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0354 - Experimente mit der Zeit

Titel: 0354 - Experimente mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Feindrichtung abdeckte. Er wartete auf den Angriff der Akonen, um vernichtend zuschlagen zu können. Dazu benötigte er jedoch Bewegungsfreiheit.
    „Gehen Sie bitte in Deckung", bat er das Einsatzkommando und die Mutanten. „Wir erledigen das allein."
    Der Gedanke, daß ein Siganesenteam mit einem Roboter die Kampfkraft von zweihundert Raumsoldaten übertraf, war heute nicht mehr so erstaunlich wie noch vor einigen Wochen. Die Erfahrungen hatten bewiesen, daß Paladin Inicht nur zweihundert Terraner, sondern unter Umständen sogar zweitausend von ihnen ersetzen konnte.
    Der Überfall erfolgte an einer Stelle, an der sich der Korridor verbreiterte und verzweigte.
    Paladin Iwar vorgegangen, und das Einsatzkommando war etwa fünfzig Meter zurückgeblieben.
    Paladin Iverwandelte sich in eine feuerspeiende Festung, die sich mit rasender Geschwindigkeit bewegte. Wie schnell Harl Dephin auch seine Aktionen dachte, Paladin Iführte sie mit der gleichen Geschwindigkeit aus. Es gab keine Schrecksekunden und keine Verzögerungen. Ehe die Akonen und ihre Roboter so richtig wußten, was geschah, waren sie tot, beziehungsweise zerstört. Die ganze Aktion dauerte keine fünfzig Sekunden.
    Wenig später starrten Major Crook und Major Holger fassungslos auf die zerschmolzenen Oberreste der akonischen Roboter.
    Jumpy sagte trocken: „Gute Arbeit, Harl Dephin. Wenn das mein Papa gesehen hätte...!"
    Sengu sah schräg nach oben, gegen die Decke.
    „Wir werden bald mit einem neuen Angriff rechnen müssen. Und dann werden sie vorsichtiger sein. Ich würde vorschlagen; daß wir nun Verbindung zur WASHINGTON aufnehmen. Jumpy soll zu Leutnant Igenberg springen und ihm entsprechende Anweisungen geben. „ Der Mausbiber ließ seine „Schutzbefohlenen", nur ungern allein, aber dann teleportierte er doch zum Ausgang zurück. Er fand Leutnant Igenberg und seine Leute wohlbehalten vor, und er sah auch die Spuren des vorangegangenen Kampfes mit den Thermoflammern. Aber die auf ihn eindringenden Gedankenimpulse verrieten ihm, daß die zehn Männer äußerst verwirrt waren. Er verzichtete darauf, ihre Gedanken zu erforschen, sondern fragte den Leutnant: „Was ist passiert?"
    Leutnant Igenberg deutete hinauf in den diesigen Himmel.
    „Die WASHINGTON...! Wir hatten Verbindung mit ihr aufgenommen, und man wollte uns abholen.
    Sie kam bis auf wenige Kilometer herunter - und dann flammte drüben über dem eingeebneten Gebirge plötzlich ein roter Strahl auf. Er breitete sich wie ein Fächer aus und hüllte die WASHINGTON ein."
    Jumpy sah in den grauen Himmel, an dem keine WASHINGTON zu sehen war.
    „Und dann?"
    Und dann", sagte Leutnant Igenberg schwer, „dann war die WASHINGTON plötzlich verschwunden."
    Jumpy starrte eine Weile vor sich hin, dann ergriff er Leutnant Igenbergs Hand.
    „Ich kann mit zwei Personen gleichzeitig springen. Ich werde euch alle zu den anderen bringen. Dann greifen wir die Station an."
    Igenberg zögerte.
    „Aber die WASHINGTON! Was ist mit dem Schiff?"
    Jumpy winkte einem der Männer zu.
    „Das rote Fächerfeld bedeutet, daß die Akonen ein Zeitexperiment durchgeführt haben. Der rote Fächer ist nichts anderes als ein Absolutes Nullfeld. Was sich in diesem Feld befindet, kann in der Zeit versetzt werden. Wir müssen uns damit abfinden, daß wir die WASHINGTON vorerst nicht mehr wiedersehen - wenn wir sie überhaupt wiedersehen..."
     
    *
     
    Voller Entsetzen sahen die Offiziere in der Kommandozentrale der WASHINGTON auf den großen Panoramaschirm. Was sie da erblickten und was sich da abspielte, schien ein historischer Film zu sein, vor etwa fünfhundert Jahren gedreht.
    Aber sie wußten, daß es kein Film war. Die Bilder auf dem Panoramaschirm waren Wirklichkeit.
    Unglaubliche und unfaßliche Wirklichkeit.
    Als die WASHINGTON in das Absolute Nullfeld geriet, war es für jede Gegenaktion zu spät gewesen. Kelmar hatte den Zeittransmitter so eingestellt, daß er das terranische Schiff um fünfhundert Jahre in die Vergangenheit versetzte. Als die WASHINGTON verschwand, mußte er annehmen, daß sein Experiment gelungen war. Er konnte nicht wissen, daß es nur ein Teilerfolg gewesen war. Er konnte auch nicht wissen, daß sich dieser Teilerfolg in einen totalen Mißerfolg verwandeln würde.
    Zwar wurde die WASHINGTON in der Zeit versetzt, aber nicht um fünfhundert Jahre, sondern genau um vierhundertdreiundneunzig Jahre. Zugleich mit der Zeitversetzung trat auch eine Ortsversetzung ein. Durch das fehlerhafte

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