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0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm kalt den Rücken hinablief.
    Myxin ein Mörder!
    Hatte Gabriela di Fanti gelogen? Nein, er wollte nicht daran glauben, denn zu atlantischen Zeiten hatte der kleine Magier auf der Seite des Bösen gestanden, und zu seinen Taten gehörte sicherlich auch ein Mord, wie bei Schwarzblütlern üblich.
    Sie hatte nicht gelogen. Diese Überzeugung festigte sich allmählich in Bill Conolly.
    »Sie sagen ja nichts«, flüsterte die Frau.
    Bill hob die Schultern. »Was soll ich darauf erwidern? Ich bin nur ein Bote.«
    »Traut sich der Magier nicht?«
    »Anscheinend nicht. Vielleicht hat er ein schlechtes Gewissen.«
    Scharf drehte sich Gabriela di Fanti um. »Schwarzblütler haben kein Gewissen, das sollte auch Ihnen bekannt sein, Mr. Conolly.«
    »Sicher, das weiß ich. Nur haben Sie vergessen, daß Myxin nicht mehr der ist, wie sie ihn gekannt haben. Verstehen Sie? Er gehört nicht mehr zu den Schwarzblütlern. Der kleine Magier hat sich gedreht und steht auf der anderen Seite. Er bekämpft jetzt das, für das er früher eingetreten ist.«
    »Und das stimmt?«
    »Ja.«
    »Ich kann es nicht glauben, Mr. Conolly. Außerdem bin ich zu sehr durcheinander. Ich muß erst damit beginnen, mein zweites Leben richtig zu sortieren, wenn Sie verstehen.«
    »Wo sind Sie geboren?«
    »In Italien. Aber das spielte keine Rolle. Ich hätte an jedem Ort der Welt geboren werden können, mein Schicksal ist vorgezeichnet. Ich bin eben Pianistin geworden und habe in meiner Kindheit auch nicht gewußt, daß ich schon einmal lebte. Erst später, in der pubertären Phase, kamen bei mir plötzlich die Erinnerungen, und die sahen dann gar nicht gut aus, wie sie sich vorstellen können.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Dann wissen Sie ja jetzt Bescheid.« Sie schaute auf die Uhr. »Entschuldigen Sie, aber ich muß auf die Bühne. Mein Auftritt beginnt gleich. Zudem haben Sie mich durcheinandergebracht. Ich werde wohl nicht so gut sein können. Die doppelte Belastung ist einfach zu groß.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Gabriela di Fanti kam einen Schritt auf Bill Conolly zu. »Obwohl ich nicht weiß, weshalb ich es tue, aber einen Ratschlag möchte ich Innen noch mit auf den Weg geben. Lassen Sie alles so, wie es ist. Die doppelseitige Belastung stimmt. Ich bin eine Gefangene, obwohl esnicht so aussieht. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte!« Die Pianistin ging an Bill vorbei und griff nach einer über einer Stuhllehne hängenden Stola, die sie mit einem glatten Wurf um ihre Schulter schlang.
    Dann verließ sie die Garderobe, und zurück blieb ein konsternierter Bill Conolly, für den es ebenfalls Zeit wurde, die Garderobe zu verlassen. Sheila würde sich schon Sorgen machen. Außerdem hatte Bill noch vor, Myxin zu informieren. Dazu reichte aber die Pause aus.
    Er ging auf die Tür zu, die wieder ins Schloß gefallen war und hatte bereits seinen Arm ausgestreckt, um nach der Klinke zu greifen, als die Tür von der anderen Seite aufgestoßen wurde.
    Hart traf sie Bills Hand, der den Arm sofort anwinkelte und automatisch zurückging.
    Wuchtig wurde die Tür nach innen gerammt. In der Breite besaß sie kaum den Platz, um die beiden Männer in die Garderobe zu lassen, die über die Schwelle traten.
    Es waren Typen in dunklen Anzügen und mit glatten, kalten Gesichtern sowie Augen ohne Gefühl.
    Bill stufte sie in die Kategorie der Killer oder Gangster ein und hatte richtig daran getan, denn Pardon kannten sie nicht. Bevor Bill noch etwas unternehmen konnte, wurde er von einem der Kerle gepackt, kurz hochgehoben und gegen eine freie Wand geschleudert.
    Mit der Schulter und einem Teil der Brust prallte der Reporter gegen das hell gestrichene Mauerwerk. Obwohl er es nicht wollte, drang aus seinem Mund ein Schrei, er spürte die Schmerzen, sackte zusammen und fiel nicht zu Boden, denn der harte Klammergriff der Hand in seinem Nacken zwang ihn, in seiner gebückten Haltung zu verharren.
    Von der rechten Seite her erschien ein länglicher Schatten. Er gehörte zu einem Revolver mit aufgeschraubtem Schalldämpfer, und die Mündung wurde schräg über Bills Ohr gegen seine Stirn gepreßt.
    Die beiden hatten nichts gesagt, und sie sprachen auch jetzt nicht, sondern warteten ab.
    Allmählich beruhigte sich der Reporter wieder, obwohl der Mündungsdruck mehr als unangenehm war.
    Der Kerl hinter ihm stellte die Fragen. »Okay, was wolltest du von Gabriela?«
    Bill lauschte der Stimme. Sie besaß einen etwas harten Klang. Als würde

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