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0357 - Die Treppe der Qualen

0357 - Die Treppe der Qualen

Titel: 0357 - Die Treppe der Qualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wußte, daß die Steine ein Refugium der Magie waren, und seit einiger Zeit gehorchten sie wieder den beiden, da die Steine von Arkonadas Einfluß befreit worden waren.
    »Einverstanden?« wandte sich Myxin fragend an seine Gefährtin.
    Kara nickte. »Natürlich. Wir müssen ja etwas versuchen. Die Dinge sind nicht umsonst geschehen.«
    »Da hast du recht.« Myxin nickte den anderen zu. »Ihr werdet euch bestimmt um die Tote kümmern.«
    »Wobei ich mich frage, wie ich das Verschwinden des Gesichts erklären soll«, meinte Suko.
    Myxin lächelte schmal. »Das ist eine Sache, bei der ich dir keinen Rat geben kann.«
    »Wir werden sehen.«
    Myxin und Kara verabschiedeten sich von den Freunden. Ihnen war es vergönnt, durch die magischen Kräfte des Schwerts mit der goldenen Klinge, die Reise zu den flaming stones innerhalb einer winzigen Zeitspanne durchzuführen.
    Zurück blieben die anderen.
    Nachdenklich waren sie, aber auch ratlos.
    Bill sprach von John Sinclair. »Ob er eine Idee gehabt hätte? Was meint ihr?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Bill. John hätte ebenso vor den vollendeten Tatsachen gestanden wie wir auch. Damit mußt du dich abfinden.«
    Niemand widersprach, und Suko machte sich bereit, die Kollegen anzurufen.
    ***
    Ich hörte das Rauschen der Wellen, ich sah das weite Meer, ich erkannte den allmählich dunkel werdenden Himmel, und ich entdeckte im Gegenlicht der untergehenden Sonne dicht am Horizont die Umrisse eines großen Schiffes.
    Eine Idylle im Meer.
    So konnte man die kleine Insel bezeichnen, aber ich wußte genau, daß sie Gefahren in sich barg, und ich wußte ebenfalls, daß ich auf einem Gestein stand, das uralt war und eine blutige Geschichte erlebt hatte. Es war der Rest eines Landes, das von einer starken Magie vernichtet worden war.
    Garuda hatte mich verlassen und mir erklärt, daß seine Aufgabe beendet sei. Zudem wollte er sich noch um die Schlangen kümmern, die plötzlich auf dem Dach zu sehen gewesen waren.
    Ich hatte sie ja selbst erlebt und kannte ihre scharfen Bisse, die mich malträtiert hatten. Damals waren mir die Schlangen wie Zitteraale vorgekommen, und sie hatten eigentlich auch eine Botschaft überbracht.
    Die Botschaft des Todes, ausgelöst durch einen mächtigen Dämon, der sich Fratzengesicht nannte.
    Spielte seine Kraft auch hier wieder eine Rolle?
    Daran wollte ich nicht glauben. Das Fratzengesicht war damals von Shao vernichtet worden. Dennoch hatte ich vor zwei bestimmten Dingen eine gewisse Furcht.
    Zunächst einmal wußte ich nicht, wie ich von der verdammten Insel wieder wegkommen sollte. Sie lag einsam im Meer, zudem wurde sie von keinem Schiff angelaufen, und ich glaubte auch nicht, daß sie überhaupt noch bekannt war.
    Das war ein schweres Problem.
    Das andere drehte sich um einen Begriff, der eng mit der Vernichtung des Fratzengesichts in Zusammenhang stand.
    Kataya!
    Ein Name, der mir plötzlich wieder eingefallen war. Eine Philosophie, ein gewisses Etwas, ein Anfang und ein Ende. Etwas, das man nicht packen konnte, das trotzdem vorhanden war.
    Kataya war für die einen das Allerhöchste, bei den meisten Menschen, mit denen ich darüber gesprochen hatte, löste es eine kaum zu erklärende Angst aus.
    Kataya war grausam. Es war das Tier im Menschen, und die Asiaten hatten diesen Begriff erfunden. Er stammte aus dem alten China, denn dort hatte man versucht, die Kräfte des Bösen zusammenzufassen.
    Ich hatte Katayas Macht kennengelernt. Wer davon befallen war, konnte kaum mehr zurück, denn er diente dem Bösen.
    So war es Shao ergangen. Sie war zu einer Geliebten dieses Begriffs geworden und hatte Kataya hautnah erlebt. Als gewaltiges Ungeheuer von unbeschreiblicher Grausamkeit. Daß sie dennoch wieder zu einem normalen Menschen geworden war, verdankte sie einzig und allein ihrer Abstammung. Sie wußte, daß die Sonnengöttin Amaterasu zu ihren Vorfahren gehörte, und deren Macht hatte sie gerettet. [1]
    Shao war es gelungen, Kataya zurückzudrängen, aber nicht zu vernichten. Da Kataya eng mit dem Fratzengesicht zusammenhing und nach seiner Vernichtung befreit worden war, ging ich davon aus, daß ich auch auf dieser Insel unter Umständen den Hauch des Bösen spüren würde, denn auch hier hatte das Fratzengesicht seine Spuren hinterlassen.
    Bisher waren dies nur Vermutungen, wobei ich hoffte, daß es auch so bleiben würde.
    Ich stand auf der kleinen Insel und schaute auf die Planke. Sie war ein wichtiges Detail, vielleicht sogar

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