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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit sich.
    In einer finsteren Kammer fand Nicole sich wieder. Der Raum wurde nur durch Fackeln mäßig erhellt. Es gab keine Fenster. Das konnte bedeuten, daß sie sich unter der Erde befanden.
    »So allmählich«, sagte Sara Moon, »kommen wir der Sache näher. Jetzt werden wir sehen, welchen Erfolg mein kleines Experiment von damals zeitigt.«
    Nicole lächelte spöttisch.
    »Viel Spaß dabei«, wünschte sie. »Du vergißt nur, daß ich das schwarze Blut schon längst nicht mehr in mir trage.«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte die entartete Druidin. Sie hielt etwas in der Hand. Nicole wußte nicht, wo Sara es so schnell hergenommen hatte. In einer Tasche ihres Overalls konnte es sich nicht befunden haben, denn dieses hautenge Ding besaß keine Taschen. Die hätten auch gar keinen Platz gehabt.
    Zwischen Sara Moons Fingern blitzte es in kaltem Blau auf.
    Ein Dhyarra-Kristall durchzuckte es Nicole noch. Sie fand sogar noch die Zeit, sich zu fragen, ob es unter Umständen Zamorras Kristall war, den Sara Moon benutzte. Aber dann wurde es bereits schwarz um sie.
    Die Welt versank in finsterer Zeitlosigkeit.
    ***
    Wach auf, Narr! peitschte etwas durch Zamorras Träume. Wach auf, oder du kannst es niemals wieder!
    Der Impuls war so drängend und scharf, daß er Zamorra aus seinem Schlaf hochriß, in den er gefallen war.
    Es waren höchstens ein paar Sekunden gewesen, die Zamorra geschlafen hatte. Irgendwie war es ihm klar, als habe ihm jemand diese Information vermittelt.
    Er rollte sich zur Seite, mehrmals um die Längsachse, fort von der Stelle, an der er soeben noch gelegen hatte.
    Im nächsten Moment rauschte es in der Luft. Zamorra riß die Augen auf. Noch durch Schleier sah er ein riesiges Flugungeheuer mit ausgestreckten Klauen, das herabstieß und die Stelle überflog, an der Zamorra gerade noch gelegen hatte. Die messerscharfen Säbelklauen zogen funkensprühend und schrill kreischend Riefen in den steinigen Boden. Das Ungeheuer gab einen lauten, durch Mark und Bein dringenden Kampfschrei von sich und zog wieder hoch.
    Zamorra richtete sich halb auf. Er sah in die Runde, ob noch ein paar mehr dieser lieben Tierchen auf Angriffskurs waren. Im Moment war er ungefährdet. Das Flugungeheuer, das ihn nur knapp verfehlt hatte, zog eine weite Schleife, um erneut anzugreifen. Wieder gab es jenen schrillen, lauten Schrei von sich.
    »Danke«, murmelte Zamorra und berührte kurz das Amulett.
    Er fühlte sich entkräftet von der magischen Aktion, an die er sich sofort wieder erinnerte. Das Amulett hatte ihn aus der entstehenden Wand hierher gerissen, ihm dabei aber Kraft entzogen, körperlich und magisch.
    Warum es ihn jetzt geweckt hatte, war ihm nicht ganz klar. War seine Energie erschöpft? Immerhin - das grüne Leuchten, das Zamorra bis zu diesem Moment geschützt hatte, war verloschen!
    Unwillkürlich faßte er nach dem Dhyrra-Kristall.
    Er mußte etwas gegen das Flugungeheuer tun. Es raste wieder heran, und diesmal würde es mit einem Ausweichen seines Opfers rechnen.
    Rasend schnell kam es heran.
    Zamorra wußte, daß es keinen Zweck hatte, die Bestie mit dem Amulett zurückzuschlagen. Wenn es ihn weckte, damit er sich selbst schützte, dann war im Augenblick nicht viel zu machen. Er mußte seinen Dhyrra-Kristall aktivieren.
    Aber er konnte sich kaum richtig konzentrieren. Da war die Bestie schon heran! Zamorra machte eine wilde Rolle rückwärts, hielt den Dhyarra krampfhaft fest, um ihn nicht zu verlierend Abermals verfehlte ihn das Ungeheuer. Es hatte wohl damit gerechnet, daß er wieder seitwärts auswich. Mit der Rückwärtsrolle hatte es nicht rechnen können.
    Aber von einem Moment zum anderen hatte Zamorra keinen Boden mehr unter sich!
    Er schwebte frei in der Luft!
    Zu spät begriff er, daß er versäumt hatte, sich die Landschaft anzusehen. Er hatte nur auf die Gefahr aus der Luft geachtet, nicht aber auf den Boden rings um ihn herum. Dabei hätte es ihn mißtrauisch machen müssen, daß er auf Felsboden lag.
    Er hatte an einer Abgrundkante gelegen.
    Und in diesen Abgrund stürzte er jetzt hinein…
    ***
    Sara Moon fand es an der Zeit, sich wieder um den Indio zu kümmern. Mit ihrem Dhyrra-Kristall bestrahlte sie Nicole Duval und nahm ihr nicht nur die Besinnung, sondern aktivierte auch die Magie des Schwarzen Blutes, soweit sie noch vorhanden war. Dann versetzte sie sich mitsamt der Stadt durch die Kraft ihrer Gedanken in die andere Dimension.
    Ohne die Stadt ging’s nicht.
    Denn trotz all ihrer Macht

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