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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
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FBI noch jeden erwischt, der sich an einem G-man vergriffen hat!«
    »G-man? Dir hat die Sonne zu sehr zugesetzt. Jetzt will er auch noch ein G-man sein! Mit solchen Geschichten willst du wohl überleben?«
    »Du brauchst nur in meine Innentasche zu greifen, dort steckt mein Ausweis!«
    Er schüttelte grinsend den Kopf, und kam wieder einen Schritt näher.
    »So dumm bin ich nicht, Boy! Die Tricks kannst du dir sparen. Damit hat noch keiner einen Cent geerbt beim alten Slim.«
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Der Gangster verfiel der Macht der Gewohnheit. Er drehte sich halb herum. Es war wohl mehr eine Reflexbewegung, aber seine Pistole schwenkte für einen kurzen Augenblick von mir weg. Mit einem Satz war ich bei ihm. Meine Faust traf den Unterarm. In hohem Bogen flog die Waffe in die Ecke hinter den umgestürzten Tisch. Ein Schlag fegte ihn von den Beinen. Er schlug mit dem Hinterkopf auf den Fußboden auf und legte sich erst einmal schlafen.
    Das Telefon läutete beharrlich weiter. Ich nahm den Hörer ab.
    Es war Lester Brick.
    »Hallo, Slater!«
    »Was ist denn los?« fragte ich und bemühte mich, meine Stimme möglichst unbefangen klingen zu lassen.
    »Hast du eine Ahnung, wo Slim ist?«
    »Eine Ahnung habe ich schon«, sagte ich gedehnt. »Wenn er nicht zu Hause ist, sitzt er wahrscheinlich in einer Kneipe und kippt wieder Gin in sich hinein.«
    Lester stieß einen langen Fluch aus. Dann war es sekundenlang still.
    »Ist er denn nicht zu Hause?« fragte ich unschuldig.
    »Weiß der Kuckuck, wo er steckt! Ausgerechnet jetzt muß sich dieser Bursche die Gurgel anfeuchten! Du weißt also nicht, wo er seine Dollars umsetzt?«
    Ich blickte auf den kampfunfähigen Gangster zu meinen Füßen. Er gab keinen Laut von sich und hatte die Augen geschlossen. Ein paar Minuten würde er noch ruhig bleiben.
    »Seit heute vormittag habe ich ihn nicht mehr gesehen«, erklärte ich Lester ungerührt.
    »Dann mußt du seinen Part übernehmen. Der Boß erwartet dich in zehn Minuten im Silver Moon!«
    »Gut«, sagte ich, »ich bin gleich da!« Damit hängte ich ein. Ich überlegte, was ich mit Brooks anfangen sollte. Hier in meiner Wohnung konnte ich ihn schlecht liegen lassen. In Kürze würde auch Mrs. Heggit von ihrem Einkaufsbummel zurück sein.
    Ich hob den Hörer ab und ließ mich mit Phil verbinden.
    »Ich habe einen kleinen Zusammenstoß mit Brooks gehabt«, erklärte ich ihm. »Hier bei mir darf er nicht bleiben. Vielleicht holt ihr ihn ab und bringt ihn ins Office. Aber beeilt euch, bevor meine Zimmerwirtin zurückkommt. Ich selbst bin in fünf Minuten zu Crown bestellt und muß sofort weg, damit er keinen Verdacht schöpft. Ich lasse euch die Wohnungstür offen, dann braucht ihr euch nicht aufzuhalten. So long, Phil!«
    »Moment, Jerry«, sagte er. »Unser Labor hat heute festgestellt, daß der Juwelier Colling und Joe Vecha aus der gleichen Waffe erschossen wurden. Ich weiß nicht, ob du damit etwas anfangen kannst.«
    »Im Augenblick nicht«, erwiderte ich und legte auf.
    Ich opferte ein neues Paar Nylonschnürsenkel und band dem Gangster Hände und Füße zusammen Es konnte ja sein, daß er erwachte, bevor meine Kollegen da waren.
    ***
    Vor meiner Haustür stand noch immer der Mercury, mit dem Brooks und ich gekommen waren. Ich fuhr ihn ein paar Blocks weiter in einen Hinterhof. Dort ließ ich ihn stehen.
    Dann machte ich mich auf den Weg in den Silver Moon.
    Die ganze Bande war versammelt. Außer Slim Brooks natürlich, der jetzt sicher schon in der 69. Straße hinter einem Vernehmungstisch saß, dachte ich.
    Steve Crown war schlechter Laune. Ungeduldig begann er mir die Aufgabe zu erläutern, die ich heute abend übernehmen sollte.
    »Also paß auf! Du besorgst dir heute nacht einen Wagen. Mit der Kiste kommst du in die Delancy Street und zwar genau um halb drei Uhr morgens. Hast du das verstanden?«
    »Okay, Boß! Aber die Delancy Street ist lang. Wo soll ich genau hinkommen?«
    »Bist du schon mal bei Finsey vorbeigekommen?« fragte er.
    Ich tat, als wüßte ich von nichts. »Vorbeigekommen schon, aber hineingekommen nie!«
    »Du wirst auch heute nicht hineinkommen, denn du wartest dreihundert Yard vorher auf der rechten Seite. Sobald du uns herauskommen siehst, kommst du uns entgegen und nimmst uns auf. Ist das klar?«
    »Geht in Ordnung«, nickte ich. »Du kannst dich auf mich verlassen, Boß!« Ein Gedanke schoß mir durch den Kopf. Wenn ich der Fahrer der Bande sein sollte, waren sie mir

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