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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
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sein? Die Cops würden selber gern einen trinken.«
    »Na ja, Slater, du magst schon recht haben. Ich würde ja gern einen mittrinken, das weißt du. Aber der Boß wird ärgerlich, wenn wir wegen einer Kleinigkeit den Plan für heute abend über den Haufen werfen.«
    Slim Brooks lachte, aber es klang nicht echt. Wie alle Bandenchefs, konnte sich auch Steve Crown nur durch die Anwendung nackter Gewalt behaupten. Und Brooks wußte wahrscheinlich, wie Crown sich bei seihen Untergebenen durchsetzte.
    »Du könntest mit zu mir kommen«, schlug ich vor. »Ich habe eine Flasche echten Scotch zu Hause Importware aus Schottland!«
    Brooks konnte der Versuchung nicht widerstehen. Nach dem ersten Glas schnalzte er genießerisch mit der Zunge.
    »Junge, Junge«, sagte er. »Das ist wirklich ein harter Tropfen Nicht das Zeug, das man sonst kriegt!«
    Ich schenkte wieder nach und brachte das Gespräch auf den Coup, der heute abend starrten sollte.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich skeptisch, »ihr habt euch doch noch nie mit einem so schweren Fisch abgegeben. Ich kann einfach nicht daran glauben, daß ich morgen um diese Zeit um ganze zwanzigtausend Bucks reicher sein soll. Das will mir einfach nicht in den Kopf.« Brooks lächelte zufrieden.
    »Gewöhn« dich an den Gedanken, Jeff!
    »Was unser Boß anfängt, hat immer Hand und Fuß. Bis jetzt ist ihm noch nichts schiefgegangen. Das Protection-Geschäft ist natürlich eine mühselige Sache, aber warum sollen wir nicht auch einmal einen großen Fisch an Land ziehen?«
    »Ich hab' ja auch nichts dagegen, aber ich glaube eben, daß dem Boß die Erfahrung dafür fehlt.«
    »Ein Risiko ist immer dabei. Du fällst mir auf den Wecker mit deinem Schwarzsehen.«
    »Du vergißt, daß ich gerade eine lange Zeit abgesessen habe. Dann wird man vorsichtig. Ich weiß bis jetzt noch nicht, wie die Sache ablaufen soll. Das kommt mir vor, als gihge ich auf ein Schiff, von dem ich nicht weiß, ob es nach Pearl Harbour oder in die Antarktis fährt.«
    »Wenn du Angst hast, kannst du ja zu Hause bleiben! Ich habe immer gedacht, du wärst froh um den Job! Dich haben sie ja im Kasten ganz schön fertiggemacht. Es wird höchste Zeit, daß du dich wieder an normale Verhältnisse gewöhnst. Aber ich kann dich beruhigen. Eine so prächtige Gelegenheit gibt es in hundert Jahren nicht wieder. Wir brauchen nur zuzugreifen. Dann verschwinden wir eine Zeitlang nach Mexiko und lachen uns dort ein paar hübsche Señoritas an. Ich habe zwar nichts gegen die Staaten, aber in den Pampas wird sich auch ein Fäßchen Bourbon auftreiben lassen.«
    »Wer garantiert mir, daß der Boß mit dem Zaster nicht allein abhaut? Woher weiß ich, daß er mich nicht hier sitzenläßt, bis mich die Cops abholen? So viel Geld ist eine heiße Sache, Slim.«
    Die Spritze schien richtig angesetzt zu sein. Nachdenklich ließ er den Whisky in seinem Glas kreisen. Aber die Er-Wartung, morgen um zwanzigtausend Dollar reicher zu sein, machte ihn blind.
    »Vielleicht steige ich wirklich aus«, reizte ich ihn weiter. »Risiko und Gewinn müssen in einem realen Verhältnis zueinander stehen. Das kann man nur abschätzen, wenn man die Lage genau kennt. In diesem Fall kenne ich sie nicht!«
    »Du bist verrückt«, knurrte Brooks wenig freundlich. »Ich kenne tausend Kerle, die sich um diesen Job reißen würden. Außerdem kannst du nicht mehr nein sagen. Du weißt bereits zu viel. Und du hast deine feste Aufgabe. Wenn ich allerdings gewußt hätte, was du für ein Waschlappen bist, hätte ich dich nicht dem Boß empfohlen.«
    »Ich bin kein Waschlappen«, sagte ich. »Aber ich habe keine Garantien dafür, daß ich das Geld auch in Ruhe ausgeben kann. Du brauchst mir bloß Bescheid zu sagen, dann kann ich mich frei entscheiden. Entweder du schenkst mir reinen Wein ein, oder ich steige aus!«
    »Es wird höchste Zeit, daß du mit diesem Unsinn Schluß machst. Wenn du lebensmüde bist, kannst du aussteigen, sonst würde ich es dir nicht empfehlen. Du solltest unsere Bräuche kennen!«
    Ich kannte sie. Brooks Drohung war kein leeres Stroh.
    Brooks nahm den Hörer des Telefons ab und wählte eine Nummer. Wahrscheinlich wollte er dem Boß mitteilen, daß ich Schwierigkeiten machte.
    Ich entwand ihm den Hörer und legte ihn wieder auf die Gabel.
    »Wen willst du anrufen?« fragte ich ihn barsch.
    »Das geht dich einen nassen Staub an«, fauchte Slim und machte Anstalten, den Hörer ein zweites Mal aufzunehmen Das durfte ich nicht zulassen, sonst war meine

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