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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kauft New York
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Zimmer. Wenn Sie aufgepasst hätten, wüssten Sie, dass ich Sie in aller Form um eine Auskunft gebeten habe. Ich möchte einen Besuch machen und will wissen, ob der Herr zu Hause ist.«
    »Wo woll’n Sie denn hin?«, erkundigte er sich unfreundlich und bückte sich nach der Zeitung, die zu Boden gefallen war.
    »Ich möchte zu Al Paulsen«, sagte ich harmlos.
    Er tauchte wieder hinter seinem Pult auf und schnappte nach Luft.
    »Zu wem woll’n Sie?«, stotterte er, beinahe fassungslos.
    »Ich hab’s Ihnen doch gesagt«, wiederholte ich ruhig. »Ich will zu Al Paulsen.«
    »Den gibt’s hier nicht, wir haben keinen Gast dieses Namens.«
    »Wie er sich jetzt nennt, tut doch nichts zur Sache. Ich möchte wetten, Sie wissen Bescheid. Ist er also zu Hause oder nicht?«
    Der Glatzkopf wich einen Schritt zurück und warf einen ängstlichen Blick auf die Tür hinter sich.
    »Sind Sie ein Freund von ihm?«, fragte er zaghaft. Phil und Holden kamen in diesem Augenblick durch die Eingangstür. Der Portier fühlte sich sichtlich erleichtert.
    »Keine falschen Hoffnungen«, warnte ich, »die beiden gehören zu mir. Und Sie werden uns jetzt zu Paulsens Zimmer führen. Vorwärts, und machen Sie keine Dummheiten!«
    Natürlich wusste dieser komische Portier, wer Al Paulsen war und warum er sich hier verborgen hielt. Während wir die Treppen hinaufstiegen, behielt ich ihn scharf im Auge. Es ging fünf Stockwerke über ausgetretene und knarrende Holzstufen. Obwohl wir uns die größte Mühe gaben, leise aufzutreten, ächzten sie laut.
    Vor dem letzten Treppenabsatz blieb der Portier stehen.
    »Was ist?«, fragte ihn Phil, »wollen Sie nicht mitkommen?«
    »Ich kann nicht mehr«, krächzte er heiser. Sein Atem ging stoßweise, aber sicher nicht von der Anstrengung des Treppensteigens.
    »Das könnte Ihnen so passen«, brummte ich. »Wir lassen Sie aus den Augen, und fünf Minuten später sind die Boys hier und versuchen uns umzubringen. Daraus wird nichts. Also weiter!«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, tröstete ihn Phil. »Der Mann, den wir suchen, wohnt ja nicht hier, sagten Sie. Wir möchten uns nur überzeugen, ob Sie nicht vielleicht einem Irrtum erlegen sind. Wozu also die Aufregung?«
    »Ich gehe keinen Schritt mehr weiter«, zeterte er. »Der Mann da drin schießt sofort!«
    »Schau, schau«, meinte Phil. »Vorhin wussten Sie nichts, und jetzt sind Sie auf einmal sehr genau im Bilde. Das wird Ihnen noch teuer zu stehen kommen, mein Lieber!«
    ***
    Wir standen jetzt auf dem Gang des obersten Geschosses unter dem Dach. Auf der linken Seite gähnten uns zwei dunkle Öffnungen entgegen. Man hatte die Türen ausgehängt, sodass man unter das Dach sehen konnte. Auf der rechten Seite und am Ende des Ganges gab es noch weitere Türen, die aber verschlossen waren. Hinter einer von ihnen musste sich Al Paulsen aufhalten.
    »Wo steckt er?«, fragte ich den schlotternden Portier.
    Er deutete mit zitterndem Finger auf die Tür am Ende des Flurs. Vorsichtig drückte ich mich mit Phil an den Wänden entlang darauf zu. Der Gang war nicht viel breiter als der Türrahmen. Ich winkte Holden, den Portier nicht aus den Augen zu lassen.
    Wir waren noch nicht bis an die Tür gelangt, als sie plötzlich aufging. Ein Mann streckte seinen Kopf heraus. So schnell wie die Tür aufgegangen war, so schnell schlug sie wieder zu, aber ich hatte genügend Zeit gehabt, das Gesicht zu erkennen.
    Der Mann im Zimmer war Al Paulsen.
    Ich drückte mich Phil gegenüber neben den Türrahmen und rief: »Kommen Sie raus, Paulsen! Wir sind Beamte der Bundespolizei! Ihre Lage ist aussichtslos.«
    Er gab keine Antwort. Ich hörte nur an dem Scharren eines schweren Möbelstücks, dass er sich verbarrikadierte. Anscheinend hoffte der Gangster, eine längere Belagerung überstehen zu können.
    »Wir hätten doch mehr Leute mitnehmen sollen«, sagte Phil leise. »Hast du eigentlich schon daran gedacht, dass er über die Feuerleiter ausreißen könnte?«
    Ich hatte daran gedacht, aber nicht damit gerechnet, dass Paulsen Zeit finden würde, diesen Fluchtweg einzuschlagen.
    »Bleib du hier«, flüsterte ich. »Ich gehe hinunter und werde aufpassen. Dann wollen wir weitersehen, wie wir den Fuchs aus seiner Höhle kriegen!«
    Vorsichtig schlich ich zurück. Holden und den Portier nahm ich mit hinunter.
    »Wo ist hier ein freies Zimmer?«, fragte ich den Portier, als wir den ersten Stock erreicht hatten. Er war sichtlich erleichtert, dass er nicht mehr oben im Gang stand

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