Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Kleidung lag noch da. Sie war es, die beim Zubodenfallen geraschelt hatte.
    Es war Manolito, als rutsche ein Stück Eis seinen Rücken hinunter.
    Jemand kicherte leise.
    Eine Frauenstimme. Sie war unmittelbar hinter dem Indio.
    Susan?
    Ein Spuk?
    Er fuhr abermals herum. Vor ihm stand eine Frau in einem hautengen silbernen Overall. Sie hatte das Kichern von sich gegeben, spöttisch, überlegen, siegessicher. Ihre Augen funkelten den Indio an. Manolito erschauerte abermals.
    Die Augen flackerten, veränderten in rasendem Rhythmus ihre Farbe. Sie wechselten zwischen tiefschwarz und schockgrün.
    ***
    Von einem Moment zum anderen war die Stadt da!
    Sie entstand einfach, war blitzschnell vorhanden. Kein Flackern, kein Flimmern, kein allmähliches Auftauchen aus Nebelschleiern. Rasend schnell waren die weißen Mauern der Blauen Stadt da, ragten überall aus dem Boden hervor.
    Nicole machte einen Sprung rückwärts, obgleich sie dort, wo sie stand, nicht in Gefahr war. Aber der Eindruck war zu überwältigend, als die riesige Lichtung plötzlich von dicht an dicht stehenden weißen Häusern ausgefüllt war, die meisten davon mehrstöckig.
    Nicole wunderte sich, daß es keinen Orkan gab, der gegen sie anbrandete. Dabei mußte die hier auftauchende Stadt doch unglaubliche Mengen an Luft einfach verdrängen. Oder war es ein Austausch? Verschwand die Luft gleichermaßen in jener fremden Dimension, wie die Stadt aus ihr heraus auftauchte?
    »Zamorra!« schrie sie auf.
    Sie sah das Grauenhafte.
    Zamorra hatte sich genau dort befunden, wo jetzt eine Mauer war.
    Die massive Mauer, die halbmeterdicken Steine, entstanden unmittelbar um Zamorra herum, der keine Chance mehr hatte, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen. Es ging alles zu schnell, innerhalb eines Sekundenbruchteils.
    Von einem Moment zum anderen befand sich der Parapsychologe innerhalb des massiven Steins!
    ***
    Manolito streckte die Hände nach der Frau aus, die ihm unheimlich war. Dieses ständige Wechseln der Augenfarbe war nicht normal. Das war kein Mensch, dessen war er sicher. Diese Frau war etwas anderes. Unbegreiflich, fremdartig, bedrohlich.
    Die Hände des Indios trafen eine unsichtbare Barriere gut zwanzig Zentimeter vor dem Körper der Frau, dessen silberner Overall wie eine zweite Haut jedes Detail ihres atemberaubenden Körpers nachzeichnete.
    Irritiert wich der Indio zurück.
    »Wer sind Sie?« stieß er heiser hervor. »Was sind Sie? Eine Dämonin? Ein Geist? Eine Außerirdische?«
    Die Fremde lachte leise. Wieder zeigte sie in ihrem Lachen ihre grenzenlose Überlegenheit.
    »Ich bin eine der letzten Druidinnen vom Silbermond«, sagte sie spöttisch. »Du darfst mich Sara Moon nennen.«
    »Sara Moon«, preßte er hervor. Der Name war so unglaublich fremd wie die ganze Frau selbst. Druidin vom Silbermond… hieß das, daß sie eine Zauberin war, eine Hexe, die mit dem Teufel buhlte? Manolito wußte wenig über Druiden. Er wußte nur, daß sie die Magie beherrschten. Eine Magie, die sich von der der alten Götter Mittelamerikas grundlegend unterschied.
    »Ich bin…«
    »Manolito«, sagte Sara Moon. »Ich kenne deinen Namen, Narr. Ich weiß alles über dich. Ich habe deine Seele beobachtet. Du bist einsam, nicht wahr? Du willst zurück in deine Welt. Willst nicht zwischen rotgelben Felsen im Rachen eines Flugungeheuers sterben.«
    Manolito nickte, ohne es zu wollen. Er fürchtete diese Frau, die einfach nur da stand, leise lachte und ihre Macht dadurch demonstrierte, daß er nicht in der Lage war, sie zu berühren!
    »Ich biete dir die Chance dazu«, sagte sie. »Wenn du etwas für mich erledigst, gewähre ich dir die Rückkehr in deine Welt.«
    »Was?« stieß er hervor. »Was soll ich tun?«
    Er traute dieser Frau nicht über den Weg. Ganz gleich, was sie verlangte -es mußte böse sein. Denn diese ganze Frau war böse. Manolito fühlte es.
    »Du wirst jemanden töten«, sagte sie.
    Er schüttelte stumm den Kopf.
    Er war kein Mörder. Er konnte nicht einmal ein Tier töten, geschweige denn einen Menschen. Wenn Sara Moon als Preis für seine Rückkehr zur Erde verlangte, daß er mordete, dann würde er sein Leben in dieser Welt beschließen.
    »Ich denke, daß du es tun wirst«, sagte sie. »Ich werde dir etwas zeigen, das deine Entscheidung vielleicht erleichtert und beschleunigt. Du siehst die Kleidungsreste dort drüben, ja?«
    Er verzichtete darauf, den Kopf zu drehen. Er wußte doch ohnehin, daß dort das letzte lag, was noch von der

Weitere Kostenlose Bücher