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0357 - Die Treppe der Qualen

0357 - Die Treppe der Qualen

Titel: 0357 - Die Treppe der Qualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anstrengen, um von den Kräften der Natur nicht weggeweht zu werden. Jeder Schritt bedeutete bei ihm gleichzeitig eine Gewichtsverlagerung. Nur so konnte er sich gegen die Gewalten richtig anstemmen.
    Und er ging weiter.
    Der kleine Magier erreichte die zweite Stufe. Sand fuhr darüber hinweg, nahm ihm für einen Moment die Sicht, und als er wieder freie Sicht hatte, sah er das Gesicht in der Stufe.
    Eine verzerrte, knochige Fratze. Hände, die auch nicht mehr waren als dürre, fleischlose Finger. Sie waren zu beiden Seiten des Gesichts erschienen.
    Mit der knöchernen Last seiner toten Mutter auf den Armen stieg Myxin weiter. Er spürte auch die Kraft jeder einzelnen Stufe, die ihn packen wollte, wenn er auftrat.
    Dagegen stemmte er sich an und registrierte mit Begeisterung, daß die anderen es nicht schafften, ihn zurückzuhalten, sosehr sie sich auch bemühten.
    Myxin ging weiter.
    Er wußte, daß es noch eine leere Stufe geben mußte, wo er seine Mutter begraben konnte.
    Bisher waren alle besetzt gewesen. Im rauhen Gestein schimmerten die Gesichter der Dienerinnen, die vor dem Brand des Schiffes als gesichtslose Wesen umhergegeistert waren.
    Je mehr sich Myxin innerhalb des tosenden Sturms der Treppenmitte näherte, um so breiter wurden die Stufen. In der Mitte hatten sie die größte Breite erreicht.
    Hier blieb der kleine Magier stehen.
    Er mußte sich ducken, da der Orkan wie ein hungriges Raubtier heranfuhr, das alles schlucken wollte.
    Er peitschte den Sand, brachte gleichzeitig das Wasser und ließ die Felsen erzittern.
    Der Untergang war nahe.
    Myxin, mit sehr sensiblen Antennen ausgestattet, spürte dies genau und sah die leere Stufe vor sich, denn sie hatte er zum Grabplatz seiner Mutter auserkoren.
    Dort sollte Macha Rothaar ihre letzte Ruhestätte finden, wenn es nach dem kleinen Magier ging.
    Die Treppe der Qualen mußte mit diesen Wesen hier in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. Wie es genau ablief, darum hatte sich Myxin nicht gekümmert. Er wollte es zudem nicht, andere Dinge waren ihm wichtiger.
    Es war nicht leicht, den Gewalten des Sturms zu trotzen, aber Myxin schaffte es, das weiße Skelett auf die Breitseite der Stufe zu legen und es auch festzuhalten, damit es von einer plötzlichen heranwirbelnden Bö nicht weggerissen werden konnte.
    An ihm zerrte der Wind. Er mußte sich hinknien, drückte mit seinen Händen auf das Knochengerüst und stellte mit Überraschung fest, daß die Stufe eine gewisse Nachgiebigkeit zeigte.
    Inmitten einer tosenden Hölle hockte der kleine Magier als geduckte Gestalt und preßte das Skelett gegen die Stufe, die dieses Opfer annahm.
    Die Stufe verschlang die Knochenfrau.
    Sie bekam in diesem Augenblick Ähnlichkeit mit einem Sumpf oder einem Moor, das ihr Opfer gern annahm, um es nie mehr wieder herzugeben.
    Myxin richtete sich so weit auf, wie es der Sturm zuließ. Wahre Sandberge wurden gegen ihn und die Treppe geschüttet. Die Erde hatte ihre Pforten geöffnet. Donner erfüllte den Himmel. Der Sturm heulte und toste wie wahnsinnig, und der war für den kleinen Magier so etwas wie ein Vorbote des Untergangs.
    Macha Rothaar hatte von dem großen Untergang des Kontinents gesprochen. Dazu durfte es nicht kommen, zunächst einmal wurde ihr Reich zerstört.
    Dunkel war der Himmel. Der aufgewirbelte Sand nahm jegliche Sicht. Hinzu kamen die schwarzgrauen Wolken, die sich zwischen die gewaltigen Schleier schoben und regelrechte Berge bildeten, so daß ein Chaos entstand, wie es diese Welt noch nicht erlebt hatte.
    Das Wasser wurde zu einem gierigen Tier.
    Felsen, die bisher standgehalten hatten, erzitterten in ihren Grundfesten, begannen zu beben und in ihrer inneren Struktur zu zerreißen. Nicht allein der Sturm trug hierbei die Schuld, es waren auch Kräfte am Werk, die man mit einer magischen Stärke belegen konnte.
    Myxin wußte, daß er trotz seiner Widerstandsfähigkeit in den Untergangsstrudel mit hineingezogen werden konnte, deshalb verschwand er besser.
    Einen letzten Blick warf er auf die Treppe.
    In der Stufe lag das weiße Skelett. Die Mundhöhle weit geöffnet, die Knochenarme dicht an den Körper gelegt, stumm und irgendwie drohend oder ein Versprechen abstrahlend.
    Myxin duckte sich, als hätte er Peitschenhiebe bekommen. Er hatte seine Mutter getötet, ihm würde man alles anlasten, und er konnte nicht mehr hinschauen.
    Das Geheimnis seines Werdens, seiner Existenz würde wohl für alle Zeiten im Dunkel der Ewigkeit verschwunden bleiben.
    Gegen

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