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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ronson. Auch die Häuser behielt Manolito unter Kontrolle, eingedenk der Krakenarme. Aber nichts und niemand griff ihn an. Es war fast, als hielte Sara Moon ihre schützende Hand über ihn.
    Plötzlich sah er eine Bewegung. Fast augenblicklich blieb er aus vollem Lauf heraus stehen. Machte einen Sprung zurück zwischen zwei Häuser.
    Da drüben, gerade hundert Meter entfernt, bewegte sich ein Mann. Er trug eine weiße Hose, ein rotes offenes Hemd. Vor seiner Brust funkelte etwas Silbernes. Der Fremde bewegte sich unschlüssig, als suche er etwas.
    Das mußte dieser Zamorra sein, das Opfer.
    Er hatte Manolito noch nicht gesehen, denn sonst würde er nicht so unbekümmert reagieren wie jetzt. Er würde zumindest mißtrauisch werden, entweder Deckung suchen oder sich um einen Kontakt bemühen. Aber er schlenderte weiter, als ginge ihm das alles nichts an.
    Was suchte er?
    Er mußte von dort kommen, wo das Flugungeheuer geschrien hatte. Manolito fragte sich erneut, was da geschehen sein mochte. Ob der Fremde die Bestie getötet hatte? Dabei sah er gar nicht so aus, als habe er mit einem Ungeheuer gekämpft. Er wirkte wohl ein wenig verstaubt, das war aber auch schon alles.
    Ich werd’s nie erfahren, was sich da abgespielt hat, dachte Manolito. Er wußte, daß er dem Mann aus dem Weg gehen mußte, bis er ihn tötete. Gab er ihm die Chance, auch nur ein Wort zu sagen, würde er ihn nicht mehr töten können. Aber er mußte es tun, sonst wurde Susan Hayworth von den Bestien gefressen.
    Und das wollte er erst recht nicht.
    Er begann sich damit abzufinden, daß er töten mußte, und das verwunderte ihn. Würde er es wirklich können?
    Auf jeden Fall durfte er keine Zeit mehr verlieren. Er mußte den Mann überraschen. Manolito zog sich zurück, umging einige Häuser auf der Rückseite und bemühte sich, kein Ge räusch zu verursachen. Als er glaubte, mit dem Fremden fast auf gleicher Höhe zu sein, stieg er durch eine der rückwärtigen Fensteröffnungen in ein Haus ein.
    Er rechnete damit, daß sich hier eine Bestie eingenistet hatte. Aber das Haus war anscheinend leer. Manolito stieg die staubige Treppe hinauf und wandte sich zur Vorderseite. Vorsichtig näherte er sich dem großen Fenster und sah hinaus.
    Dieser Zamorra befand sich jetzt fast unter ihm. Er sah nicht nach oben.
    Manolito hielt den Atem an. Jetzt oder nie! dachte er.
    Geräuschlos zog er den Dolch aus der Scheide und zielte. Die Waffe war überraschend gut ausgewogen. Auch wenn er vorher nicht geübt hatte, würde er mit ihr ebenso treffen wie mit einem anderen Dolch, der ihm vertraut war.
    Jetzt!
    Manolito schleuderte den Dolch und traf.
    ***
    Ein Überlebensreflex ließ Susan Hayworth sich in der Luft drehen. Unwillkürlich streckte sie die Arme aus, stieß sie nach vorn, während sie stürzte. Über ihr jagte der Flugsaurier davon, stieß einen klagenden Schrei aus, als er merkte, daß die Beute ihm entgangen war.
    Es gab einen heftigen Ruck.
    Susans Finger krallten sich an einem kleinen Felsvorsprung fest. Der Ruck, mit dem ihr Fall gebremst wurde, kugelte ihr fast die Arme aus. Sie schaffte es irgendwie, den Aufprall gegen die Felswand so abzufedern, daß sie trotz ihrer Nacktheit nicht verletzt wurde. Nur eine kleine Schramme am Knie…
    Panik erfaßte sie, als sie nach unten sah. Sie war gut fünfzehn Meter tief gefallen, ehe sie Halt fand. Und unmittelbar unter ihr waren die Ungeheuer!
    Eines streckte schon die Klaue aus, um nach ihren Beinen zu schlagen. Unwillkürlich winkelte Susan die Unterschenkel an. Der Prankenhieb der Bestie verfehlte sie knapp. Das Monster verlor dabei den Halt und rutschte drei, vier Meter tief zurück.
    Die anderen waren noch nicht ganz so nah, aber es war nur eine Frage von vielleicht einer Minute!
    Susan sah über die geifernden Ungeheuer hinweg in die Tiefe. Wenn sie abstürzte, hatte sie es hinter sich…
    Aber ihre Selbstmord-Phase war vorbei. Außerdem - vielleicht fingen die Ungeheuer sie hier auf und zerrissen sie förmlich in der Luft…
    Sie sah wieder nach oben. Sie mußte es schaffen, wieder hinaufzuklettern. Irgendwie! Was die Bestien konnten, konnte sie doch auch! War da nicht eine Spalte, in die sie sich klammern konnte? Sie streckte ihre tastende Hand aus, hing nur noch an der anderen. Die Anstrengung ließ sie zittern. Sie wußte, daß sie es nicht lange durchhalten konnte, vor allem dann nicht, wenn ihre Füße keinen Halt fanden.
    Da war die Spalte! Festklammern! Den anderen Arm entlasten! Langsam

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