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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York
Autoren: Der Boß kauft New York
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führte.
    »Ich hoffe, die beiden haben wenigstens einen Waffenschein!«
    Es war dem Stadtverordneten sicherlich peinlich, dass ich seine Begleiter richtig taxiert hatte.
    »Natürlich«, brummte er, »es sind Privatdetektive! Wollen Sie ihre Lizenz sehen?«
    »Ich habe keine Veranlassung dazu«, erwiderte ich. »Es geht mich nichts an, wenn Sie Privatdetektive beschäftigen. Ich weiß nur, dass sie einen Haufen Geld kosten!«
    »Wenn ich tot bin, kann ich es auch nicht mehr ausgeben!«, knurrte er gereizt.
    »Ich verstehe, Mister Groman! Sie haben die beiden zu ihrem Schutz engagiert? Fühlen Sie sich bedroht?«
    Er nahm seinen Panamahut ab und wischte sich mit einem Taschentuch über die Stirn.
    »Ehrlich gesagt, der Tod Aldos hat mir einen Schock versetzt! Wie leicht kann mit das gleiche passieren!«
    »Nun«, sagte ich, »er scheint sich immerhin mit Gangstern eingelassen zu haben. Da ich das von Ihnen nicht annehme, scheint mir Ihre Sorge leicht übertrieben. Es sei denn, man hätte Ihnen einen Drohbrief geschickt oder Ihnen am Telefon eine Gänsehaut beigebracht. In diesem Fall sollten Sie sich aber besser an die Polizei wenden. Sie verfügt über mehr Mittel als eine private Detektei und kann Ihren Schutz besser garantieren.«
    »Das weiß ich alles, G-man! Aber nichts dergleichen ist geschehen. Deshalb kann ich mich auch nicht gut an die Polizei wenden. Ich kann doch nicht zwanzig Cops zu meinem Schutz abstellen lassen, wenn ich nicht einmal einen Drohbrief vorzeigen kann!«
    »Dann verstehe ich auch nicht, warum Sie Angst haben, Mister Groman!«
    »Na ja, vielleicht habe ich wirklich zu viel Angst. Ich werde mir die Sache noch einmal überlegen. Vielleicht schicke ich die beiden wieder nach Hause! Aber der Tod meines Geschäftsfreundes hat mir eben einen gehörigen Schreck eingejagt! Und meine Nerven sind nicht die besten.«
    »Sie werden den Schock überwinden«, hoffte ich. »Es kann sein, dass ich Sie bald mal aufsuchen muss. Wo sind Sie zu erreichen?«
    »Wenn ich nicht im Townhouse bin, rufen Sie mich unter meiner Privatnummer an. Aber ich wüsste nicht, wie ich Ihnen behilflich sein kann.«
    Er wollte schon gehen, aber ich hielt ihn noch einen Augenblick zurück.
    »Sie haben gestern gesagt, Sie vertrauten Ihr Geld nur Leuten an, die Sie gut kennen. Sie haben Medina Geld gegeben?«
    Er ging auf meine Frage nicht ein.
    »Sie werden natürlich jede Auskunft von mir bekommen, die Sie wünschen. Wenigstens, soweit ich dazu imstande bin. Wie weit sind Sie eigentlich mit Ihren Ermittlungen?«
    »Im Augenblick kann ich Ihnen noch nichts sagen, das werden Sie verstehen!«
    Ob er es verstand oder nicht, es war leider die Wahrheit. Als ich in meinem Jaguar saß, dachte ich darüber nach, warum Groman sich zwei Leibwächter engagiert hatte. Er hatte doch weiter nichts getan als Medina Geld gegeben.
    Der Gastwirt war nach seiner Meinung kein Gangster und auch kein Freund von Gangstern gewesen.
    Warum also diese Vorsicht? Warum gab er sich so ängstlich?
    ***
    Als ich ins Office zurückkam, saß Phil hinter dem Schreibtisch. Die Jacke lag über einem Stuhl. Der linke Hemdsärmel war hochgekrempelt und 14 blutgetränkt. Eine weiße Binde zierte den Oberarm.
    »Du hast mit dem Feuer gespielt?«
    »No!« Er grinste. »Ich war auf einer Auktion. Der Bursche wollte seine Freiheit meistbietend verkaufen, und ich bekam den Zuschlag. Dafür hat er ein paar Jährchen mehr herausgeholt! Wie weit bist du in der Sache mit Medina?«
    »Wie weit? Nicht weiter als gestern. Wenn man den Zeugenaussagen glauben darf, war Medinas Weste so weiß wie der Schnee auf den Rocky Mountains. Solltest du aber für Klatsch empfänglich sein: Dan Groman tauchte heute mit zwei Leibwächtern im Restaurant auf!«
    »Waschechte Gorillas?«, staunte Phil.
    »So schlimm war’s nun wieder auch nicht«, stellte ich richtig.
    »Sie haben sich für ihre Pistole ein Zettelchen mit amtlichen Stempeln besorgt. Jedenfalls ist Groman verstört.«
    Ein Kollege brachte die Antwort auf meine Rückfrage nach Ashland.
    Sie enthielt alle Einzelheiten, um deren Beantwortung ich gebeten hatte, aber es gab nichts, wo man hätte einhaken können. Enttäuscht schob ich das Blatt Phil hinüber.
    »Und wie soll es weitergehen?«, erkundigte er sich.
    »Ich werde eine Sightseeing-Tour über Wisconsin nach Texas unternehmen müssen. Vielleicht kann ich an Ort und Stelle etwas ausgraben. Die Aussichten dafür sind allerdings sehr gering. Seit dem ersten Mord in Ashland sind
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