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0355 - Die Bande der Nachzehrer

0355 - Die Bande der Nachzehrer

Titel: 0355 - Die Bande der Nachzehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen geholt, und die anderen kommen auch noch an die Reihe.«
    »Nein!« flüsterte Stani rauh, »ihr schafft sie nicht alle. Das kann ich nicht glauben. Ihr werdet sie nicht…«
    »Wie viele sind es?« unterbrach Marek den Mann.
    »Noch fünf.«
    »Mit Zirka?«
    »Ja, du alter Knochen. Jetzt bekommst du Angst, wie?«
    Der Pfähler lächelte nur spöttisch. »Nein, mein Lieber. Ich habe keine Angst mehr, nicht in meinem Alter. Und selbst der Tod kann mich nicht schrecken. Das wollte ich dir einmal gesagt haben. Hinzu kommt noch etwas. Ich bin nicht allein. Möglicherweise hat mein Partner John Sinclair schon einige Nachzehrer erledigt. Deine Hoffnungen stehen auf schwachen Füßen, auf sehr schwachen.«
    Marek nickte dem Gefesselten noch einmal zu und ging. Er mußte über die Lache hinwegsteigen. Am Ende des Wagens schloß er die Tür und ließ Stani allein zurück.
    »Fahr zur Hölle, Alter!« hörte er noch, als er die rutschigen Holzsprossen hinabhumpelte.
    Die Aufgabe war noch längst nicht beendet. Jetzt wollte Frantisek Marek dem Weihnachtsmarkt einen Besuch abstatten…
    ***
    Ich war gesprungen, stieß trotzdem noch gegen die Kurbel der Drehorgel und kippte sie um.
    Als sie in den Schnee fiel, sah ich auch den anderen.
    Er lag auf dem Rücken, der Nachzehrer hatte ihn fest im Griff, befand sich unter dem Spieler, hatte Schleim abgesondert und glitt geschmeidig auf dem Schneeboden zurück, damit er in eine sichere Deckung gelangen konnte, um sein grausiges Werk dort zu beenden.
    Ich konnte einen Blick auf das Gesicht des Orgelspielers erhaschen. In ihm stand all die Angst, zu der ein Mensch fähig ist, wenn er sich in der Gewalt eines solchen Monstrums befindet.
    Er mußte Höllenqualen erleiden und war so gepackt worden, daß ich nicht schießen konnte, ohne ihn zu gefährden.
    Das Maul des Nachzehrers stand weit offen. Es sah so aus, als wollte er jeden Augenblick zubeißen und den Orgelspieler somit vernichten.
    Ich stürzte mich auf die beiden. Von kaum einem Menschen war das Verschwinden bisher bemerkt worden. Jedenfalls kam niemand nachsehen. Mir aber gelang es, einen Arm des Nachzehrers zu packen.
    Ich spürte den Schleim, hinzu kamen die dünne, halb verweste Haut und der harte Knochen. Durch die Schleimschicht war der Arm entsprechend glitschig geworden, so daß es mir schwerfiel, ihn überhaupt festzuhalten und herumzuwuchten.
    Ein Nachzehrer ist schon tot. Aus diesem Grunde verspürte er auch keine Schmerzen wie ein normaler Mensch. Sosehr ich mich bemühte, kein Schrei drang aus seinem Maul, und er zog mich sogar noch mit nach hinten.
    Auch der Orgelspieler hatte seinen ersten Schrecken überwunden.
    Plötzlich fing er an, sich zu wehren. So gut er konnte, schlug er um sich, und auch ich wurde von seiner Faust an der Wange gestreift.
    Für einen Moment verlor ich die Übersicht.
    Der Nachzehrer packte zu.
    Diesmal war ich an der Reihe. Er hatte wohl in mir den gefährlicheren Feind erkannt und wollte mich unbedingt töten. Beide Arme senkten sich auf mich zu und umfaßten meine Schultern.
    Das war sein Fehler, denn zwischen den Armen befand sich sein Gesicht und auch nur die Spannweite einer Hand von mir entfernt.
    Das Gesicht war verschoben. Nase, Mund, Augen, alles hing schief darin. Und es bot mir eine gute Zielfläche.
    Ich brauchte die rechte Hand mit der Beretta nur ein wenig nach oben zu kanten.
    Während ich das tat, kroch der Orgelspieler aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Eine gute Reaktion seinerseits. Sein Schreien gefiel mir dafür nicht. Zum Glück rannte er weg.
    Der Gestank war kaum auszuhalten.
    So dicht vor meinem Gegner traf er mich mit voller Stärke, und ich hielt auch die Luft an, als ich abdrückte.
    Dann drehte ich schnell das Gesicht zur Seite, da ich von der umherspritzenden Schleimmasse nicht erwischt werden wollte. Sie traf mich auch nicht auf meiner nassen Haut, sondern mehr an den Haaren und auch im Nacken.
    Die Pranken des Nachzehrers fielen von meinen Schultern nach unten, ich war wieder frei, drehte mich zur Seite und legte mich auch in den kalten Schnee, um mir das schleimige Zeug aus den Haaren wischen zu können.
    Vor mir verging der Nachzehrer. Ich hörte blubbernde Laute. Es waren Schleimblasen, die sich gebildet hatten und dem Druck eines entstandenen Gases nichts mehr entgegensetzen konnten.
    Die Sache war erledigt.
    Ich erhob mich. Von dem Drehorgelspieler sah ich nichts mehr. Er hatte fluchtartig seinen Platz verlassen. Nur sein Instrument lag noch

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