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0353 - Brutstation im Pararaum

Titel: 0353 - Brutstation im Pararaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seltsame leuchtende Gebilde sehen, die sich unter und über uns majestätisch langsam drehten. Sie sahen aus wie Riesenmoleküle, die man mit radioaktiven Stoffen markiert hatte und durch ein Elektronenmikroskop beobachtete.
    „Es handelt sich um Galaxien unseres eigenen Kontinuums", erklärte Hisso Rillos. „Vom Hyperraum aus sehen sie so aus - jedenfalls, wenn man sich innerhalb eines Paratronschirmfeldes befindet."
    Ich merkte, daß ich auf dem besten Wege dazu war, die Nerven zu verlieren. Ober mich selbst verblüfft, zwang ich mich gewaltsam zur Ruhe.
    „Können Sie mir sagen, welches unsere Heimatgalaxis ist?" fragte ich den Haluter.
    „Nein", antwortete Rillos schlicht.
    „Ich vermute", warf Pinar Alto ein „daß sich die Galaxien gar nicht dort befinden, wo wir sie zu sehen glauben. Es handelt sich wahrscheinlich bei den 'Riesenmolekülen' um immaterielle Erscheinungen, die..." Er stockte und fuhr dann unsicher fort: „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll."
    „Eine Art verzerrte Spiegelungen vielleicht", meinte Lloyd.
    „Das könnte der Sache am nächsten kommen." Alto lachte. „Aber Sie wissen selbst, wie dehnbar der Begriff 'am nächsten' ist. Er kann sehr nahe und zugleich sehr weit entfernt bedeuten."
    „Beruht Ihre Vermutung, Alto", fragte ich stockend, „auf reiner Spekulation oder auf exakten Berechnungen?"
    „Auf einer aus Berechnungen hervorgegangenen Spekulation, Mokart", erwiderte der halutische Hyperphysiker ernst. „Das klingt vielleicht absurd, aber nur dann, wenn Sie nicht wissen, daß die 'Spekulation' von einer Art Superpositronik aufgestellt wurde."
    „Okay!" murmelte ich. „Wenden wir uns unserer Aufgabe zu!"
    Tatsache war, daß ich nichts mehr hören wollte. Schon bei dem bloßen Gedanken daran, daß ein Spitzenwissenschaftler einer Rasse, die der unseren weit voraus war, eine Positronik mit der Fähigkeit zu Spekulationen als „Superpositronik" bezeichnete, ließ mich an meinem Verstand zweifeln. Sobald ich daran dachte, daß die Menschheit gerade solche „Fehlerquellen" bei der Konstruktion ihrer Positronengehirne systematisch ausschaltete, drängte sich mir das Schreckgespenst einer Menschheit auf, die den falschen Weg eingeschlagen hatte. Das aber konnte ich nicht glauben. Oder wollte ich es nur nicht glauben?"
    „Haben Sie Fieber, Oberst Mokart?" fragte Lloyd besorgt.
    „Wieso?" fuhr ich auf.
    „Weil Ihre Zähne wie im Schüttelfrost klappern."
    „Es... es ist nichts, Sir", entgegnete ich. „Jedenfalls nichts, was mit unserer Aufgabe zusammenhängt.
    Ich riß mich zusammen und beobachtete die nähere Umgebung genauer. Bis Jetzt hatte sich noch keine feindselige Reaktion auf unser Eindringen in die Paratronblase gezeigt.
    Die Plattform im Hyperraum schien eine Art fliegende Stadt darzustellen.
    Zahlreiche Vertiefungen, Abstufungen und unterschiedlich große, fensterlose Kuppelbauten unterbrachen die Monotonie der stählernen Oberfläche.
    „Das kann unmöglich ein Waffenarsenal der Zweitkonditionierten sein!" stieß Fellmer Lloyd hervor.
    „Nach Oleks Beschreibungen müßte es ganz anders aussehen."
    Er sagte damit etwas, was mir ebenfalls klargeworden war. Wir hatten nicht das gefunden, was wir suchten. Aber noch wußten wir nicht, in welchem Zusammenhang die Plattform mit den Zweitkonditionierten stand. Irgendeine Bedeutung mußte sie jedenfalls haben, sonst hätte man sie nicht im Hyperraum verborgen.
    „Ich orte etwas!" murmelte Lloyd.
    Unwillkürlich hielt ich den Atem an.
    Fellmer Lloyd war nicht nur ein sehr guter Telepath, sondern auch ein Impulsorter, das heißt, er konnte undefinierbare gedankliche oder gefühlsmäßige Ausstrahlungen wahrnehmen und ihren Standort einpeilen.
    Wir warteten geduldig. Es hätte nicht nur keinen Sinn gehabt, den Mutanten zu drängen, sondern es wäre auch unserer Aufgabe abträglich gewesen.
    „Es sind Individualschwingungen", erklärte Lloyd nach einiger Zeit, „die nur von biologisch lebenden Organismen ausgehen können. Aber ich kann sie nicht näher identifizieren. Gedanken im Sinne des Wortes sind es jedenfalls nicht."
    Ich reckte meinen Kopf ein wenig höher, um das Gelände besser überschauen zu können. Auf der weiten Fläche der Plattform gab es keinerlei Bewegung, jedenfalls nicht dort, wohin wir direkt sehen konnten. Ohne Fellmer wären wir wahrscheinlich zu dem Schluß gekommen, einen verlassenen Stützpunkt vor uns zu haben.
    Plötzlich stand einer der Haluter auf.
    An den Zeichen, die wir allen

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