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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kauft New York
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weißt du selbst.«
    Ich sah ihn erwartungsvoll an und sollte mich nicht getauscht haben. Meine Ermahnungen fielen auf fruchtbaren Boden.
    »Fragen Sie, G-man!«
    »Es freut mich, dass du vernünftig bist. Es wird sich auszahlen. Wer hat auf Snooty geschossen?«
    »Ich war dabei, ich fuhr den Wagen. Geschossen hat Stuck.«
    Das wussten wir.
    Gleich bei unserer Ankunft hatten wir die beschlagnahmten Waffen im Labor abgeliefert. Die Kugel, die der Arzt aus Snootys Körper entfernt hatte, war mit Geschossen verglichen worden, die aus diesen Waffen abgefeuert worden waren. Dabei hatten unsere Spezialisten zweifelsfrei festgestellt, dass Snooty mit Stucks Pistole verwundet worden war. Der kleine Ganove lag zurzeit im Hospital und war immer noch bewusstlos, sodass wir ihn nicht vernehmen konnten.
    »Warum sollte Snooty umgebracht werden?«
    »Es herrscht Krieg zwischen den Gangs. Ein großer Wolf versucht die, kleinen zu schlucken. Chuck wollte nicht aufgeben. Er wollte selbstständig bleiben. Snooty war der Vermittler, der die Angebote zu überbringen hatte. Er benahm sich frech. Chuck wollte Snooty seine Unverschämtheiten heimzahlen und gleichzeitig dem Boss beweisen, dass er sich nicht einschüchtern lässt.«
    »Und dann schickten sie euch das Räumkommando auf den Hals«, ergänzte ich.
    »Wer ist der neue Boss?«, fragte Phil.
    Ben zuckte die Achseln.
    »Da müsst ihr Chuck fragen. Er hat es uns nie gesagt, aber ich denke, er weiß es. Er hat uns nur erzählt, ein Fremder wollte seine Pfründe schlucken. Es muss irgendwie mit dem Nachtclübgeschäft zu tun haben, Geoffrey Baldwin, Guy Flinn und Roy Towler, die die Nachtclubs in der Downtown kontrollierten, haben ihre Anteile verkauft. Sie sind nicht gut dabei weggekommen, im Grunde genommen waren sie froh, ihre Haut zu retten. Ich hörte, dass sie in Florida erst einmal ausspannen und dann einen Gegenschlag organisieren wollen. Der neue Boss hat seine Leute mitgebracht, und die Burschen haben keinen Zweifel daran gelassen, dass sie mit ihren Pistolen umzugehen wissen.«
    Ich fragte ihn nach Dan Groman, aber er schob die Lippen übereinander und schüttelte den Kopf.
    »Ist der auch mit drin?«, fragte er, doch wir gaben ihm keine Antwort.
    »Das wäre für heute alles«, beschied ich und ließ den Gangster in seine Zelle zurückschaffen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass er diese Nacht nicht ungern in einer Zelle verbrachte. Das war leicht verständlich. Wenn wir nicht zufällig in Chuck Mortons Office aufgetaucht wären, hätte er mitsamt seinem Boss den Tag nicht überlebt.
    ***
    In unserem Office erreichte uns ein Anruf der City Police. Ein Streifenpolizist in Queens hatte Rosa Tapiro, die Freundin des ermordeten Kellners Luigi Melli, aufgegriffen. Der Revierleiter erzählte uns, sie sähe heruntergekommen und verhungert aus und wäre völlig durchgedreht.
    »Schicken Sie uns das Girl ins Federal Building«, verlangte ich und hängte auf.
    Wenig später klingelte es erneut. Diesmal war es Lieutenant Traylor.
    »Hören Sie, Cotton«, rief er. Er sprach so laut, dass auch Phil es verstehen konnte, wenn ich den Hörer ein wenig vom Ohr weg hielt.
    »Ich weiß jetzt, womit sich Stebbey beschäftigte!«
    »Also dann los, Lieutenant. Es handelt sich um die Konzession für einen Nachtclub, nicht wahr?«
    »Sie haben eine gute Nase, Cotton«, lobte er. »Dann wissen Sie vielleicht auch, dass Dan Groman dem Ausschuss vorsitzt, der für solche Sachen zuständig ist?«
    Das war mir neu, aber ich hätte es mir längst denken können. Mir ging nicht nur ein Licht, mir ging ein ganzes Feuerwerk auf.
    Wenn jemand eine Schankkonzession haben will, dann wird der Stadtrat bemüht. Und Dan Groman hatte in dem zuständigen Ausschuss die Schlüsselposition inne. Ich hätte mich früher darum kümmern sollen.
    Der Mann, der New York erobern wollte, brauchte Dan Groman. Ich hatte nicht viel Zeit für Überlegungen.
    Der Hörer lag kaum auf der Gabel, als es wieder schrillte.
    Lieutenant Stedler teilte uns mit, seine Leute hätten im Green Dragon eine der bewussten Patronenhülsen gefunden. Sie konnte nur aus der Waffe Jeff Dawsers stammen.
    Es war unser Pech, dass uns der gefährlichste Mann der Bande doch noch entkommen war. Dafür sollten wir eine unangenehme Überraschung erleben, als wir vom Veterans-Hospital angerufen wurden. Chuck Morton und Chess Bender waren dort untergebracht.
    Die Vermittlung des Hospitals verband uns mit einem der Polizisten, die wir dem Krankenwagen zur

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