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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Begleiter ihre Waffen hätten abgeben müssen.
    Aus irgendeinem Grund machten die verlassenen Gänge und Räume des Dolans einen trostlosen Eindruck auf Bysiphere. Irgendwie hatte sich im Innern des Dolans bereits eine Atmosphäre der Zersetzung ausgebreitet. Bysiphere war sicher, daß das Retortenwesen und sein Besitzer zum Sterben verurteilt waren.
    Dabei wußte der Hyperphysiker nicht, woher er seine Meinung bezog.
    Die Haluter gingen jetzt an der Spitze unmittelbar hinter dem Roboter. Manchmal waren die Hautfalten, die sich vor ihnen öffneten, so eng, daß sie sich hindurchzwängen mußten.
    Endlich erreichten sie die Zentrale.
    Dr. Armond Bysiphere trat hinter Bully ein und blickte sich um.
    Tro Khon war aus seinem Sessel gefallen und bewegte sich nicht.
    Er ist tot! dachte Bysiphere. Und gegen jede Vernunft breitete sich ein Gefühl der Erleichterung in ihm aus.
    Die Männer umringten den Zweitkonditionierten. Die Wunde im Nacken des Giganten erstreckte sich von einer Schulter zur anderen und war sehr tief. An verschiedenen Stellen war sie verkrustet, an anderen drang noch immer Flüssigkeit hervor.
    „Untersuchen Sie ihn", sagte Bully zu den beiden Halutern. „Stellen Sie fest, ob er noch am Leben ist."
    Die Terraner traten zurück, um den beiden Halutern Platz zu machen. Bysiphere war erstaunt über die Vorsicht, mit der Alto und Rillos den Zweitkonditionierten untersuchten. Sie betasteten ihn mit einer Behutsamkeit, als sei sein Körper zerbrechlich. Die sechs Männer sahen schweigend zu. Zehn Minuten verstrichen, ohne daß ein Wort fiel. Schließlich drehten Alto und Rillos den Zeitpolizisten, der auf der Seite gelegen hatte, auf den Bauch.
    Bysiphere beobachtete, daß die Haluter Untersuchungsgeräte mit sich führten, die sie jetzt benutzten. Er fragte sich, warum sich die beiden Riesen eine solche Muhe gaben, wenn Tro Khon nicht mehr am Leben war.
    Endlich richtete Rillos sich auf. Die Zentrale bot gerade noch Platz für alle Anwesenden.
    „Er lebt noch", sagte der Haluter.
    „Können Sie es schaffen, daß wir uns mit ihm unterhalten können?" wollte Bully wissen.
    Rillos wollte sich offenbar nicht festlegen, denn er antwortete ausweichend.
    „Bevor Tro Khon seinen Symboflex-Partner abgerissen hat, muß es dem Symbionten gelungen sein, einen Giftstoff in die Blutbahn des Zeitpolizisten abzugeben", sagte er.
    „Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Sicherheitsmaßnahme", meinte Mercant. „Sobald der Fall eintritt, daß einer der Zweitkonditionierten sich aus der Sklaverei befreien will, wird er vergiftet."
    Rillos sagte: „Dieses Gift wurde auch auf unsere Körper wirken. Es ist uns bekannt."
    Die Männer blickten sich an.
    „Das kann Zufall sein", sagte Bully schließlich.
    „Keineswegs", sagte Rillos ruhig. „Der Metabolismus Tro Khons unterscheidet sich nicht von dem unseren."
    „Machen Sie sich darüber jetzt keine Gedanken", sagte Bully hastig. „Mit diesen Problemen können wir uns später noch beschäftigen. Jetzt kommt es darauf an, Tro Khon zum Sprechen zu bringen."
    „Sie verstehen nicht", sagte Rillos unbeirrbar. „Was ich sagen will, ist dies: Die Zweitkonditionierten und wir Haluter sind nicht nur verwandt, sondern wir haben genau die gleichen Körper."
    Bysiphere kannte sich vorstellen in welche inneren Konflikte die beiden Haluter verwickelt waren. Es mußte ihnen ähnlich ergehen wie einem Mann, der plötzlich entdeckte, daß ein gesuchter Mörder sein eigener Bruder war.
    Mit einer dramatisch wirkenden Geste deutete Rillos auf den Zweitkonditionierten.
    „Es gibt nur zwei Möglichkeiten" sagte er. „Entweder sind die Zweitkonditionierten Haluter, oder wir gehören alle einem Volk an, von dessen Existenz wir Haluter bisher nichts gewußt haben."
    „Ich kann mir vorstellen, daß die neuen Erkenntnisse eine Belastung für Sie sind", sagte Bully.
    „Unsere Haltung zu Ihnen und Ihren Freunden wird dadurch nicht geändert. Sie müssen selbst daran interessiert sein, das Rätsel zu lösen. Ich bitte Sie deshalb, sich um Tro Khon zu bemühen, damit wir mit ihm sprechen können."
    „Er wird nicht sterben", sagte Pinar Alto, der noch immer über Tro Khon gebeugt war. „Wir kennen ein Mittel, das die Wirkung des Giftes aufhebt."
    „Wir hatten uns darauf geeinigt ihn sterben zu lassen", protestierte Rillos.
    „Nein", antwortete Alto. „Wenn er stirbt, nimmt er sein Geheimnis mit sich. Die Terraner haben recht.
    Wir müssen mit ihm sprechen."
    „Wir sollten ihn

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