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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinen hypnotischen Zwang ausübte.
    Er zog sich sofort aus ihrem Geist zurück. Mit einer Wahnsinnigen war ihm nicht geholfen. Denn wenn April tatsächlich den Verstand verlor, würden auch ihre Traum-Phänomene irr handeln. Sie würden nicht mehr zu kontrollieren sein.
    Das wollte der Blonde nicht riskieren. Er wollte April auch später noch als Werkzeug einsetzen können. Also brauchte er sie in geistig gesunder Verfassung. Was nützte es, wenn er ein willenloses Werkzeug besaß, mit dem er dennoch nichts anfangen konnte?
    Er mußte sie erst einmal in Ruhe lassen, mußte sie sich erholen lassen.
    »Wach auf«, befahl er. »Du brauchst nicht mehr zu träumen… vorläufig.« Dabei überlegte er fieberhaft, wie er statt dessen vorgehen sollte.
    Er mußte Zamorra in die Falle locken, aufs Meer hinaus, vor die Fänge Amphibions.
    Aber jetzt klappte das erst einmal nicht. Nicole hatte April dermaßen verwirrt, daß sie derzeit nicht mehr einzusetzen war. Ausgerechnet!
    April Hedgeson öffnete die Augen. Sie starrte Landrys verzweifelt an.
    »Warum tust du mir das an?« murmelte sie. »Ich kann es nicht, und ich will es nicht…«
    »Deshalb hast du jetzt ja auch erst einmal Pause«, sagte Landrys grimmig.
    »Aber ich rate dir, diese Pause gut auszunutzen und dich zu erholen. Denn ich werde dich bald schon wieder brauchen…«
    »Ich bin nicht dein Werkzeug«, fauchte sie ihn an und sprang vom Bett auf. Mit vorgestreckten Händen und langen Fingernägeln griff sie ihn an. Aber sie kam nicht dazu, ihm ihre Fingernägel durchs Gesicht zu ziehen. Er fing sie ab. Er war stärker als sie, und er zwang sie auf das Bett zurück.
    »Ganz ruhig bleiben«, sagte er. »Es hat keinen Zweck. Außerdem liebst du mich doch, nicht wahr? Du kannst dich nicht an mir vergreifen.«
    »Ich hasse dich«, flüsterte sie.
    Sie sah sein Lächeln und die unergründliche Tiefe seiner schockgrünen Augen. Sein Lächeln war so gewinnend, so erregend… und der Druck seiner Hände wurde sanfter, aus dem heftigen Zupacken ein sanftes Streicheln…
    »Ganz ruhig, Mädchen«, sagte er leise. »Ich werde dich nicht zu etwas zwingen, was du nicht tun willst.« Aber ich werde dich dazu bringen, daß du es willst, fügte er in Gedanken hinzu. Er hatte sie ja immerhin vorhin schon absolut fest in seinem Griff gehabt, unter der Kontrolle seines Willens… Daß sie sich daraus befreit hatte, war Nicoles Schuld.
    Diese Bindungen waren noch viel zu stark…
    Nein, richtig befreit hat sie sich nicht einmal, dachte er. Sie ist der Konfrontation und damit der Entscheidung nur ausgewichen, indem sie sich in sich selbst zurückzog…
    In diesem Moment schrillte das Zimmertelefon. April federte hoch und hob ab. Sie lauschte in den Hörer. Landrys schaltete sich in ihre Gedanken ein. Hier ist Besuch für Sie, Signorina Hedgeson. Zwei Herren…
    Landrys umfaßte Aprils Handgelenk, nahm ihr den Hörer aus der Hand und legte auf.
    »Bist du wahnsinnig geworden?« fragte sie bestürzt. »Was fällt dir ein?«
    »Es wird jetzt keinen Besuch für dich geben«, sagte Landrys ruhig und unterlegte seine Stimme mit hypnotisierendem Klang. »Du wirst niemanden empfangen. Das fehlte uns jetzt gerade noch.«
    »Du kannst doch nicht einfach darüber bestimmen, mit wem ich spreche und mit wem nicht«, begehrte sie auf.
    »O doch, ich kann es«, sagte er. »Erinnere dich daran, daß ich ein Diener des Fürsten der Finsternis bin. Und damit habe ich die Macht. Ich will dir doch nur helfen, deinen Auftrag zu erfüllen.«
    »Ich will es nicht«, murmelte sie. »Und ich kann es nicht. Es ist zuviel für mich. Ich…« Sie verstummte, ließ sich wieder auf das Bett fallen, »Warum hilft mir denn niemand? Geh, Mac. Geh und komm nie wieder…«
    Er ging nicht. Er blieb in ihrem Zimmer.
    Da klopfte draußen jemand gegen die Tür. Der von Landrys nicht erwünschte Besuch für April war da…
    ***
    Auf der G-ALPHA sann Nicole darüber nach, wie und warum April so überraschend verschwunden war. Sie war – geflohen!
    Verschwunden wie gestern bei Gryfs Hütte. Aufgelöst, als habe sie überhaupt nicht existiert! Und genau das mußte es auch gewesen sein.
    Das Fehlen des Schattens deutete doch klar darauf hin.
    Immer wieder mußte Nicole an Bjern Grym denken und seine eigenartige Fähigkeit. Sie hatte zwar noch nie davon gehört, daß Para-Fähigkeiten von einem Menschen zum anderen »überspringen« konnten. Aber es gab immer wieder etwas Neues zu entdecken und zu erforschen, und vielleicht war

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