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0355 - Der Doppelagent von Rumal

Titel: 0355 - Der Doppelagent von Rumal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gerufen hätte? überlegte Batabano. Hätte das nicht die gesamte Zukunft beeinflußt? Der USO-Spezialist biß sich auf die Unterlippe. Sie konnten unternehmen, was sie wollten, aber sie waren nicht in der Lage, die Realzeit zu beeinflussen. Das, was sie in vielen Jahren bei ihrer Landung auf diesem Planeten entdecken würden, war das Ergebnis ihrer jetzigen Handlungen.
    „Warum schießen Sie nicht?" fragte Lastron.
    Batabano zog den Karabiner unter sich hervor und nahm die Deckung der Akonen unter Feuer.
    Drüben blitzte es vereinzelt auf, so daß der Captain nicht daran glaubte, daß sie es mit mehr als zwei oder drei Gruppen zu tun hatten.
    Zwischen den Trümmern tauchten plötzlich ein paar Gestalten auf, die sich ihnen näherten.
    Batabano wollte schreien. Im gleichen Augenblick detonierte vor ihm eine Bombe, und er wurde zu Boden geschleudert. Trümmerstücke regneten auf ihn herab.
    Als er den Kopf hob, sah er ein paar Meter vor sich einen Akonen stehen. Der Mann hob seine Waffe und zielte. Batabano lag wie erstarrt. Das Strahlengewehr war ihm aus den Händen gerutscht, und er konnte nicht schnell genug danach greifen, um sich zu verteidigen. Da brach der Akone zusammen.
    Lastron hatte auf ihn geschossen.
    „Die anderen haben die Flucht ergriffen", erklärte der Plophoser. „Sie glaubten offenbar, daß sie uns mit der Bombe erledigt hätten. Nur einer kam hierher, um nachzusehen." Lastron stieß eine Verwünschung aus. „Er liegt jetzt vor uns."
    Batabano schaltete seinen Helmscheinwerfer ein und leuchtete die nähere Umgebung ab. Er entdeckte einen umgestürzten Schreibtisch und ging darauf zu. Er wühlte in den Trümmern. Lastron half ihm dabei. Schließlich fand der Oberstleutnant ein paar zerrissene Papiere.
    „Hier", sagte er und übergab sie an Batabano. „Sie waren lange genug bei den Akonen, um damit etwas anfangen zu können."
    Batabano hielt die Blätter unter das Licht.
    „Es handelt sich um einen Bericht über Atomexperimente", erklärte er. „Leider steht nirgends ein Datum."
    „Hier sind noch mehr Papiere", sagte Lastron und stieß die Überreste des Tisches zur Seite.
    Batabano bückte sich nach ein paar einzelnen Blättern.
    „Hier ist eine Art Lieferschein", sagte er. „Er ist mit einem Datum versehen. Leider kenne ich den akonischen Kalender nicht gut genug, um eine Umrechnung auf den Tag genau vornehmen zu können."
    „In welchem Jahr befinden wir uns?" fragte Lastron. „Das allein ist wichtig."
    „Wenn der Aufdruck stimmt, müßten wir uns im Jahre zweitausendvierhundertvier befinden", antwortete Batabano.
    Lastron stieß ein wildes Gelächter aus. „Wir wurden also zweiunddreißig Jahre in die Vergangenheit versetzt", sagte er. „Das bedeutet, daß ich jetzt zweimal existiere. Ich bin ein Jahr alt und lebe bei meinen Eltern auf Plophos. Vielleicht erhalte ich Gelegenheit, mein Vaterhaus einmal zu besuchen. Ich könnte mich selbst spazierenfahren."
    Batabano warf die Blätter weg.
    „Glauben Sie, daß das möglich ist?" murmelte Lastron.
    „Was?" fragte der USO-Spezialist.
    „Daß man sich selbst gegenübersteht? Ich meine, man kann doch nur einmal existieren. Aber jetzt, in diesem Jahr, müßte es logischerweise zwei Haiker Lastron geben. Und einer von ihnen ist noch so jung, daß er in die Hosen macht."
    Batabano mußte lachen.
    „Ich glaube nicht, daß wir jemals mit diesem Problem konfrontiert werden", sagte er. „Wären wir in der Vergangenheit geblieben, hätten wir in der Zukunft davon gewußt. Dieses Unternehmen wäre nie gestartet worden."
    Lastron ließ die Arme hängen.
    „Aber irgend etwas muß doch mit uns geschehen", sagte er verzweifelt.
    Der Captain wünschte, er hätte eine befriedigende Antwort gewußt.
    Im benachbarten Gebäude schlug eine Granate ein. Der Boden wurde erschüttert, und ein Blitz erhellte das Halbdunkel. Von oben rieselte Deckenbelag auf die Männer herab.
    „Das sind wahrscheinlich die Panzer" meinte Batabano. „Sie haben jetzt die Station umstellt."
    Lastron versetzte einem am Boden liegenden Stuhl einen Tritt.
    „Haben Sie eine Idee, was wir tun können?" fragte er.
    „Wir müssen Sequoh von Bet-Hesda dazu bringen, daß er uns in die Realzeit zurückbringt", sagte Batabano.
    „Er wird uns wieder betrügen", prophezeite Lastron. „Wer weiß, wohin wir dann verschlagen werden.
    Zweiunddreißig Jahre sind noch erträglich."
    „Wenn Sie sich nicht selbst begegnen wollen, müssen wir etwas unternehmen", beharrte der

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