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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York
Autoren: Der Boß kauft New York
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unbedeutend, um sich nicht nach Möglichkeit dabei zu präsentieren und sein Bild in die Zeitungen zu lancieren.
    Ich trat zur Seite und gab den Blick frei.
    »Sehen Sie selbst, Mister Groman!«, sagte ich.
    Sein Gesicht verlor in Sekundenbruchteilen die Farbe. Groman trat einen Schritt vor und stützte die Hände auf die Tischplatte.
    Ich schob ihn zurück.
    »Vorsicht, Mister Groman! Solange die Mordkommission noch nicht hier war, darf nichts berührt werden!«
    Langsam, mit einem ungläubigen Ausdruck im Gesicht, wich er zurück.
    »Wie ist denn das passiert?«
    »Das wissen wir noch nicht.«
    Ich erklärte ihm, wie es zur Aufdeckung des Mordes gekommen war.
    »Ich nehme an, dass Sie Mister Medina gut kannten«, meinte ich. »Wenn das zutrifft, könnten Sie uns vielleicht einen Hinweis geben!«
    »Sicher kannte ich Aldo gut! Mit meinem Geld hat er doch den Laden hier aufgezogen. Und ich pflege mein Geld nur Leuten anzuvertrauen, die ich gut kenne. Ich möchte sogar sagen, dass es keine schlechte Kapitalanlage war! Ich verstehe nicht, wieso…« Er stockte.
    »…man ihn erschossen hat?«, ergänzte Phil. »Das wird sich noch heraussteilen. Es scheint der typische Racheakt einer Gangsterbande gewesen zu sein.«
    »Mein Partner hätte sich nie mit Gangstern eingelassen.«
    Ich zuckte mit den Achseln. Es ehrte Groman, dass er von seinem Freund nichts Schlechtes glauben wollte, aber wir hatten es oft genug erlebt, dass selbst die Ehefrau eines Ganoven nicht wusste, welchen dunklen Geschäften ihr Mann nachging.
    Der Geschäftsführer erschien, zusammen mit Arturo, dem Kellner. Der Geschäftsführer schien ebenso überrascht wie Groman. Angeblich hatte auch er nie nur die geringste Ahnung gehabt, dass sein Chef mit Gangstern in Verbindung stand.
    ***
    Kurz darauf traf die Mordkommission ein. Ich zog Lieutenant Traylor beiseite und berichtete ihm, was sich bis zu seinem Eintreffen ereignet hatte. Dann verabschiedeten wir uns und gingen ins Lokal zurück.
    »Seit ihr durch die Tür dort verschwunden seid, kam nur ein einziger Mann heraus«, berichtete eine unserer Kolleginnen, »Er trug einen breitrandigen Hut…«
    Phil unterbrach sie: »Das war Dan Groman, der Stadtverordnete. Er ist Medinas Geldgeber. Medina ist erschossen worden. Die Sache mit dem Lautsprecher war also echt. Und jetzt wollen wir nach Hause gehen. Es kann nicht mehr lange dauern, bis der Geschäftsführer das Lokal schließen lässt.«
    Wir zahlten unsere Zeche und gingen.
    Erst brachten wir die beiden Girls nach Hause, dann setzte ich Phil ab, und zuletzt stieg ich aus dem Taxi.
    Ich schloss die Haustür hinter mir ab und fuhr mit dem Lift in meine Wohnung hinauf.
    Eine Viertelstunde später lag ich im Bett. Das kleine Radio auf dem Nachttisch quäkte den neuesten Schlager. Und dann sagte die Stimme einer Sprecherin: »Sie hören jetzt das mitreißende Kriminalhörspiel…«
    Wütend schaltete ich den Apparat ab.
    Ich wollte meine Nervosität mit einem Schluck Whisky bekämpfen, warf die Bettdecke ab und fuhr in die Pantoffeln.
    Als ich in der Küche die Tür des Eisschrankes aufzog, hörte ich es im Schlafzimmer klingeln. Ich nahm die Flasche mit.
    Ich hob den Hörer ab.
    »Guten Abend, Jerry!«, ertönte die Stimme meines Chefs. »Sie waren heute im Lokal, als Aldo Medina ermordet wurde?«
    »Ja. Haben wir mit dem Fall etwas zu tun? Ich denke, das ist eine Sache für die City Police?«
    »Jetzt nicht mehr, Jerry! Es sah wie ein typischer Gangstermord aus, und es ist auch einer. Aber die Waffe, mit der dieser Medina erschossen wurde, geht das FBI an!«
    »Wieso? Ich habe keine Waffe gesehen, als wir Medina entdeckten. Im Zimmer fand sich lediglich eine ausgeworfene Patronenhülse.«
    »Und diese Hülse hat es in sich! Sie stammt aus einer automatischen Pistole, Kaliber 7,65. Sie trägt am Rand charakteristische Riefen, die offenbar durch den Auswerfer verursacht werden.«
    »Ich ahne etwas, Chef!«
    »Diese Pistole wurde nicht zum ersten Mal zu einem Mord benutzt. Bisher sind mit ihr drei Menschen erschossen worden, und zwar in verschiedenen Bundesstaaten.«
    »Ist die Mordkommission der City Police noch am Tatort?«
    »Ich weiß es nicht, Jerry. Am besten, Sie rufen dort an und verschaffen sich Gewissheit. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Chef!«
    Ich legte auf.
    Ich dachte einen Augenblick nach, dann rief ich in Medinas Restaurant an und erhielt die Auskunft, dass die Mordkommission ihre Arbeit gerade beendet hatte.
    Ich ließ Lieutenant Traylor an
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