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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Strukturriß zu!" schrie jemand hinter dem Obersten. Was nun geschah, hätte Redhorse mit geschlossenen Augen schildern können. Aber er blickte weiter auf den Bildschirm und sah, wie sich die beiden Schiffe scheinbar verfärbten.
    Sie glühten auf und wurden durchsichtig. Fast wie Glaskugeln sahen sie jetzt aus. Der flammende Rand des Strukturrisses zog sich zusammen.
    Erst jetzt nahm Redhorse das Summen der überbeanspruchten Ortungs- und Tastergeräte der WYOMING wahr.
    Das halutische Schiff war nicht mehr zu sehen, während sich BOX-13111 noch als heller Schatten gegen die Öffnung im Raum-Zeit-Gefüge abzeichnete.
    Redhorse bemerkte, daß er zu schwitzen begonnen hatte.
    „Se sind weg!" sagte Reginald Bull.
    Da brach der Strukturriß zusammen und erlosch. Auf den Bildschirmen waren nur noch der Weltraum und die Dolans zu sehen.
    „Sie haben es geschafft", murmelte Allan D. Mercant.
    Redhorse konnte am Gesicht Reginald Bulls sehen, daß der Staatsmarschall von Zweifeln geplagt wurde.
    Bull sprach seine Bedenken aus.
    „Wir wissen nur, daß die beiden Schiffe durch einen Strukturriß verschwunden sind", sagte er. „Ob sie jedoch das sogenannte Reich der Entstehung erreicht haben, ist völlig ungewiß. Beide Schiffe können explodiert sein, oder Tür alle Zeiten im Hyperraum bleiben. Sie können auch an einer völlig anderen Stelle des Universums wieder stofflich werden."
    „Tro Khon schien davon überzeugt zu sein, daß alle Körper, die auf diese Weise das Einsteinuniversum verlassen, in M-Siebenundachtzig herauskommen", erinnerte Heiko Anrath.
    „Wir wissen nicht, ob die Überzeugung des Zweitkonditionierten aus Tatsachen oder unwahren Geschichten resultiert, die ihm die Erste Schwingungsmacht glaubhaft machen wollte", sagte Bully.
    „Vergessen wir nicht, daß die Symbionten im Auftrag der Ersten Schwingungsmacht alle Zweitkonditionierten mit einem ganzen Lügenkomplex umgeben Es ist durchaus möglich, daß auch die Geschichte von M-Siebenundachtzig dazu gehört.
    „Das ist reiner Zweckpessimismus", sagte Mercant lächelnd „Mit Ihren Unkenrufen glauben Se das Schicksal beeinflussen zu können."
    „Ja", gab Bully zu. „Aber nehmen wir einmal an, die Optimisten unter uns hätten recht, und BOX-Dreizehntausendeinhundertelf würde zusammen mit dem halutischen Schiff im Reich der Entstehung ankommen. Dort droht den Männern neue Gefahr. Außerdem wird es unmöglich sein, die CREST IV zu finden." Bull breitete seine Arme aus. „Selbst wenn wir voraussetzen, daß alles nach Wunsch verläuft, bleibt immer noch ein Problem: Wie sollen die Verschollenen Verbindung zu uns aufnehmen?"
    Bull hatte nur die Befürchtungen ausgesprochen, die alle hatten. Als er weitersprach, drückten seine Worte die Hoffnung aus, die er trotzdem besaß.
    „Wenn Tro Khon die Wahrheit gesprochen hat, dann müssen irgendwann einmal die Zweitkonditionierten und die Haluter von M-Siebenundachtzig aus in unsere Galaxis gekommen sein", sagte er. „Es gibt also einen Weg. Warum sollten unsere Schiffe ihn nicht finden?"
    Niemand antwortete. Wahrscheinlich dachten die Männer, daß sie genügend eigene Probleme hatten. Tro Khon hatte von einer Abwehrwaffe berichtet, die die Zeitpolizei gegen die FpF-Schiffe der Solaren Flotte einsetzen wollte. Die angegriffenen Dolans hatten Schwingungsalarm gegeben. Das Flüchtlingsproblem war ebenfalls noch nicht bewältigt, und es gab kaum eine Möglichkeit, die Kolonien vor den Angriffen der Zweitkonditionierten zu schützen.
    Wahrhaftig, sie hatten genügend eigene Schwierigkeiten, dachte Redhorse bekümmert. Sie brauchten sich um die Geschehnisse in einer anderen Galaxis keine Sorgen zu machen.
    Die geheime Hoffnung auf eine Rückkehr Perry Rhodans würde jedoch niemals ganz erlöschen.
     
    10.
     
    Dr. Armond Bysiphere hatte mit einer völligen Entstofflichung der beiden Schiffe und ihrer Besatzungen gerechnet - und er wünschte, er hätte recht behalten.
    Er wurde von einem heftigen Schüttelkrampf in seinem Sitz hin und her geworfen. Seine Umgebung nahm er nur verzerrt wahr, aber es schien sich nichts verändert zu haben. Auch die anderen Besatzungsmitglieder des halutischen Schiffes bewegten sich. Alles schien sich in völliger Lautlosigkeit abzuspielen. Die Bewegungen der anderen wirkten zeitlupenhaft als müßten sie gegen eine unsichtbare zähe Masse ankämpfen.
    Bysiphere war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Verstand arbeitete fieberhaft, aber er konnte keine

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