Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hatten. Eva versuchte, die Gesichter zu erkennen. Valdez war dabei. Sie erkannte ihn, als das Mondlicht ihn beschien.
    Eva hatte keine Ahnung, wo die anderen her gekommen waren. Vielleicht lebten sie hier in der Nähe, vielleicht waren sie auch mit Schiffen gekommen. Auf jeden Fall waren sie sieben, und das konnte nichts Gutes bedeuten.
    Sieben, eine der magischen Zahlen!
    Evas Herz klopfte schneller. Zwei der Kuttenträger hoben sie auf und trugen sie in die Mitte des großen, siebenzackigen Sterns zurück. Dort lösten sie ihre Fesseln.
    Eva wollte aufspringen. Doch einer der Männer machte eine eigenartige Handbewegung. Etwas flimmerte, und Eva fühlte, wie sich eine eigenartige Lähmung über sie legte. Sie war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen!
    Sie wollte schreien. Aber auch das konnte sie nicht mehr!
    Starr sah sie in eine Richtung. Sie registrierte schemenhaft aus den Augenwinkeln, wie die unheimlichen Kuttenträger ihre Plätze einnahmen.
    Sie stellten sich an den Spitzen des siebenzackigen Sterns auf.
    Rund um Eva.
    Sie erschauderte.
    Das Ritual hatte begonnen! Was würde jetzt geschehen? Brachte man sie gleich um? Warum gelang es ihr nicht, die Lähmung zu überwinden?
    Dumpfes Gemurmel erklang. Eigenartige, düstere Laute in einem schaurigen Rhythmus. Der Klang war fast schmerzhaft, so dumpf er auch war. Evas Angst wurde immer größer. Das Murmeln der Beschwörungsformel schwoll an, wurde in Evas Ohren zu einem langanhaltenden, immer mehr verwischenden Dröhnen.
    Und der Nachthimmel verfärbte sich.
    ***
    Zamorra und Nicole hatten, was Beschwörungen anging, im allgemeinen Routine. Aber bei diesem Dämon wußten sie nicht, mit wem sie es zu tun hatten. Sie kannten auch sein Sigill nicht, sein Zeichen, unter dem er gerufen werden konnte. Und rufen mußten sie ihn, wenn sie ihn in eine aufzustellende Falle holen wollten.
    Also mußten sie eine allgemeine Beschwörung versuchen.
    Zamorra bedauerte, daß ihm das Archiv von Château Montagne derzeit nicht mehr zur Verfügung stand. Zu viel war zerstört worden, und zudem befand sich im Augenblick auch niemand mehr im Château, den er hätte fragen können. So konnte er nur spekulieren.
    Sie arbeiteten trotzdem Hand in Hand. Mobiliar beiseite, Teppich hochrollen, mit magischer Kreide den Schutzkreis ziehen und mit Anrufungssymbolen versehen. Da kein Sigill des Dämons bekannt war, schrieb Zamorra mehrmals den Namen »Reguas« in verschiedenen Schriften rund um den Kreis und in das Pentagramm, in dem er den Dämon fangen wollte, um ihn zumindest anzugreifen.
    Für Nicole gab es einen zweiten Schutzkreis. Vorsichtshalber wollten sie die Beschwörung zu zweit und synchron auf dieses Pentagramm lenken.
    Das würde möglicherweise die Stärke der Anrufung erhöhen und zweitens den Dämon verwirren, der bestimmt nicht mit zwei Magiern zugleich rechnete. Zamorra konnte sich nicht erinnern, daß eine Beschwörung jemals in dieser Form stattgefunden hatte. Auch wenn ein Dutzend und mehr Leute einen Zirkel bildeten, so war es doch immer nur einer, der den jeweiligen Dämon beschwor.
    Aber Zamorra sah nicht ein, warum er die Spielregeln nicht zu seinen Gunsten abändern sollte, wenn das eben möglich war. Der Dämon hatte ohnehin fast alle Trümpfe auf seiner Seite.
    Zamorra und Nicole kannten den Beschwörungstext der allgemeinen Anrufung auswendig. Wichtig war dabei, daß jede Silbe richtig betont und in der richtigen Geschwindigkeit ausgesprochen wurde. Sie mußten im Gleichklang sprechen. Schon die winzigste Abweichung konnte alles in Frage stellen.
    Nicole nahm den Dhyarra-Kristall, den auch sie bedienen konnte, und Zamorra behielt das Amulett. Damit besaßen sie zwei starke Waffen, mit denen sie den Dämon angreifen konnten, falls er erschien.
    Sie begannen mit der Anrufung.
    Jetzt kam es darauf an, ob Reguas tatsächlich erschien oder nicht…
    ***
    Über dem Vulkankrater verdichtete sich das Rot, das den Himmel zu überziehen begann. Leuchtend quoll der Nebel aus der Öffnung hervor, nahm wieder Gestalt an. Eine titanische, schwebende Gestalt, die sich langsam dem Siebenstern näherte.
    Reguas kam wieder, um sich neue Kraft zu holen und einen Teil von sich den Sektenangehörigen zu geben. Er war schon deutlich stärker geworden, materieller, als an den vorangegangenen Tagen beziehungsweise Nächten.
    Der schwebende Riese glitt heran. Er senkte sich über den siebenzackigen Stern. Die Kuttenträger verstummten. Es war soweit. Sie hatten den Geist des Dämons

Weitere Kostenlose Bücher