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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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worden. Plötzlich waren die Männer dagewesen, und nicht einmal der bärenstarke Ferguson hatte eine Chance gehabt, sich zu wehren. Sie waren niedergeschlagen worden. Als sie mit brummenden Schädeln wieder erwachten, befanden sie sich in dem Höhlenlabyrinth.
    Die Kaverne, in die man sie gebracht hatte, war nicht verschlossen. Sie hatten versucht, zu entfliehen. Aber schon nach kurzer Zeit verirrten sie sich hoffnungslos in den finsteren Gängen. Bald schon waren sie froh, in ihre »Zelle« zurückkehren zu können, in der wenigstens eine Fackel langsam niederbrannte.
    Ihre Entführer zeigten sich nicht.
    »Irgendwann muß ja einer kommen und die Fackel erneuern«, hatte Ferguson gesagt. »Und dann bekommt er eins aufs Haupt und wird uns den Ausgang zeigen. Sie haben einen Fehler gemacht, als sie uns nicht fesselten.«
    Aber niemand kam.
    Die Fackel war plötzlich ausgetauscht worden, ohne daß sie, die direkt darunter auf dem kühlen Steinboden gesessen hatten, merkten, wie es geschah. Von einem Augenblick zum anderen war die alte, verlöschende Fackel verschwunden, und eine neue steckte in der Halterung hoch oben, fast unter der Decke der Höhle.
    Beim zweitenmal hatten sie aufpassen wollen, was geschah und wie der Austausch bewerkstelligt wurde. Aber obwohl sie allei drei genau hinsahen, befand sich plötzlich eine neue Fackel in der Halterung, ohne daß sie erkennen konnten, auf welche Weise sie ausgetauscht worden war.
    Zum ersten Mal war das Wort »Zauberei« gefallen. Tirsa Sambhol hatte davon gesprochen.
    »Glaubst du etwa wirklich an Magie, an Hexerei?« hatte Ferguson kopfschüttelnd gefragt. »Das ist doch alles Unsinn!«
    »Vielleicht«, sagte die junge Inderin. »Vielleicht auch nicht. Immerhin scheint das Thema ernsthaft genug zu sein, daß sich sogar unsere Universität damit befaßt. Es ist eine Gastvorlesung angekündigt, die in den nächsten Tagen stattfinden soll. Ich weiß nicht auswendig, an welchem Tag, aber eigentlich wollte ich sie hören. Man hat einen französischen Professor eingeladen, einen Parapsychologen. Er spricht über ›Dämonologie des Abendlandes‹.«
    »Wahrscheinlich wird er nur klarstellen, daß viele Leute in Europa und den USA an Dämonen und Teufelswerk glauben, daß es das aber alles nicht gibt«, meinte Dan Ferguson. »Wer weiß, was wirklich dahintersteckt.«
    »Immerhin soll dieser Professor Zamorra schon ein paar Bücher veröffentlicht haben«, beharrte Tirsa. »Über Magie, Okkultismus, Dämonologie… ich habe zumindest mal nachgesehen. Schließlich will man ja wissen, zu wem man in die Vorlesung geht. Vielleicht ist ja doch etwas dran. Er scheint jedenfalls einige Erfahrung auf diesen Gebieten zu besitzen.«
    Bianca Brentshaw hatte sich an dieser Diskussion nicht beteiligt. Sie war sich nicht sicher, ob sie an Übersinnliches glauben sollte oder nicht, und sie wollte sich jetzt auch nicht festlegen. Es gab zu viel, das dafür sprach, und ebensoviel dagegen. Aber immerhin war ihr Interesse geweckt, und sie beschloß, ebenfalls an dieser Vorlesung teilzunehmen - sofern sie hier ihre Freiheit wiedererlangten.
    Aber dann waren die schleichenden Schritte gekommen, die sich ihnen näherten. Und die Männer in den wallenden Gewändern und den maskenhaft starren Gesichtern und irgendwie tot wirkenden Augen waren erschienen.
    Unwillkürlich preßte sich Bianca an Ferguson. Unter normalen Umständen hätte sie angesichts der Fremden kaum so viel Angst gezeigt, wie jetzt in ihr aufstieg. Aber nicht nur der Überfall draußen am Tempel steckte ihr wie den anderen noch in den Gliedern -auch die Stunden des Wartens in diesen düsteren Höhlenräumen hatten sie alle zermürbt. Und jetzt waren die Unheimlichen da…
    Bianca Brentshaw starrte die Männer an. Ihr fiel auf, daß sie keinen Lidreflex hatten. Das war so unnormal wie die ganze Situation an sich. Ferguson ballte die Fäuste.
    »Nicht«, flüsterte Bianca. »Tu es nicht. Sie schlagen dich nur wieder zusammen. Und vielleicht sogar uns alle.«
    »Wer seid ihr? Warum habt ihr uns verschleppt?« fragte Tirsa Sambhol.
    Die drei Unheimlichen antworteten nicht. Aber einer öffnete den Mund, und eine gespaltene Schlangenzunge zuckte daraus hervor! Der Mann zischte etwas, das von den beiden anderen wohl verstanden wurde. Denn im gleichen Moment sprangen sie alle vor, auf die drei Gefangenen zu!
    Unwillkürlich schrie Bianca auf. Dan stieß sie blitzschnell zur Seite und riß die Fäuste hoch. Aber er kam nicht dazu, einen

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