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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
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ausgeliefert. Wenn ich meine Kollegen unterrichtete, würden sie die Gangster mit Masken und Beute ins FBI-Hauptquartier bringen. Die Burschen würden Augen machen!
    Crown holte ein Schlüsselbund aus der Tasche und ließ es um seinen Zeigefinger kreisen.
    »Sieh dir das an, Slater! Diese Schlüssel sind eine Stange Geld wert. Damit werden wir bei Finsey herumspazieren, als wären wir dort zu Hause!«
    »Donnerwetter!« staunte ich. »Wie habt ihr denn das fertiggebracht?«
    Er lächelte geschmeichelt. »Nachschlüssel! Piekfeine Arbeit. Der Hausdiener des Prokuristen hat uns für ein paar Dollar die Originale eine Nacht lang ausgeliehen. Wir brauchen also weder Schweißbrenner noch Dynamit. Die einzige Schwierigkeit sind die Raumsicherungsanlagen. Aber diese Arbeit wird Fred Dingler übernehmen. Er sollte eigentlich schon hier sein!«
    Ich horchte auf. Dieser Fred Dingler war anscheinend der Mann aus San Franzisko, von dem der Boß gesprochen hatte. Dieser Dingler war nach Crowns Worten ein Wunderknabe. Angeblich legte er jede Alarmvorrichtung lahm, die jemals irgendwo eingebaut wurde. Ich war zwar anderer Ansicht, hütete mich aber, meine Bedenken laut werden zu lassen.
    Es gibt eine ganze Reihe solcher Einrichtungen, die nicht einmal ihr eigener Konstrukteur überwinden kann, wenn sie einmal in Betrieb sind.
    Crown sah nervös nach seiner Uhr. »Wenn Dingler nicht kommt, müssen wir die Sache aufgeben. Mir reicht der Ärger mit Slim schon!«
    Er holte eine Zigarre aus seiner Brusttasche und biß die Spitze ab, die er an die Wand spuckte. Die ändern saßen schweigend herum und rauchten ihre Zigaretten. Lester Brick stand auf und ging unruhig hin und her.
    Endlich öffnete sich die Tür und einer der ›Hilfsarbeiter‹ tauchte auf. Hinter ihm erschien ein elegant gekleideter Mann mit goldgeränderter Brille. Ich verstand jetzt, warum ihn Crown einmal den Professor genannt hatte.
    Und dann blitzte es in meinem Gehirn auf. Dieser Mann kam aus San Franzisko. Man nannte ihn den Professor. Und — er hatte für denselben Leo Belling gearbeitet, zu dessen Gang ich angeblich gehört hatte. Wenn ich ihm jetzt Zeit ließ, war ich erledigt.
    Langsam schob ich das Glas von mir weg und stand auf.
    »Dieser Mann ist nicht Fred Dingler«, sagte ich kalt. »Vielleicht hat er sich den Namen geliehen, um besser ins Geschäft zu kommen. Ich war dabei, als Fred ins Gras beißen mußte.«
    Der Boß war aufgesprungen und hatte seinen Stuhl umgeworfen. Verblüfft starrte er uns beide an. Auch die anderen hatten sich erhoben und starrten mich an. Sie wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten. In dieser Lage konnte mir nur Frechheit helfen.
    »Dein Bluff zieht nicht!« sagte ich zu Dingler. »Also leg' die Karten auf den Tisch!«
    Er war so verblüfft, daß er im Augenblick hilflos war. Aber dann faßte er sich. Er zückte die Achseln.
    »Ich kann ja meine Siebensachen wieder zusammenpacken und abhauen«, meinte er lakonisch. »Wenn ich gewußt hätte, in welchen Affenstall ich da gerate, wäre ich gar nicht erst gekommen.«
    Er nahm den Koffer wieder auf, den er neben der Tür abgestellt hatte.
    »Dieses Greenhorn schafft es sicher, meinen Job zu übernehmen. Auf meine Mitwirkung müßt ihr verzichten!«
    Er zog die Tür auf.
    »Laß ihn nicht so einfach laufen, Boß!« brüllte Lester. Er sprang auf den Ausgang zu und blockierte die Tür. Dingler schlug ihm die freie Rechte in den Magen, daß Lester zu Boden ging.
    Die zwei Jungen stürzten sich auf Dingler.
    Crown riß seine Pistole heraus und stellte sich breitbeinig vor Dingler auf.
    »Stop!« befahl er. »Damned! Daß uns das passieren mußte! Bist du sicher, Slater, daß es nicht Fred Dingler ist?«
    »Völlig sicher«, antwortete ich. »Eine Verwechslung ist nicht möglich. Schließlich war ich monatelang mit Fred beisammen!«
    Der Boß war geknickt.
    »Wer macht jetzt die Alarmanlage unschädlich? Wir sitzen ganz schön auf dem trockenen. Dafür soll dieser Kerl büßen. Bindet ihm die Hände zusammen!«
    Seine Leute beeilten sich, der Aufforderung nachzukommen. Dingler ließ es geschehen, ohne sich dagegen zu wehren.
    »Eure Gesichter morgen möchte ich nicht sehen«, knurrte er.
    »Ihr werdet euch gegenseitig ohrfeigen, wenn ihr die Wahrheit erfahrt. So viel Dummheit auf einem Haufen habe ich noch nicht erlebt. Bei uns in Frisko sperrt man solche Narren wie euch in ein Sanatorium.«
    »Halt‘s Maul jetzt«, bellte ihn Crown an. Seine Leute warfen den gefesselten Dingler

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