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0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eindruck.
    Vielleicht trug auch das schwarze, schlicht wirkende Seidenkleid dazu bei, das ihr bis zu den Knöcheln reichte und bis zu den Waden an beiden Seiten Schlitze zeigte. Um den Hals trug sie eine Perlenkette, ansonsten gehörte sie zu den Typen, die eigentlich nicht auffielen.
    »Bitte«, sagte sie und warf die langen Haare zurück. Bill konnte die geheizte Garderobe betreten. Er schloß die Tür, Gabriela bemerkte dies und hatte nichts dagegen.
    Schnell schaute sich der Reporter um. Auf einem Tisch standen mehrere Blumensträuße. Der Spiegel an der Wand war sehr breit und ließ die Garderobe größer erscheinen, als sie es in Wirklichkeit war. Auf der Vorderseite eines schmalen Spinds hatten zahlreiche Künstler ihre Namen verewigt. Der Spind war zu einem regelrechten Autogrammschrank geworden.
    Zwar standen vor dem Schminktisch zwei Stühle, doch die Frau bot Bill keinen Platz an. Zudem sollte das Gespräch sowieso nur einige Minuten dauern.
    »Was also wollen Sie?«
    »Es ist nicht einfach zu erklären, weil ich selbst nicht informiert bin, aber ich soll Sie grüßen.«
    Gabriela lachte. Sie öffnete dabei den Mund, ohne allerdings die Gesichtsmuskeln zu bewegen, deshalb wirkte dieses Lachen auch so seltsam unnatürlich. »Und deshalb kommen Sie zu mir in die Garderobe? Kann diejenige Person, von der sie mich grüßen sollen, nicht selbst erscheinen oder mir eine Karte schreiben.«
    »Sie wollte wohl nicht.«
    »Aha. Und wer ist der oder die Unbekannte?«
    »Ein Mann namens Myxin.«
    Der Reporter hatte Gabriela di Fanti bei seiner Antwort genau angesehen. Es entging ihm nicht ihr kurzes Zusammenzucken, obwohl sie danach sofort den Kopf schüttelte. »Tut mir leid, aber ich kann mit diesem seltsam klingenden Namen nichts anfangen.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein.«
    Bill Conolly atmete tief durch. »Aus welchem Grunde lügen Sie, Miß di Fanti?«
    »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt!« erklärte die Pianistin mit spröde klingender Stimme.
    »Das glaube ich Ihnen nicht.« Bill blieb hart. »Der Name Myxin muß Ihnen bekannt sein.«
    »Ist er aber nicht.«
    »Weshalb wollen Sie es nicht zugeben, Miß di Fanti? Bitte, sagen Sie mir den Grund.«
    »Ich kenne den Mann nicht.« Sie drehte den Kopf zur Seite und schaute zu Boden. Dabei erkannte Bill, daß ein Zittern durch ihre schmale Gestalt lief. »Ich darf ihn nicht kennen«, flüsterte sie plötzlich. »Ich darf ihn nicht kennen!« wiederholte sie noch einmal, drehte Bill ihr Gesicht zu, und er sah ihren fast flammenden Blick. »Verstehen Sie, ich darf ihn nicht kennen.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Vielleicht fragen Sie ihn, wenn Sie ihn so gut kennen, Mr. Conolly. Bitte!«
    »Nein, ich möchte die Antwort von Ihnen haben.«
    Die Pianistin ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Es geht nicht«, flüsterte sie. »Alles wäre verloren, sie würden mich noch einmal töten, und ich könnte nicht mehr…«
    »Was haben Sie gesagt?« Bill trat einen Schritt näher und beugte sich über die sitzende Person. »Habe ich Sie richtig verstanden? Man würde Sie noch einmal töten?«
    »Ja…«
    Bill runzelte die Stirn. »Dann… dann leben Sie gewissermaßen schon zum zweitenmal.«
    »So ist es.«
    »Und wann haben Sie das erstemal gelebt?«
    Hatte Gabriele di Fanti noch vor Sekunden ziemlich spontan geantwortet, so ließ sie sich nun Zeit. »Gehen Sie jetzt, Mr. Conolly. Das liegt alles sehr weit zurück. Zu weit für einen normalen Menschen, glauben Sie mir, ich kenne mich aus.«
    »Wie weit?«
    »Sie würden es nicht begreifen.«
    »Atlantis?« fragte der Reporter, da ihm die Idee wie ein Blitzschlag gekommen war.
    Gabriela schaute auf. »Wieso sprechen Sie gerade von Atlantis?« hauchte sie.
    »Weil die Person, von der ich Sie grüßen soll, ebenfalls aus Atlantis stammt. Das wissen Sie doch.«
    »Ja, ich weiß es.«
    »Und dort haben Sie gelebt.«
    »Richtig.«
    »Dann kennen Sie auch Myxin aus Ihrer Zeit in Atlantis.«
    Mit dem plötzlichen Auflachen hatte der Reporter nicht gerechnet und war überrascht. Auch davon, daß sich die Pianistin ruckartig erhob, sich auf den Garderobentisch stemmte und sich im Spiegel anschaute. »Ja, ich habe ihn gekannt«, erklärte sie. »Ich habe ihn sogar gut gekannt. So gut, wie man seinen Mörder eben kennt, Mr. Conolly…«
    Das Geständnis haute den guten Bill fast aus den Socken. Er, der so leicht nicht aus der Fassung zu bringen war und eine harte Journalistenschule hinter sich hatte, war sprachlos. Dabei spürte er, daß es

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