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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dasein erlöst.
    Panshurab ergriff die Flucht!
    Den anderen zum Menschen gewordenen Ssacah-Diener - es war Tschomol - packte der riesige Vogel, riß ihn mit sich in die Höhe. Verzweifelt versuchte der Schlangen-Mensch sich zu wehren, sich zu verwandeln. Der Dolch, den er auf Nicole hatte schleudern wollen, als die Schlangen in Flammen aufgingen, entfiel ihm. Der Riesenvogel tötete ihn in der Luft.
    Nicole zögerte nicht. Sie warf sich zur Seite, bekam ihren eigenen Dhyarra-Kristall zu fassen. Im gleichen Moment öffnete sich unter Panshurab der Boden. Der Inder versank in einer Geheimfalltür, die sich sofort wieder schloß.
    Aus der Luft kam der Vogel, landete und löste sich um Gamma herum auf. Der EWIGE stürmte auf die Geheimtür zu. Ein Blitz aus dem Dhyarra-Kristall ließ eine Fläche, so groß wie der Grundriß einer Schulklasse, einfach zerpulvern.
    Darunter zeichnete sich ein unterirdischer Gang ab, der sich wenig später mit einem anderen vereinte. Gamma und Nicole gingen ihm nach.
    Sie fanden irgendwann den Raum mit dem Steinaltar, sie fanden die Felsenhöhlen. Aber sie fanden weder Mansur Panshurab noch Messing-Kobras.
    Die waren spurlos verschwunden!
    »Das gibt’s doch nicht«, murrte der EWIGE verärgert. »Was ist das für ein Zaubertrick, den dieser Kobra-Priester da angewandt hat? Ich habe doch nichts feststellen können…«
    Nicole seufzte.
    »Es muß hier irgend eine Geheimtür geben, die wir noch nicht gefunden haben«, behauptete sie. »Können Sie nicht dieses gesamte Höhlensystem mit Ihrem Dhyarra zerstören? Dabei müßten wir doch zwangsläufig auch Panshurab und die Ssacah-Ableger erwischen.«
    Der EWIGE schüttelte den Kopf.
    »Der Kristall ist fast zu groß für mich«, sagte er. »Und der Fels ist sehr massiv. Ich könnte die Energien nicht gut genug dosieren. Und eine Katastrophe will ich nicht riskieren. Finden wir uns damit ab, daß der Inder davongekommen ist. Irgendwann wird er sich wieder zeigen. Aber er wird zurückhaltend sein. Diese Lehre wird er nicht so schnell vergessen.«
    In der Tat kochte Panshurab vor Zorn. Um ein Haar hätte er auch die Ableger verloren und seine eigene Existenz. Es kostete die Ableger fast ihre gesamte Kraft, Panshurab und sich selbst so abzuschirmen, daß sie nicht gefunden werden konnten. Mansur Panshurab stand in seinem Bemühen, den Ssacah-Kult zu erneuern, wieder am Anfang. Alles, was er im Laufe der Wochen und Monate aufgebaut hatte, war zerschlagen worden. Er besaß keine Anhänger mehr, nur noch die Ssacah-Ableger, die durch die Abschirmungsversuche so geschwächt waren, daß sie kaum noch »lebensfähig« geblieben waren.
    Es würde lange dauern, bis Panshurab Rache nehmen konnte.
    Aber eines Tages würde er Zurückschlagen…
    ***
    »Wir müssen also weiterhin mit Panshurab und dem Ssacah-Kult rechnen«, sagte Zamorra am späten Nachmittag. »Wir haben ihn zwar besiegt, und so schnell wird er nicht wieder aus seinem Versteck kommen können, aber er ist noch da…«
    »Und der ERHABENE wird nicht sonderlich darüber erfreut sein, daß in Sachen des starken Fremdkristalls nichts zu erfahren war«, sagte Gamma. »Eysenbeiß… Sara Moon… mögen die Götter wissen, wie das alles zusammenhängt. Vielleicht werden wir es eines Tages erfahren. Die Spur ist für uns jedenfalls verloren.«
    »Ich glaube nicht, daß es Sara Moon war«, sagte Nicole entschieden. »Sicher - wir wissen, daß sie einen Dhyarra-Kristall besitzt. Aber einen so unglaublich starken? Dafür wird ihre Magie nicht reichen. Und was sollte sie mit einer Ssacah-Kobra? Sie hat es nicht nötig, sich mit dem Schlangenkult zu verbünden. Sie würden höchstens darüber lachen, wie wir sie kennen.«
    »Die Zukunft wird es weisen.« Zamorra zuckte die Schultern. »Ich fürchte, ich werde mir nun doch einen Zaubertrank brauen müssen, damit ich heute abend die Vorlesung halten kann…«
    Zu den aufmerksamsten Zuhörern gehörte Bianca Brentshaw.
    Sie war froh, mit dem Leben davongekommen zu sein, und sie trauerte um Dan Ferguson und Tirsa Sambhol. Durch Zamorras Vortrag erfuhr sie mehr über Hintergründe des Dämonismus. Und sie wußte, daß ihr Leben nie wieder so sein konnte wie einst.
    Der Hauch der Magie hatte sie gestreift und gezeichnet.
    Aber das Leben ging weiter. Zumindest für sie…
    ENDE des zweiten Teils
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 358 »Bestien der Nebelwelt«

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