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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kauft New York
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den Apparat rufen und bat ihn, noch ein wenig zu warten. Er versprach es, und ich beeilte mich.
    ***
    Die Straßen waren um diese Zeit ziemlich leer, und ich schaffte den Weg in die 47. Straße in Rekordzeit.
    Die Gäste hatten das Lokal anscheinend schon verlassen, denn die Parkfläche davor war leer bis auf die Dienstfahrzeuge der Mordkommission.
    Vor der Tür stand ein breitschultriger Cop. Er döste vor sich hin.
    Als er sah, dass ich auf das Lokal zusteuerte, gab er sich amtlich.
    Mit der Linken zog er sich die Mütze tiefer in die Stirn, während die andere Hand auf das Lederkoppel klopfte.
    Ich tippte mit dem Zeigefinger gegta den Hutrand und hielt dem Cop meinen Ausweis hin. Er warf einen Blick darauf und öffnete mir dann zuvorkommend die Tür.
    »Ist Lieutenant Traylor noch drin?«, fragte ich.
    »Jawohl, Sir!«
    Der Lieutenant saß an einem Tisch nahe der Theke. Der Geschäftsführer saß ihm gegenüber. Zwischen ihnen standen zwei Gläser mit Selterwasser. Als ich kam, erhob sich der Geschäftsführer und holte ein drittes. Ich setzte mich zu Traylor an den Tisch.
    »Ich bin nicht böse darüber, dass der Fall in die Zuständigkeit des FBI fällt«, sagte er. »Ich habe genug zu tun. In den letzten Tagen kommt es mir vor, als ob sich sämtliche Halunken in dieser Stadt verschworen hätten, mir keine Nachtruhe zu gönnen. Der Verdacht liegt nahe, dass ein Big Boss die kleinen Gangs unter einen Hut bringen will.«
    »Glauben Sie, dass die Ermordung Medinas damit in Zusammenhang steht?«
    »Ich weiß es nicht, Cotton. Niemand will gemerkt haben, dass Medina mit Gangstern in Verbindung stand. Im Gegenteil. Alle stellen Medina das beste Zeugnis aus und behaupten, der Gedanke, der Mann hätte mit Gangstern zusammengearbeitet, sei absurd. Außer der Szene, die Sie am Lautsprecher mit angehört haben, und der Patronenhülse gibt es keine Beweise für unsere Annahme!«
    »Immerhin sprechen diese beiden Tatsachen eine deutliche Sprache. Dass Medina seine Zugehörigkeit zu einer Gang nicht lauthals in die Welt hinausposaunt hat, ist doch selbstverständlich. Was ist das eigentlich für eine Geschichte mit der Patronenhülse? Wissen Sie näheres darüber?«
    Der Lieutenant trank einen Schluck.
    »Nicht viel. Unser Schusswaffensachverständiger hatte sie kaum gesehen, als er sich auch schon erinnerte. Bloom hat für Laufspuren und Kratzer auf Hülsen ein Gedächtnis wie für menschliche Gesichter. Er behauptet, die gleichen, typischen Riefen schon auf einem Foto gesehen zu haben. Und weil diese Fotos aus zwei verschiedenen Bundesstaaten stammten, ist es ein FBI-Fall und w.ir müssen Ihnen die Ermittlungen überlassen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!«
    »Schicken Sie mir morgen Ihren Bericht ins Office!«, sagte ich. »Und jetzt könnten Sie mich kurz über die wichtigsten Tatsachen informieren. Bis zu Ihrem Eintreffen kenne ich den Hergang. Was haben Ihre Leute inzwischen herausgebracht?«
    »Die Mörder, nach dem, was Sie mit angehört haben, waren es mindestens zwei, sind durch die Hintertür gekommen. Sie führt auf einen kleinen Hinterhof, auf dem die Lieferanten ihre Lieferwagen entladen. Auf diesem Hof führen die Fenster der Küche, aber in die Rahmen ist Milchglas eingesetzt, und für gewöhnlich steht nur das Oberlicht offen, um die Küchendünste abziehen zu lassen. Die Hintertür ist nicht verschlossen, sondern steht Tag und Nacht offen. Die Mörder konnten also unbehelligt hereinspazieren, Medina töten und sich ungesehen entfernen. Sie benötigten für die Tat sicher nicht länger als eine Minute.«
    »Vielleicht noch weniger, Lieutenant. Es kann keine Minute gedauert haben, bis ich mit Arturo im Gang war. Gibt es sonst Aussagen, die uns weiterhelfen könnten?«
    Traylor schüttelte den Kopf.
    »Das Ergebnis ist gleich Null. Auch bei der Durchsuchung des Zimmers ergaben sich keine Anhaltspunkte. Nicht das geringste, was unsere Vermutung stützen könnte. Wenn sie zutrifft, dann war Medina mit allen Wassern gewaschen. Wir haben auch seine Privatwohnung unter die Lupe genommen. Sie liegt im ersten Stock. Auch dort war nichts zu finden, was darauf hindeutet, dass der Mann mit Gangstern zusammengearbeitet hat. Vielleicht hatte er noch irgendwo einen Unterschlupf, aber darum werden Sie sich jetzt ja kümmern. Ich bin den Fall los. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Cotton?«
    »Morgen früh den Bericht ins Office schicken. Und die Hülse nicht vergessen…«
    »Okay!«, sagte er. »Ich schicke Ihnen

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