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0355 - Die Bande der Nachzehrer

0355 - Die Bande der Nachzehrer

Titel: 0355 - Die Bande der Nachzehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erst gar nicht. Ich stützte mich auf die Theke, wuchtete die Beine hoch und flankte über das Hindernis hinweg, so daß ich im Innern des Karrees aufkam.
    Hier herrschte das vollkommene Durcheinander, vermischt mit der panischen Angst der Menschen.
    Wie die beiden Nachzehrer es geschafft hatten, diesen Stand zu überfallen, wußte ich nicht. Jedenfalls waren sie da und wollten ihre Opfer.
    Einer hielt die Frau fest. Er blieb dabei nicht ruhig und wälzte sich über den Boden. Die knochigen Klauen mit der Schleimschicht hatte er ausgestreckt. Sie glitten an der angststarren, schreienden Person hoch und erreichten schon die Knie.
    Zum Glück befand sich die Frau in keiner unmittelbaren Gefahr, anderen Verkäufern ging es da schlechter.
    Dem zweiten Nachzehrer war es gelungen, gleich beide zu packen. Mit seinen »Gorillaarmen« hielt er ihre Hälse umschlungen und drückte die Oberkörper dem Boden entgegen. Aus dieser Haltung würden sie sich von allein nicht befreien können, denn die Kräfte der Nachzehrer waren mit denen eines Menschen nicht zu vergleichen.
    Der Nachzehrer hockte dabei auf der Erde. Er wirkte wie ein aufgedunsener Ghoulkörper ohne Beine, denn die untere Hälfte schwamm im Schleim.
    Und Karl Koppec stand vor ihm. Die Waffe hielt er im Anschlag.
    Er zielte auf den Kopf, doch er traute sich nicht zu schießen, da sich der Nachzehrer zu heftig bewegte.
    Ich stieß Koppec zur Seite. »Kümmere du dich um den anderen!« brüllte ich ihn an und nahm mir den Nachzehrer vor.
    Die Beretta hatte ich stecken lassen. Ich wollte ihn mit meinem Kreuz erledigen.
    Hervorgeholt hatte ich es bereits, brauchte nur mehr die kurze Distanz zu überwinden und ließ mich mit dem Kreuz in der Hand nach unten fallen.
    Mein Arm rammte vor!
    Die Hand mit dem Kreuz traf haargenau das schleimige Knorpelgesicht des Nachzehrers.
    Es war ein regelrechter Volltreffer, den ich hatte landen können, und meine Hand versank sogar in der weichen Masse. Ich hörte es um mich herum zischen, als Kreuz und Bestie miteinander Kontakt bekamen. Das mußte das Ende dieses fürchterlichen Wesens sein.
    Und es war das Ende!
    Tief hatte ich das Kreuz hineingerammt, der Kopf wurde nach hinten gedrückt. Dabei löste er sich schon auf, denn die aufzuckenden magischen Strahlen des Kreuzes sorgten dafür. Meine Hand drang hindurch, so daß ich sie hinter dem vergehenden Nachzehrer aufstützen konnte. Gleichzeitig rutschten die Arme der Bestie von den Schultern der beiden Frauen nach unten, gerieten ebenfalls in das Stadium der Auflösung und klatschten als dicke Tropfen zu Boden, wo sie liegenblieben und kleine, stinkende Lachen bildeten.
    Die beiden Verkäuferinnen würden leben, das war die Hauptsache. Den Schrecken konnten sie überstehen.
    Ich schnellte wieder hoch und drehte mich um.
    Einen Schatten sah ich.
    Er gehörte Karl Koppec. Der Rumäne hatte sich eine erkaltete Schüssel geholt, in der ansonsten Mandeln gebrannt und geröstet wurden. Die Schüssel stemmte er über seinen Kopf und ließ sie dann nach unten sausen, direkt auf den Schädel des Nachzehrers, der die Frau nicht losgelassen hatte.
    Der Hieb war so wuchtig geführt worden, daß es die widerliche Gestalt fast in den Boden getrieben hätte.
    Aber so erledigte man ihn nicht.
    »Laß mich!«
    Der scharfe Ruf scheuchte Koppec zur Seite, so daß ich freie Bahn hatte und wieder mein Kreuz nahm.
    Es war eine Sache von Sekunden, denn eine Chance gab mein geweihter Talisman dem Nachzehrer nicht. Er sorgte dafür, daß die Frau freikam, es aber nicht bemerkte, denn sie war inzwischen ohnmächtig geworden.
    Plötzlich wurde es ruhig innerhalb des Standkarrees. Ich hörte mich selbst heftig atmen und vernahm auch das scharfe Luftholen Koppecs. Er hatte seine Schüssel fallen gelassen und wandte sich fragend an mich. »War es das?«
    »Nein.«
    »Wieso?«
    »Einer fehlt noch«, erklärte ich. »Ausgerechnet der gefährlichste der Nachzehrer. Der Anführer. Das jedenfalls glaube ich.«
    Karl erschrak. »Und wo kann er sein?«
    Ich sah sein fragendes und erstauntes Gesicht vor mir. »Keine Ahnung!« flüsterte ich. »Wirklich nicht. Wir müssen gehen und diesen Unhold suchen.«
    Groß über das Problem zu diskutieren, gelang uns nicht mehr.
    Plötzlich war der Stand von Besuchern umringt, auch wenn die vergehenden Nachzehrer so widerlich stanken. Jeder wollte wissen und auch sehen, was hier geschehen war.
    Auch wenn sie über den Rand der Theke schauten, erkennen konnten sie nichts. Kleine

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