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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durch die polizeilichen Nachfragen und Verhöre und Überprüfungen entstand. Es war Zamorra klar, daß sich das nicht vermeiden ließ. Auch ihm war es lieber, wenn alles dreifach und zehnfach überprüft wurde, statt daß jemandem durch Nachlässigkeit vielleicht Unrecht zugefügt wurde. Die Vorschriften, die für andere Fälle galten, mußten auch hier eingehalten werden.
    Allerdings hatte er in anderen Ländern schon schneller arbeitende Präfekturen erlebt. Hier schien man nicht alles so sonderlich eng zu sehen.
    Immerhin jagte man zwei Schnellboote der Wasserschutzpolizei und der Küstenwache los, um nach der aus dem Hafen verschwundenen »Montego« zu suchen. Doch an der Grenze der Dreimeilenzone kehrten die Boote um, ohne fündig geworden zu sein. In internationalen Gewässern endeten ihre Befugnisse.
    Zamorra machte den Vorschlag, daß er mit einem Hubschrauber der Polizei hinausfliegen sollte. »Ich bin in der Lage, die ›Montego‹ aufzuspüren«, versicherte er.
    »Und wie, Señor Zamorra? Vielleicht könnten Sie uns Ihr Erfolgsrezept verraten«, wurde er aufgefordert.
    Jetzt rückte er mit der Sprache heraus, aber nur mit der Hälfte der Geschichte.
    »Meine Assistentin befindet sich als Gefangene auf der ›Montego‹. Ich stehe mit ihr in Verbindung.«
    »Und wie? Per Funk?«
    »So ähnlich«, sagte Zamorra. Wenn er von Dhyarra-Kristall und Amulett erzählte, hatte er Glück, wenn sie ihn nur auslachten. Wahrscheinlich würden sie ihn hinauswerfen. Das war nur natürlich. In einer Welt, in der alles wissenschaftlich erklärbar zu sein hatte, hatte Magie keinen Platz.
    Zamorra hätte wahrscheinlich ebenso gelacht, wenn ihm jemand erzählt hätte, eine Dämonenbeschwörung wäre maschinell möglich.
    Hier prallten zwei Welten aufeinander, wie sie gegensätzlicher nicht sein konnten.
    Aber jetzt wollten die Beamten mehr über das »so ähnlich« wissen. Zamorra erkannte, daß er sich doch zu weit vorgewagt hatte. Er winkte ab und verzog sich. Niemand versuchte ihn aufzuhalten. Seine Hoteladresse hatten sie ja, und seine Heimatanschrift in Frankreich auch.
    Nur war Château Montagne derzeit unbewohnt. Zamorra wollte das Schloß an der Loire erst wieder restauriert sehen, bevor er dort einzog. Erstens waren die Arbeiten noch gar nicht eingeleitet worden, weil die Versicherung immer noch nicht zahlen wollte, dafür aber fleißig untersuchte und mittlerweile Brandstiftung diagnostizierte, zum anderen würde während der Arbeiten die Gefahr zu groß sein, daß ständig durch reinen Zufall, unbeabsichtigt, die schützenden Dämonenbanner beschädigt oder verwischt wurden und der magische Schutzschirm um das Château erlosch.
    Das Risiko war Zamorra zu groß, nie zu wissen, ob er sicher war oder nicht. Da wollte er lieber Nägel mit Köpfen machen. [1]
    Das alles spielte hier aber keine Rolle.
    Zamorra beschloß, auf eigene Faust aktiv zu werden. Der Polizeiapparat wäre zwar die beste aller Lösungen gewesen, war aber zu schwerfällig und zu ungläubig.
    Im Hotel ließ er sich ein Telefonbuch aushändigen und durchforstete das Branchenverzeichnis. Eine Charterfirma, die Hubschrauber vermietete, war nicht verzeichnet. Dabei hatte er gehofft, in einer Stadt, die einen Flughafen besaß, eine Charterfirma zu finden.
    Er wechselte die Branche und widmete sich der christlichen Seefahrt.
    Zwei Firmen waren verzeichnet, die schnelle Motorboote zu akzeptablen Preisen vermieteten, mit Fahrer. Zamorra rief sie nacheinander an und bekam Absagen. Für heute waren beide Firmen ausgebucht. Wenn der Señor aber übermorgen einen Ausflug machen wolle, ständen drei Boote zur Auswahl…
    Zamorra wollte nicht.
    Er gab das Telefonbuch zurück und fuhr per Taxi zum Hafen. Dort sah er sich um. Daß er einen der Playboys überreden konnte, ihn hinauszufahren, war illusorisch, deshalb versuchte er es gar nicht und konzentrierte sich auf Fischerboote. Er wußte, daß die meisten Fischer auf ihren Fahrten Touristen gegen Entgelt mitnahmen, aber auch, daß sie gegen ein noch höheres Entgelt jeden Kurs fuhren und jedes Programm bis zur Hochseefischerei abspulten, welches der Zahlende verlangte.
    Das erste Fischerboot, das er sah, steuerte er an. Drei Männer waren damit beschäftigt, es zu vertäuen. Offenbar waren sie gerade erst eingelaufen.
    Zamorra fiel auf, daß sie keine gefüllten Netze bei sich führten, aber im Heck zwei große Angeln befestigt waren. Von den Touristen, die diese Angeln benutzt haben mußten, war nichts mehr zu

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