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0357 - Die Treppe der Qualen

0357 - Die Treppe der Qualen

Titel: 0357 - Die Treppe der Qualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Stelle, die frei ist. Dort befindet sich eine Lücke, die du ausfüllen mußt. Verstehst du?«
    Diesmal nickte ich und staunte. »Ich muß demnach die Planke nehmen und sie genau in die Lücke oder freie Stelle legen, wenn ich mich nicht irre.«
    »So wird es sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist Wahnsinn!« flüsterte ich. »Kaum zu fassen.« Dann nickte ich wieder. »Gut, was ist, wenn ich es getan habe?«
    »Dann mußt du abwarten.«
    »Wie?«
    »Ich bin nicht allwissend«, erklärte der Adler. »Ich kann dir dort auch nicht helfen. Du mußt mit der Treppe und deren Magie allein fertig werden.«
    »Dann schaffst du mich hin?«
    »Richtig.«
    »Und wo liegt die Qualentreppe?«
    »Fern, sehr fern von hier.«
    »In einer anderen Dimension? Vielleicht in der Vergangenheit?« hakte ich nach, da mir Garuda nicht schnell genug antwortete.
    »Sie lag in der Vergangenheit«, erklärte Garuda. »Da sie überlebt hat, befindet sie sich nun in der Gegenwart.«
    »Aber auf dieser Welt?«
    »Das stimmt. Nur sehr weit weg. An einem Ort, den bisher kein Mensch entdeckt hat, weil das Meer ihn erst vor kürzer Zeit freispülte. Würden die Menschen den Platz finden, könntest du nicht mehr hin, weil es dort von Forschern wimmeln würde.«
    Die Auskünfte waren mir noch immer zu vage. »Kannst du dich nicht genauer ausdrücken?«
    »Es ist das Mittelmeer, das die Felsen umspült. Als du in dem Land warst, aus dem ich dich geholt habe, gab es im Wasser ein gewaltiges Beben, das sogar den Meeresboden erschütterte, kleine Inseln verschwinden ließ, so daß andere Platz hatten, sich zu zeigen. Sie wurden aus dem Wasser gedrückt. Auch das Stück Insel, auf dem die Treppe zu sehen ist. Zudem ist es das Urgestein aus dem alten Atlantis.«
    Jetzt konnte ich begreifen, aus welchem Grund der Adler so vor Forschern gewarnt hatte. Wenn Archäologen und Urzeitforscher mitbekommen hätten, was da passiert war, wären sie nicht mehr zu bremsen gewesen. Sie hätten das kleine Eiland gestürmt!
    Endlich ein Rest, ein kleiner Beweis des längst versunkenen Kontinents. Das war schon was. Die Menschen hätten rotiert. Nun, ich war froh, daß nur sehr wenige davon wußten.
    »Hast du alles behalten?« fragte mich der Adler.
    »Das habe ich.«
    »Dann möchte ich, daß du immer an die Planke denkst. Hast du verstanden? Die Planke ist ungemein wichtig. Vielleicht wird man dich daran hindern wollen, die Lücke damit auszufüllen. Du jedenfalls darfst dich nicht stören lassen. Du mußt deiner Aufgabe nachkommen, egal, was auch immer geschehen sollte. Weder Hagel, Donner noch Blitz dürfen dich von deiner Aufgabe abhalten.«
    Während dieser Worte war ich auf den Rücken des Adlers gestiegen. Mittlerweile hatte ich mich an die Tatsache und an dieses Gefühl gewöhnt, obwohl es schon mehr als außergewöhnlich war, inmitteneiner hochtechnisierten Welt wie dieser hier, auf einem Vogelrücken durch die Luft zu jagen und einer Ungewissen Zukunft entgegenzusehen.
    Garuda beherrschte die Gabe des Zeitsprungs. Für ihn schmolzen dadurch die Entfernungen auf ein Minimum zusammen. Das merkte ich sehr schnell. Plötzlich verschwand das Dach unter mir, auch der Himmel wurde ein anderer, und dann verwischten gewissermaßen die Grenzen von Zeit und Raum, so daß ich meinem neuen Ziel entgegengebracht wurde. Der Treppe der Qualen…
    Vergangenheit – Atlantis Myxin stand da und schaute auf die in den dunklen Felsen gehauenen Stufen.
    Die Treppe war gewaltig, die obersten Stufen bekam er kaum zu Gesicht, denn sie bildeten buchstäblich mit den düsteren Felsen eine Einheit.
    Hinter Myxin war das Schiff verschwunden. Dennoch hatte er das Gefühl, eine Hölle zu erleben, denn der Wind hatte nicht abgeflaut, im Gegenteil, an Stärke hatte er zugenommen.
    Er fuhr über das Wasser, türmte die Wellen zu gewaltigen Bergen auf und trieb diese mit immenser Kraft gegen das Ufer und damit auch in die Felsregion hinein. Die Wasserberge wurden gebrochen und schäumten in den Hafen hinein, wo sie erst dicht vor den Füßen des kleinen Magiers zur Ruhe kamen.
    Gischtfontänen wurden von den Felsen zurückgeschleudert und so weit über den Strand geworfen, daß sie auch Myxin trafen und ihn mit einem sprühenden Schleier übergossen.
    Davon ließ sich der kleine Magier nicht abhalten. Mit dem weißen Skelett auf den Armen betrat er die ersten Stufen der Qualentreppe, eingehüllt in hochgewirbelten Sand und Sprühwasser, begleitet vom Heulen des Sturmes.
    Myxin mußte sich

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