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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu spucken.
    »Ach, vergeuden Sie doch nicht so sinnlos Ihre Kraft«, mahnte Valdez.
    »Falls Sie Angst haben, von uns vergewaltigt zu werden – seien Sie unbesorgt. Das wird nicht geschehen. Wir wissen, wie wir uns einer Dame gegenüber zu verhalten haben. Außerdem würde Sie auch das Kraft kosten, und das wollen wir nicht.«
    Ihre Augen weiteten sich. Die Andeutungen brachten sie nur noch mehr in Panik.
    »Was soll das heißen? Was habt ihr Schweine mit mir vor?«
    »Sie werden es erleben. Dann ist es früh genug, daß Ihre Fragen ihre Antworten finden«, sagte er. »Faß an, Ramirez.«
    Evas Gedanken überschlugen sich. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, weshalb die Männer Wert darauf legten, daß sie bei Kräften war. Tausend Überlegungen durchfuhren sie, von denen jede richtig oder falsch sein konnte.
    Ramirez und Valdez trugen sie nach oben an Deck. Eva registrierte die Felseninsel, auf der sich ein Vulkankegel erhob, sah die dürre Vegetation.
    Sie wand sich im Griff der beiden Männer, aber gefesselt, wie sie war, hatte sie keine Chance. Sie wurde über die Felsnase getragen. Schließlich tauchte eine annähernd kreisrunde, ebene Fläche vor ihnen auf, in deren Boden ein siebenzackiger Stern eingebrannt war.
    Eingebrannt! Unverwischbar!
    Die beiden Kidnapper legten Eva gefesselt in die Mitte des Sterns.
    Dann entfernten sie sich zurück zum Schiff.
    O nein, dachte Eva. Nicht auch noch das…
    Das sah ganz nach einer Art magischen Zeremoniells aus. Sollte hier eine Beschwörung stattfinden, eine Opferung womöglich? Sie hatte so allerlei von Schwarzen Messen gehört und gelesen, die meist in Orgien ausarteten. Aber damit hatte sie bei aller Freizügigkeit nie etwas im Sinn gehabt. Hier aber schien man sie dazu zwingen zu wollen.
    Aber…
    Vielleicht wollte man sie töten!
    Sie rollte sich herum. Versuchte einen scharfkantigen Stein zu finden, an dem sie ihre Fesseln aufscheuern konnte. Aber das funktionierte nicht. Es gab hier trotz des vulkanischen Bodens in ihrer Reichweite keinen einzigen scharfkantigen Stein!
    Verzweiflung erfaßte sie. Sie konnte nur hoffen, daß es Rafaela irgendwie gelang, Hilfe zu organisieren.
    Aber wie sollte das geschehen?
    Eva hatte zwar mitbekommen, daß Rafaela die Flucht gelungen war.
    Aber das war doch mitten auf dem Wasser gewesen! Sie konnte unmöglich lebend die Inseln erreichen. Und wenn, woher sollte sie dann wissen, wohin die Yacht gefahren war?
    Es war so gut wie unmöglich, daß rechtzeitig Rettung kam. Und zähflüssig tropften die Sekunden dahin, während es langsam zu dämmern begann und Eva ihrem ungewissen Schicksal entgegensah.
    ***
    Nicole blieb stehen. »Da ist es wieder«, sagte sie leise.
    Zamorra, der ein paar Schritte voraus war, wandte sich um. »Was… ?«
    Er löste das Amulett von der silbernen Halskette und warf die handtellergroße, silbrige Scheibe Nicole zu, die sie geschickt auffing. Mit einer schnellen Fingerbewegung, mit der sie über eines der erhaben gearbeiteten filigranen Schriftzeichen strich, aktivierte sie Merlins Stern, wie das Amulett auch genannt wurde. Sie konzentrierte sich auf die wehenden Gedankenfetzen, die sie kurz wahrgenommen hatte, versuchte sie zurückzurufen.
    Sie merkte nicht, wie ihre Knie langsam nachgaben, wie sie zu Boden sank, von Zamorra so gestützt, daß sie nicht fallen konnte. Sie konzentrierte sich auf das, was ihr Para-Können ihr zeigen wollte. Die Umgebung versank für sie.
    Sie hatte wiederum Gedankenfetzen wahrgenommen, die sich um Reguas drehten, und um ein Opfer! Sie versuchte, in dieser Gedankenspur jetzt rückwärts zu gehen und ihren Erzeuger ausfindig zu machen.
    Plötzlich sah sie rotes Feuer.
    Vulkanfeuer? Aber es war reine Magie. Seele eines Dämons. Inferno des Bösen, des absolut Fremdartigen, das nicht zu begreifen war und auch nicht begriffen werden wollte. Und sie verspürte eine Drohung.
    Etwas griff nach ihr. Sie wehrte sich, schlug instinktiv um sich, um sich zu wehren. Aber der Angriff war nur geistiger Art. Etwas versuchte, ihr die Seele aus dem Körper zu saugen. Sie stöhnte. Der Schweiß trat ihr aus allen Poren. Das Amulett flirrte in ihrer Hand, sandte Energieschauer aus, die Nicole einhüllten, sie schützten. Da ließ der Angriff nach. Nicole sank endgültig zu Boden. Ihr Herz raste, als sie die Augen wieder öffnete, aus ihrer Trance erwachte. Sie erkannte ihren Zustand und zwang sich mit Atemübungen wieder zur Ruhe.
    Zamorra kauerte vor ihr im Sand. Nur ein paar Meter

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