls von Gryfs nicht lizenziertem Telefon aus beim Heathrow Airport anrufen, uns nach den Flugverbindungen erkundigen und ein Ticket vorbestellen, damit es später alles schnell und reibungslos über die Bühne geht.«
    »Na dann…« meinte Teri, drehte sich um und lief zu ihrer Angel. »Die Biester beißen sogar an, wenn ich nicht aufpasse… dann wollen wir mal unseren Abschied vom Angel-Urlaub feiern…«
    ***
    Mit langsamer Fahrt kehrte die G-ALPHA nach Neapel zurück. Der Computer spielte Steuermann, und April Hedgeson hockte auf dem Vorderdeck und genoß die Nachmittagssonne. Sie war ins Grübeln verfallen.
    Womit hatte sie es verdient, diese unheimliche Para-Gabe ertragen zu müssen, die schon Bjern Grym manchmal einen Fluch genannt hatte?
    Und Bjern Grym war eigentlich nur gestorben, weil er diesem Fluch unterlag! Als ganz normaler Mensch hätte er noch ein langes Leben vor sich gehabt. Aber irgendwie hatten die Dunkelmächte Kontrolle über ihn gewonnen.
    Und nun war er tot.
    April Hedgeson sah vor ihrem geistigen Auge schon den Sarg, in dem sie bald liegen würde! Wiederholte sich an ihr Bjerns tragisches Schicksal?
    Aber sie wußte auch, daß sie diesem Schicksal nicht mehr entgehen konnte. Sie war so oder so verloren. Es gab nur eine einzige Möglichkeit, mit einigermaßen heiler Haut aus der Sache herauszukommen: Mitmachen – und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit aussteigen.
    Dabei wußte sie noch nicht einmal, ob das wirklich eine Chance war.
    Nicole und Zamorra kämpften seit vielen Jahren gegen die Dämonen an und hatten bisher alles und jeden überlebt. Wie konnte es da einer April Hedgeson gelingen, Zamorra auszuschalten?
    »Er wird nicht damit rechnen, daß du seine Gegnerin bist«, sagte Mac Landrys. Er war aus dem Schiffsbauch gekommen und hockte sich nun neben die Engländerin. Er küßte ihre Wange. Sie fröstelte unter seiner Berührung, und zugleich genoß sie sie. Sie wußte nicht mehr, was sie tun sollte. Ihre Empfindungen waren widersprüchlich.
    Sie starrte ihn an. Er hat meine Gedanken gelesen, erkannte sie. Er liest sie ständig. Er ist ein… Aber dann verhinderte wieder die Blockierung, daß sie ihren Gedanken zu Ende führte und erkannte, mit wem sie es zu tun hatte.
    »Das ist dein Vorteil«, sagte Landrys. »Er wird vollkommen überrascht sein. Nicht im Traum wird er daran denken, daß er dir eigentlich mißtrauen müßte.«
    »Es ist Verrat…«
    »Verrat? Du sprichst da ein großes Wort aus, April. Es ist eine Kriegslist, mehr nicht.«
    »Aber was ist, wenn er mich durchschaut?« hoffte April. »Wenn er 37 merkt, mit wem ich zusammenarbeite? Wenn er dich sieht? Vielleicht kennt er dich? Er kennt viele der Höllendiener.«
    »Er wird mich nicht zu sehen bekommen«, sagte Landrys. »Traust du dir zu, so zu träumen, daß dein Phänomen, deine Phantomgestalt, stabil genug ist, Berührungen zu ertragen?«
    »Ich weiß es nicht…«
    »Nun gut. Du wirst es ausprobieren. So bald wie möglich. Zamorra kann morgen schon hier sein, vielleicht noch in dieser Nacht. Bis dahin müssen wir wissen, wie weit wir gehen können. Für den Notfall werde ich dich abschirmen. Ich werde dich mit einem magischen Schutz versehen, der verhindert, daß Zamorra dich durchschaut. Besser wäre es natürlich, wenn er es nur mit einem Phänomen zu tun bekäme.«
    April nickte schwach.
    »Ja, aber…«
    »Kein aber«, sagte Landrys. »Es gibt kein Zurück mehr. Amphibion wartet auf sein Opfer. Entweder ist es Zamorra – oder du!«
    Sie erschrak wiederum vor seiner Kälte, und sie wollte aufspringen, ihn schlagen, oder einfach über Bord springen und davonschwimmen, irgendwohin, alle Brücken hinter sich abbrechen. Aber sie wußte, daß er sie wieder finden würde. Und dann begann der Alptraum von neuem.
    Sie hatte keine Chance.
    Sie

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