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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kerle hereinkam, sollte er sein blaues Wunder erleben.
    Bloß kam der nicht durch die Tür.
    Ramirez war plötzlich mitten im Zimmer.
    Seine Schrecksekunde, als er das Bett leer vorfand, war unglaublich kurz. Er kreiselte herum, sah Nicole und griff an. Seine Augen begannen rot zu leuchten, als er die Reguas-Magie einzusetzen versuchte.
    Nicole blockte seinen Angriff mit dem nach wie vor hochaktiven Kristall ab. Ramirez schrie und brach zusammen, als seine Magie auf ihn selbst zurückgeschleudert wurde. Das rote Leuchten hüllte ihn ein und lähmte ihn vorübergehend.
    Nicole kniete sich neben ihn. Aus dem Gespräch hatte sie entnommen, daß auch Ramirez die Magie des Saugers nicht mehr hatte anwenden wollen – und doch hatte er es getan, um in die Kajüte zu kommen. Valdez hatte wahrscheinlich recht. Die Kraft, die Reguas verlieh, war ein Rauschgift, das süchtig machte. Wer einmal davon gekostet hatte, kam nicht mehr wieder davon los.
    Sie belegte Ramirez mittels des Kristalls mit einem recht dauerhaften Bann. Wenn er aus seiner Starre erwachte, war er immer noch in Fesseln.
    Und Nicole nahm an, daß er die Struktur der Dhyarra-Magie nicht so schnell begreifen würde, um sie mit der Reguas-Kraft zu durchbrechen.
    Aber damit war sie immer noch nicht frei. Sie war nach wie vor in der Kajüte gefangen, nur daß sie jetzt stumme Gesellschaft hatte.
    Sie mußte sich also doch den Weg durch die Tür freibrennen. Das kostete sie wiederum Konzentration und damit Willensenergie, denn der Dhyarra handelte im Gegensatz zu Zamorras Amulett nur mit exakter geistiger Lenkung.
    Gerade wollte sie sich an die Arbeit machen, als wieder Schritte ertönten.
    »Ramirez! Verdammt, wie lange brauchst du, um die Katze nach oben zu holen?«
    Aus welchem Grund auch immer Valdez ungeduldig geworden war – er kam! Und er besaß genug Widerstandskraft, sich nicht per Reguas-Magie zu teleportieren, sondern ganz normal die Tür zu benutzen.
    Er war maßlos überrascht, als er die Tür aufstieß und unmittelbar vor Nicole stand. Sie griff sofort mit dem Dhyarra an und zwang ihn unter denselben Bann wie Ramirez, noch ehe das rote Licht in seinen Augen aufflammte. Allerdings mußte sie bei ihm schon wesentlich stärker arbeiten.
    Er besaß auch hier eine höhere Widerstandskraft als Ramirez.
    Aber sie schaffte es.
    Weitere Personen waren nicht an Bord. Nicole schloß die Tür wieder, diesmal aber von außen. Nicht, daß die Tür die beiden Männer aufhalten würde, wenn sie sich tatsächlich aus dem Bann befreien konnten. Aber sie würden sich immerhin der Magie bedienen müssen – ganz bewußt.
    Und Nicole hoffte, daß sie sich damit aufgrund der Schrumpfungsgefahr Zeit ließen.
    Dieser Dämon mußte wirklich einer von der ganz perfiden Sorte sein, daß er seinen treuen Anhängern auf diese langsame Weise den Garaus machte. Aber andererseits – wer sich in die Höhle des Löwen begab, kam darin um. Jedem Menschen steht es frei, sich für gut oder böse zu entscheiden. Wer das Böse wählt, darf sich über die Folgen nicht wundern…
    Dann stand Nicole oben auf dem Deck der Yacht und sah sich um.
    Schon bald würden die anderen Reguas-Diener kommen. Dann wurde die Bucht zum Hexenkessel. Nicole war sich nicht sicher, ob sie allen Magiern widerstehen konnte. Wenn Reguas’ Macht in ihnen auch nur annähernd so groß war wie die Kraft, die er selbst als Geistwesen in der Nacht bei der bloßen geistigen Berührung gezeigt hatte – dann gute Nacht…
    Plötzlich zuckte sie zusammen.
    Draußen auf dem Wasser war ein dunkler Punkt am Horizont, der schnell größer wurde.
    Das erste der Schiffe kam und brachte Reguas-Magier auf die Insel…
    ***
    Nicole erwartete sie, hinter einem Felsvorsprung versteckt. Sie mußte die Männer sehen können, um sie mit dem Dhyarra-Kristall kampfunfähig machen zu können. Das Fischerboot dockte förmlich an der »Montego« an, und dann verließen drei Männer die »Santa Barbara«. Sie trugen einen vierten, der gefesselt war mit sich.
    Zamorra!
    Nicole wartete, bis die drei Männer nahe genug heran waren. Dann setzte sie den Kristall ein.
    Der vorderste, der Zamorras Füße trug, stürzte, riß den anderen am Kopfende mit. Daß Zamorra dabei auch recht unsanft landete, mußte Nicole in Kauf nehmen. Der dritte Mann wurde plötzlich von rötlichem Leuchten umhüllt. Er schirmte sich gegen den Angriff ab und sah sich um. Er suchte Nicole.
    Sie glitt in die Deckung zurück. Sie wußte nicht, ob sie ihm mit ihrer Magie

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