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0353 - Flucht vor dem Grauen

0353 - Flucht vor dem Grauen

Titel: 0353 - Flucht vor dem Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er hätte sich nicht einmal richtig wehren können.
    So war er gezwungen, liegenzubleiben und bekam doch keine Ruhe.
    Erschütterungen durchtosten die Brücke. Wie sie entstanden waren, darüber machte er sich keine Gedanken. Er nahm sie einfach hin, bemerkte auch das Schwanken und das Brechen der Bohlen.
    Er schaute in seiner bäuchlings liegenden Lage nach vorn. Die Bohlen, die befanden sich in Augenhöhe, begannen zu schwanken und zu zittern, so daß sie Suko vorkamen wie ein Meer aus Holz.
    Und er hörte einen markerschütternden Schrei.
    Von der linken Seite jagten das Echo des Schreis und die Flammen heran.
    Suko starrte in die fauchenden zuckenden Bündel des Höllenfeuers, das der Satan abgegeben hatte und wußte, was er mit dieser Aktion bezweckt hatte.
    Er wollte es auf keinen Fall zulassen, daß sein Opfer aus dem Kampf zwischen ihm und dem Spuk profitierte.
    Deshalb dieser Angriff.
    Das Feuer erreichte die Brücke. Suko konnte keine Zeitangaben machen. Er wollte nur so rasch wie möglich an einen sicheren Ort.
    Obwohl er nicht wußte, wo und wie er ihn erreichen konnte, kam er auf die Füße, schwankte, fiel gegen das Seilgeländer und sah mit an, wie die Flammen in die Brücke einschlugen.
    Er hörte sich selbst noch schreien, aber dieser Ruf ging unter in einem wahrhaft höllischen Fauchen und Reißen der provisorischen Bohlen.
    Sie hatten Feuer gefangen, wurden aus dem losen Verbund herausgerissen und wie trockenes Kaminholz in die Höhe geschleudert, wobei sie wie kleine Sterne zerplatzten.
    Auch das Seilgeländer stand plötzlich in Flammen. Blitzartig fraßen sich die Feuerzungen weiter vor. Sie erreichten im Nu das Ende der Brücke und brachten das Seil zum Reißen.
    Es löste sich in zwei lange Teile auf, die nach verschiedenen Seiten davonflogen und wie brennende Peitschen in die Höhe zuckten, bevor Aschereste in der Tiefe verschwanden.
    Und dann riß die Brücke!
    Suko, der es nicht mehr geschafft hatte, spürte, wie der Boden unter seinen Füßen verschwand. Es existierte nichts mehr, an dem er hätte Halt finden können.
    Der Schrecken spiegelte sich auf seinem Gesicht. Für einen winzigen Moment hatte Suko das Gefühl, in der Luft stehenzubleiben, bevor ihn die auch hier vorherrschende Gravitation packte und senkrecht in die Tiefe zog.
    Ein Abgrund tat sich unter ihm auf. Es war eine Tiefe ohne Ende.
    So grauenvoll, so voller Schwärze, daß sie mit Worten kaum zu beschreiben war und Suko sich wie in den Tiefen des Alls vorkam.
    Um ihn herum verbrannte die Brücke.
    Die brennenden Planken schossen ebenfalls raketenartig nach allen Seiten weg und waren dabei zu kleinen Feuerinseln geworden, bevor die Schwärze der Dimension sie löschte oder verschluckte.
    Suko folgte ihnen.
    Er raste nach unten, glaubte dabei, in einen Trichter ohne Boden zu fallen und sah dennoch etwas, als er den Kopf nach vorn bewegte, um den Blick in die Tiefe gleiten zu lassen.
    Es war ein Gesicht.
    Die Züge der Großen Mutter!
    ***
    »Wir befinden uns in dem Teil des Turms, der aus Menschen erbaut wurde!« Flüsternd nur hatte Leona die Worte ausgesprochen, und mir rann es kalt den Rücken hinab.
    Ich hatte den Satz genau verstanden, dachte aber nicht weiter darüber nach, sondern philosophierte gedanklich über den Begriff Grauen.
    War das hier das Grauen?
    Konnte man diese Tatsache, hier im Turm gefangen zu sein, als das Grauen bezeichnen? Diese unheimliche Atmosphäre, die wir zwar atmen konnten, die aber dennoch mit Geräuschen gefüllt war, die uns einen Schauder nach dem anderen über den Rücken jagten.
    Da war das Flüstern, das Jammern, das schreckliche Wimmern. So klagend und bittend zugleich, so schaurig und unheimlich. Und wir sahen niemanden.
    Mal hörten wir ein schreckliches Weinen, danach ein schrilles Klagen und dann wieder das Flehen um Hilfe, während wir dicht beisammen standen und nur mehr eine winzige Lichtquelle in Form meiner kleinen Taschenleuchte besaßen.
    Unsere Gesichter zeigten die Gefühle, die uns gefangenhielten.
    Wie abgemalt stand das Grauen in den Augen meiner beiden Begleiter.
    Da war einmal Leona, die Frau, die ich in Hemators Welt kennengelernt hatte, und Ali, der vierzehnjährige Junge, den das Schicksal an meine Seite verschlagen hatte.
    Wieder dachte ich über die Worte nach. Und wenn ich dabei die Geräusche hörte, mußte ich zugeben, daß sich Leona nicht geirrt hatte.
    Auf ihrem Gesicht blieb mein Blick haften. In den Augen der Frau stand ein Ernst, der unserer Situation

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