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0353 - Die Vampirkutsche

0353 - Die Vampirkutsche

Titel: 0353 - Die Vampirkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schloßruine ließ. Aber vielleicht hatte er an einem Diener Kenug und brauchte keinen zweiten.
    Es blieb Gryf keine andere Wahl, als zu gehen. Alles in ihm begehrte dagegen auf. Aber der Befehl des Barons war nicht zu verweigern. Es war ein unwiderstehlicher Zwang, der Gryf auf dem Absatz kehrt machen ließ. Er strebte dem Tor zu.
    Ein letzter, winziger Rest von ersterbendem freien Willen hinderte ihn daran, per zeitlosem Sprung ins Dorf zurückzukehren. Der Vampir brauchte schließlich auch nicht alles zu wissen…
    Erst als der Verhutzelte das Portal hinter Gryf geschlossen und dieser ein paar hundert Meter durch die Waldschneise gegangen war, die er hinter sich verschwinden sah, konzentrierte er sich auf sein Zimmer im »Roten Ochsen« und tat den entscheidenden Schritt.
    Der Vampirkeim, der in ihm zu wachsen begann, hatte auf seine Druiden-Fähigkeiten keinen Einfluß. Von einem Moment zum anderen fand Gryf sich in seinem Zimmer wieder.
    Aber immerhin wußte er jetzt, wo sich die Schloßruine befand…
    ***
    »Mit Verlaub, Herr, warum habt Ihr ihn nicht hier behalten? Er ist jung und kräftig. Er könnte mir gut bei der täglichen Arbeit helfen. Und vielleicht eignet er sich auch als Zauberlehrling. Dann müßte ich den Opfern nicht stets das Essen selbst in den Kerker zaubern…«
    »Papperlapapp!« zischte der Vampir. »Was versteht Er schon davon? Spanne Er endlich die Pferde aus. Wir worden das Mädchen nach unten bringen. Nummer sechs… morgen noch einmal, und wir können die Zeremonie durchführen.«
    Er gab Ilka einen magischen Befehl. Das Mädchen stieg endlich aus der Kutsche, mit abgehackten, roboterhaften Bewegungen. Der Vampir dirigierte es vor sich her auf das Gebäude zu. In der Tür wandte er sich zu seinem Diener um, der bereits mit den Pferden beschäftigt war.
    »Vielleicht«, sagte er, »wird dieser Gryf ihm zur Hand gehen dürfen, wenn die Zeremonie stattgefunden hat. Denn dann wird alles anders sein als bisher. Dann brauchen wir keine Vorsicht mehr zu üben. Denn dann besitzen wir die endgültige, absolute Macht. Und vielleicht wachsen dann seine Aufgaben so beträchtlich, daß Er tatsächlich einen Helfer benötigt…«
    Meckerndes Gelächter folgte. Dann folgte der Vampir seinem neuen Opfer in die Tiefe. Er schloß es im Kellerkerker bei den anderen ein. Einige Minuten wandte er noch dafür auf, sich um Opfer Nummer fünf zu kümmern, diese Elena, wie sie sich nannte, und die nach Behauptung des Verhutzelten erhebliche Widerstandskraft besaß.
    Aber der Vampir konnte nichts Besonderes an ihr erkennen.
    Nun, nach der nächsten Nacht würde das alles ohnehin keine Rolle mehr spielen. Und ein Ausbruch war sowieso unmöglich.
    Als der Tag sich ankündigte, konnte sich Janos Baron von Roatec beruhigt in seinem Sarg niederlassen, um bis zum Einbruch der Abenddämmerung zu schlafen.
    ***
    Der Bukarester Flughafen war nur an Kleinigkeiten dem Ostblock zugehörig zu erkennen. Im allgemeinen unterschieden sich Flughäfen nur wenig voneinander. Sicher, es gab solche mit viel Technik, solche mit weniger Technik. Eine Notlandepiste im Dschungel war mit Sicherheit nicht mit dem Kennedy-Airport zu verwechseln. Aber bei Großstadthäfen gab es nur noch wenige Unterschiede.
    Als Zamorra und Nicole am Vormittag die Linienmaschine verließen, wartete auf dem Rollfeld ein unauffällig gekleideter untersetzter Mann. Er trat auf sie zu. »Mademoiselle Duval, Monsieur Zamorra?«
    Zamorra nickte. »Sind wir. Sie kommen aus Akademgorodok?«
    Der Mann lächelte. Er sprach das Französisch mit einem harten Akzent, der auf sibirische Abstammung schließen ließ. »Mit einer freundlichen Empfehlung von Professor Saranow«, sagte er und überreichte Zamorra einen verschlossenen, schmalen Umschlag. »Der Professor bittet Sie, nach Abschluß Ihrer Untersuchungen Verbindung mit ihm aufzunehmen.«
    »Selbstverständlich«, versicherte Zamorra. »Wenn Sie ihn Wiedersehen, richten Sie ihm bitte unsere herzlichsten Grüße aus. Wir werden zu seiner absolsuten Zufriedenheit arbeiten.«
    Der Mann schritt eilig zu einem Jeep, stieg ein und ließ sich über das Rollfeld davonfahren. Zamorra sah in einiger Entfernung eine zweimotorige Maschine warten. Der Flugkurier schien sich nicht lange aufhalten zu wollen. Er hatte das Flughafenfeld wohl erst gar nicht verlassen!
    Zamorra und Nicole stiegen in den Bus, der sie zur Abfertigung bringen sollte. Im Bus öffnete Zamorra den Umschlag. Ein kurzer Begleitbrief und zwei schmale

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