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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kauft New York
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komm raus.«
    Er kam meinem Befehl mit verbissenem Gesicht nach. Leider hatte ich keine Handschellen mehr zur Verfügung. Die hätte ich schon eine Weile vorher dem Portier angelegt. Jetzt hatte ich den Ganoven auf dem Hals und wusste nicht, was ich mit ihm anfangen sollte. Im Hotel standen Holden und Phil vier Gangstern gegenüber, und ich musste mich hier draußen mit dem Kerl herumplagen. Irgendwie musste ich ihn loswerden, denn ich konnte die beiden im Hotel nicht allein lassen.
    Ich sah mich um. Ein paar beherzte Männer wären mir jetzt sehr von Nutzen gewesen. Aber leider ließ sich niemand sehen. Die ersten Neugierigen reckten ihre Nase in beträchtlicher Entfernung hinter parkenden Wagen und Häuserecken hervor.
    Ohne den Mann aus den Augen zu lassen, zog ich den Zündschlüssel ab.
    »Komm«, sagte ich und warf ihm die Schlüssel zu. »Sperr den Kofferraum auf!«
    Er starrte mich verwundert an, gehorchte aber.
    »Da rein!«, sagte ich nur und deutete auf den Kofferraum. Er war leer bis auf den Wagenheber und die Werkzeuge. Der Gangster kroch hinein, und ich warf den Deckel hinter ihm zu. Da konnte er einstweilen bleiben. Ich sperrte hinter ihm ab und steckte die Schlüssel in die Tasche.
    Es wurde auch höchste Zeit, dass ich ihn sicher unterbrachte. Aus der Halle krachten die ersten Schüsse.
    Ich rannte auf die Tür zu.
    Ich erinnerte mich, gleich hinter der Tür eine Art Schreibtisch gesehen zu haben. Ich sprang durch die Tür und hechtete hinter den Tisch.
    ***
    Drei der Gangster standen am Fuß der Treppe und lugten vorsichtig nach oben. Der vierte sicherte vom Anmeldepult aus den Eingang, aber er war zu langsam.
    Ich lag schon hinter dem Tisch, als seine Kugel die Glasfüllung der Tür zersplitterte. Jetzt musste ich schnell sein, wenn ich eine Chance haben wollte.
    Ich visierte kurz an und zog durch. Noch während der Gangster in Deckung ging, fuhren die anderen herum. S'ie wussten nicht, aus welcher Richtung der Schuss gekommen war. Das Halbdunkel in der Halle war meine beste Deckung. Sie spritzten auseinander und äugten nach allen Seiten. Einer von ihnen feuerte durch das Holz des Anmeldepults, dass die Holzsplitter spannenlang durch die Gegend flogen. Wahrscheinlich vermutete er mich dahinter. Dabei lief er ein paar Schritte auf das Pult zu.
    Ich sprang im gleichen Augenblick aus meiner Deckung. Ich warf mich hinter einen der Ledersessel und schrammte mit dem Kopf gegen ein Tischbein.
    Die Beule auf meinem Kopf wuchs schneller als der Wunderbaum eines indischen Fakirs, aber im Augenblick hatte ich andere Sorgen.
    Phil und der Privatdetektiv gaben einander Feuerschutz und kamen die Treppe herab. Jetzt mussten sich die Gangster nach zwei Seiten verteidigen, und das wurde ihnen ein bisschen zu viel. Statt Entsatz zu sein, wurden sie plötzlich in die Rolle der Belagerten gedrängt. Sie verständigten sich durch einen kurzen Zuruf und flüchteten durch eine Tür neben dem Anmeldepult.
    Ich hatte nicht die Absicht, sie entkommen zu lassen und rannte hinterher.
    Ich rannte geradewegs in die Arme eines Cops von den Dimensionen eines mittleren Kleiderschranks.
    »Da kommt noch einer, Mac«, sagte er gemütlich zu seinem Kollegen, der auf zwei bewusstlose Gangster niedersah und eben ein paar Handschellen aus der Tasche holte.
    Er packte mich.
    Es dauerte einige Zeit, bis ich ihm klargemacht hatte, dass ich vom FBI war, aber wir hatten es ja nun nicht mehr ganz so eilig.
    Sie waren nicht allein, mit ihnen war die Besatzung dreier Streifenwagen eingetroffen. Ich verteilte die Cops um das ganze Haus, dann begannen wir mit der Suche nach Al Paulsen. Wir kehrten jeden Papierkorb um, aber der Mörder blieb verschwunden. Während wir uns in der Halle mit seinen Gangsterfreunden herumplagten, musste er die Gelegenheit genutzt haben und über die Feuerleiter getürmt sein.
    Wir packten die Gangster, den Portier und den Mann aus dem Kofferraum in die Streifenwagen und ließen sie ins Federal Building schaffen.
    Bei der Durchsuchung des Hotels hatte die Stadtpolizei nicht weniger als ein Dutzend Leute aufgepickt, für die sie sich lebhaft interessierte. Das City Palace schien ein Unterschlupf für die übelsten Kreaturen gewesen zu sein.
    Uns aber fehlte immer noch der Mann, der am helllichten Tage seine Gangster auf die Jagd schickte: Rocky Mourne.
    ***
    Stan Holden stieß mich an, als wir die Straße zu meinem Jaguar hinuntergingen.
    »Alle Achtung, Cotton, wie Sie da in die Halle kamen. Nehmen Sie mir’s nicht

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