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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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würde, wenn sie die anderen Räume untersuchte. Aber danach stand ihr nicht der Sinn. Vielleicht waren die Türen tatsächlich nur optische Barrieren und sonst nichts.
    Nicole wollte es nicht untersuchen. Sie wollte herausfinden, was mit Zamorra geschehen war, und wo sich Sara Moon befand.
    Die Druidin schien weit fort zu sein. Nicole konnte ihre Aura nicht spüren.
    Die Fackel brauchte sie hier oben nicht mehr und steckte den Stiel einfach in eine Ritze zwischen zwei Steinen. Etwas weiße Farbe blätterte dabei vom blauen Stein ab.
    »Diese ganze Stadt besteht nur aus Verrücktheiten«, murmelte Nicole und verließ das Gebäude. Vorsichtig sah sie sich um, konnte aber keine Gefahr sehen. Wie erwartet, befand sie sich in einem ihr unbekannten Teil der Stadt, keinesfalls aber dort, wo sie sie betreten hatte.
    Aber die Blauen Städte waren nicht sonderlich groß. Es würde nicht schwer sein, sich hier zu orientieren.
    Sie mußte nur darauf achten, nicht abermals in Sara Moons Hände zu fallen. Diesmal würde die entartete Druidin sie sorgfältiger einsperren…
    ***
    Susan Hayworth war dabei, die Angst vor dem Tod zu überwinden. Stärker aber war die Angst vor dem Sterben. Immer, wenn sie über die Kante der Felsplatte sah, sah sie die Ungeheuer, die wieder ein Stück näher herangekommen waren. Meter um Meter arbeiteten sie sich empor.
    Susan fragte sich, was aus Pete geworden war. Den Indio hatte sie gesehen, drüben auf der Felskante, wie er ihr aufmunternd zuwinkte. Aber von Pete war nichts zu bemerken. War er tot? War er diesen verdammten Echsen zum Opfer gefallen?
    Susan wußte es nicht. Sie war in das Haus gerannt und förmlich gegen die Frau im silbernen Overall geprallt. Diese Frau, die vielleicht etwas über hundertsechzig Zentimeter Körperlänge besaß und trotzdem irgendwie groß wirkte. Das von schulterlangem glatten Haar im Silbermond umrahmte Gesicht, mädchenhaft und irgendwie edel, leicht asiatisch geschnitten -und in den Augen Bosheit und Grausamkeit! Augen, an deren Farbe Susan sich nicht erinnern konnte, weil sie widersprüchliche Eindrücke zurückbehalten hatte.
    Die Fremde hatte sich mit Susan in einen dunklen Raum versetzt. Dann hatte Susan das Bewußtsein verloren. Als sie wieder erwachte, befand sie sich hier draußen auf dieser Felsplatte, allein und völlig nackt.
    Sie wußte nicht, warum. Alles erschien ihr so sinnlos. Was konnte die Frau im Overall sich davon versprechen, Susan hier auszusetzen? Sollte sie ein Druckmittel sein, um etwas zu erzwingen? Sollte der Indio oder vielleicht Pete, wenn er noch lebte, etwas für die Unheimliche tun? Dazu paßte Manolitos beruhigendes Winken.
    Da hatte Susan den Gedanken aufgegeben, sich in die Tiefe zu stürzen und dadurch dem grausamen Schicksal zu entgehen, von den heraufkletternden Bestien zerrissen und gefressen zu werden. Der Sturz in die Tiefe wäre immerhin ein schneller, leichter Tod. Ein kurzer Fall, ein Aufschlag, und alles war endgültig vorbei.
    Aber vielleicht schaffte es doch jemand, sie hier zu retten…?
    Aber je länger Manolito verschwunden blieb und nichts anderes geschah, als daß die krallen- und zähnebewehrten Bestien sich weiter näherten, desto unsicherer wurde Susan. Wie sollte sie hier von der Felsplatte gerettet werden? Warum erschien über ihr niemand und warf ein Seil herunter?
    Sie seufzte. Was hatte sie getan, daß sie hier so sterben sollte?
    In einer fremden Welt, die niemals die Erde sein konte! Denn Susan kannte keinen Punkt, an dem es diese rötlichgelben Felsen und einen ebenso gefärbten, nebligen Himmel gab, in dem die Sichtweite gerade ein paar hundert Meter betrug!
    Sie beugte sich wieder über die Felskante, sah nach unten. Die Ungeheuer waren schon ganz nah.
    Da war Flügelrauschen über ihr.
    Sie drehte den Kopf.
    Ihr Mund öffnete sich zu einem Entsetzensschrei, der aber nie laut wurde. Ein Flugungeheuer raste im Sturzflug heran, stieß in diese riesige Felsöffnung hinab, in dieses steile Loch - direkt auf die Felsplatte zu, wo die Bestie ihr wehrloses Opfer erspäht hatte!
    Unwillkürlich versuchte Susan Hayworth auszuweichen. Sie warf sich zur Seite, um den vorgestreckten Klauen der Flugbestie zu entgehen.
    Es ging ihr wie kurz zuvor an einer anderen Stelle Professor Zamorra. Sie verlor das Gleichgewicht und kippte über die Felskante in die Tiefe!
    ***
    Manolito warf zwischendurch immer wieder Blicke nach oben, während er rannte. Er wollte nicht von den Flugbestien überrascht werden wie Pete

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