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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sara Moon verantwortlich?
    Er mußte es annehmen.
    Er versuchte mit dem Amulett wieder nach der entarteten Druidin zu suchen. Aber es reagierte ausgesprochen träge. Es war erheblich geschwächt. Er konnte sich momentan also nur auf seinen Dhyarra-Kristall verlassen.
    Der aber konnte ihm Sara Moon ebensowenig zeigen wie eine Spur, die Zamorra zu ihr führte.
    ***
    Manolito hörte das laute Kreischen des Flugungeheuers ebenfalls. Es konnte gar nicht weit entfernt sein. Die Bestie schrie durchdringend.
    Ich gönn’s dir, wenn dir was wehtut, dachte er grimmig, weil ihm Pete Ronson wieder einfiel.
    Aber warum schrie diese Bestie? Was setzte ihr so zu, daß sie Schmerz oder Zorn verspürte? Denn das durchdringende, schrille Kreischen war anders als die Jagd- und Kampf schreie der Ungeheuer.
    »Da ist was passiert«, murmelte Manolito. »Wo was passiert, ist entweder Sara Moon oder dieser Zamorra. Oder ich.«
    Er orientierte sich nach dem Geräusch und setzte sich in Trab. Es konnte zumindest nicht schaden, einmal nachzusehen, was los war. Vielleicht traf er da tatsächlich auf den Mann, den er ermorden sollte.
    Plötzlich stutzte er.
    Am Ende der Straße, in der er sich befand, stand ein Skelett!
    Nicht schon wieder, dachte er. Aber diesmal war das Skelett nicht mit Textilien verschwundener Menschen bekleidet. Statt dessen trug es einen breiten Ledergürtel mit zwei Scheiden. In der einen steckte ein Dolch, in der anderen ein langer, gekrümmter Reitersäbel.
    Sollten das die Waffen sein, die Sara Moon dem Indio versprochen hatte? Du wirst sie finden, hatte sie gesagt.
    Manolito seufzte, als er den Säbel aus der Scheide zog und ihn betrachtete. Es war spanische Arbeit und mit Sicherheit echt, dieses mörderische Ding mit der scharf geschliffenen Klinge - eine jener Waffen, mit denen spanische und portugiesische Seefahrer lange nach der ersten Besetzung Mexikos und Mittelamerikas Küstenexpeditionen durchgeführt und nach Gold gesucht hatten.
    Männer mit solchen Waffen hatten vor Jahrhunderten Manolitos Vorfahren ermordet.
    Und jetzt hielt er eine dieser Waffen in der Hand. Eines der Mordwerkzeuge, an denen das Blut Tausender klebte. Manolito zweifelte keine Sekunde lang daran, daß es Sara Moon möglich war, eine echte Waffe aus jener unheilvollen Epoche zu beschaffen.
    Unwillkürlich stöhnte er auf. »Warum tut sie mir das?«
    Und der Name des Mannes, den er töten sollte, lautete Zamorra! Klang das nicht spanisch?
    Welche Ironie…
    Aber Manolito stand hier, erging sich in Erinnerungen über die Geschichte seines Volkes und der Eroberer aus dem Westen, und währenddessen verstrich die Zeit! Erschrocken dachte er wieder an die junge Amerikanerin. Er schob den Säbel in die Scheide zurück und legte den breiten Ledergurt an. Er paßte, als sei er für Manolito gemacht worden. Augenblicke später löste sich das Skelett auf.
    So wie jenes in dem düsteren Raum, das Susan Hayworths Kleidung getragen hatte…
    Der Flugsaurier schrie nicht mehr. Die furchtbaren Laute waren verstummt. Aber Manolito hatte sich die Richtung gemerkt, aus der sie gekommen waren. Er begann jetzt zu laufen. Der Säbel in der verzierten Lederscheide schlug störend gegen seine Beine und zwang ihn, die Waffe am Griff festzuhalten. Das schränkte seine Bewegungsfreiheit etwas ein, und er lief gezwungenermaßen langsamer. Unablässig murmelte er Verwünschungen, die Sara Moon und dem Gewissenskonflikt galten, in den sie ihn gezwungen hatte.
    Und er wußte immer noch nicht, wie er wirklich reagieren würde, wenn er dem Fremden gegenüberstand.
    Wie sollte er all das verkraften?
    ***
    Nicole Duval erwachte schneller wieder aus ihrer Bewußtlosigkeit, als Sara Moon angenommen hatte. Sie erinnerte sich deutlich an die letzten Sekunden. Merlins Tochter hatte behauptet, das schwarzmagische Erbe in Nicole aktivieren zu wollen, und sie hatte einen Dhyarra-Kristall eingesetzt!
    Das führte zu verblüffenden Schlußfolgerungen.
    Es gab nur wenige Lebewesen im Universum, die Dhyarra-Kristalle besaßen. Dazu gehörte Professor Zamorra, und dazu gehörten die Angehörigen der DYNASTIE DER EWIGEN. Sollte Sara Moon mit der DYNASTIE Zusammenarbeiten, zumindest mit der negativen Gruppierung der Eroberer?
    Das war verblüffend.
    Denn bisher war Sara Moon für die MÄCHTIGEN tätig gewesen. Zwar wußten weder Zamorra noch seine Gefährtin genau, wie MÄCHTIGE und EWIGE sich gegenüberstanden, aber es konnte nicht unbedingt Freundschaft sein. Denn sie hatten zwar

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