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0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen und zum Ausgang schreiten. Allerdings zu dem, den wir vorgesehen haben.«
    »Ist gut.«
    Der Sprecher hob seine Waffe und ließ Bill in die lange Mündung schauen. »Und du bist ganz ruhig. Machst keine überflüssige Bewegung, sonst drücken wir ab.«
    »Verstanden.«
    »Gut, dann ab.«
    Bill wurde von den beiden Männern in die Mitte genommen. Sie verließen die Garderobe und betraten einen leeren Flur. Dort wandten sie sich nach rechts. Bill war von der anderen Seite gekommen und wurde nun in die entgegengesetzte Richtung abgeführt. Die beiden hatten ihn in die Mitte genommen. Der rechts von ihm Gehende trug den Revolver und hatte die Mündung in das Fleisch der Hüfte gedrückt, so hart, als wollte er ein Loch in den Körper bohren.
    Der Reporter dachte auf dem Weg darüber nach, mit wem er es zu tun hatte. Einen Hinweis hatten ihm die beiden Kerle noch immer nicht gegeben. Die Mafia schied seiner Ansicht nach aus. Das hier waren andere Typen, außerdem würde Logan Costello, Londons großer Mafiafürst, sich hüten, so offen seine Killer zu schicken.
    Wer dann?
    Bill kam zu keinem Ergebnis, und er wußte auch nicht, in welch einem Zusammenhang die Pianistin mit diesen beiden harten Typen stand. Okay, sie stammte aus einer fernen Zeit. Ihre Existenz umgab ein Geheimnis, aber die Kerle sahen verdammt normal aus und wirkten so, als würden sie aus der realen Killerwelt kommen.
    Die Gangster schritten mit ihrem Gefangenen bis zum Ende des Ganges. Dort erreichten sie eine Eisentür. Wo sie hinführte, wurde Bill sehr schnell klar, als einer die Tür öffnete und ihm die kalte Londoner Luft entgegenschlug.
    Direkt hinter der Tür lag ein Podest oder eine kleine Rampe. Sie wurde durch eine Außenleuchte bestrahlt. Diese Helligkeit erfaßte auch die ersten drei nach unten führenden Stufen einer Treppe, die schließlich in einen Hinterhof mündete.
    »Geh vor!«
    Bill machte einen Schritt, den nächsten halb, dann traf ihn der wuchtige Hieb in den Nacken.
    Der Reporter zuckte hoch, wollte nach hinten kippen, hatte sein Gesicht verzerrt und bekam einen Stoß in den Rücken, der ihn nach vorn warf, und ein nächster katapultierte ihn zur Seite auf die Treppenstufen zu, die er nicht normal hinablaufen konnte, sondern, sich überschlagend, hinunterrollte.
    Am Fuß der Treppe blieb er gekrümmt liegen. Regungslos. Aus einer Wunde an der Stirn lief ein dünner Blutfaden und bildete auf dem schmutzigen Pflaster des Hinterhofs eine kleine Lache.
    Die beiden Männer traten bis dicht an den Rand des Podests und schauten in die Tiefe.
    »Ich hoffe, das wird ihm reichen«, sagte der mit der Waffe.
    Sein Partner hob nur die Schultern.
    Dann drehten beide ab und verschwanden.
    ***
    Sheila Conolly hatte tatsächlich ihren Platz schon eingenommen. Sie und Bill hatten gute Karten bekommen. In der zweiten Reihe saßen sie, dazu direkt in der Mitte, so daß ihr Blick auf den herrlichen Flügel fallen konnte, der auf der Bühne stand.
    Es war ein besonderes Instrument. Nicht aus schwarzem Holz, auch nicht aus weiß lackiertem, wie man es bei internationalen Popstars oft genug sah.
    Nein, dieser Flügel bestand aus einem matten, gelblich braunen Holz, das mit einer farblosen Lackschicht überstrichen worden war, so daß er an gewissen Stellen, die von den Scheinwerferstrahlen getroffen wurden, einen hellen Glanz bekam. Er sah aus, als wäre er sehr alt und wertvoll. Der obere Deckel des Flügels war hochgeklappt. Eine senkrecht stehende Stange hielt ihn in dieser Lage.
    Vor der Klaviatur stand ein Hocker. Seine Breite fiel auf, ebenfalls der hellblaue Polsterstoff. Der Notenständer war bereits hochgeklappt worden, und eigentlich wartete man nur noch auf die berühmte Pianisten Gabriela di Fanti, deren Karriere in letzter Zeit so kometenhaft in die Höhe gestiegen war, so daß sich sogar die Fachpresse zu wahren Lobeshymnen hatte hinreißen lassen.
    Allmählich füllte sich der Saal. Sheila schaute auf ihre schmale Armbanduhr.
    Bis zum Beginn des Konzerts war noch eine Viertelstunde Zeit.
    Sheila spürte eine gewisse Unruhe in sich. Beide Conollys hatten sich sehr auf den Abend gefreut, zudem brauchten sie kein Kindermädchen, denn die Wölfin Nadine und Ali gaben auf den kleinen Johnny acht. Dann war dieser Anruf gekommen. Zumindest Sheila hatte er aus den hohen Träumen der Vorfreude geschreckt, denn Myxin hatte nicht ohne Grund von Bill verlangt, daß er sich näher mit dieser di Fanti beschäftigte.
    Wer war sie

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