Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
überall in der Welt verteilt hatte. Kleine Messingfiguren, Abbilder der Kobra, in denen etwas von Ssacah und seiner Magie wohnte, um neue Mitglieder für den Kult zu rekrutieren. Wer von Ssacah selbst oder einem seiner Ableger gebissen wurde, der wurde selbst zum Schlangenmenschen mit der Fähigkeit, sich zu verwandeln. Aber alles Menschliche in dem jeweiligen Gebissenen starb ab.
    Ssacah war tot. Aber Leonardo de-Montagne, der Fürst der Finsternis, hatte dem Inder Mansur Panshurab, einem der treuesten und eifrigsten Ssacah-Diener, gewährt, den Kult neu aufbauen zu dürfen - aber wie einst auf die Grenzen Indiens beschränkt. Panshurab hatte die Ableger Ssacahs in aller Welt eingesammelt und war jetzt dabei, den Kobra-Kult neu entstehen zu lassen.
    »Du wirst uns den Gefallen tun«, sagte der Alpha, »und dich unverzüglich zu Mansur Panshurab begeben. Du wirst einen von Ssacahs Ablegern an dich nehmen, und du wirst ihn an jemanden übergeben, der Verwendung dafür hat.«
    »Was bedeutet das?« zischte Eysenbeiß wütend. »Ich denke gar nicht daran…«
    »Du denkst sehr wohl daran, uns diesen Gefallen zu tun. Du wirst in Bombay eine junge Frau mit silberblonden Haaren treffen. Ihr gibst du die Messing-Schlange. Denn sie braucht Ssacahs Ableger.«
    Eysenbeiß schnaufte. »Allmählich habe ich es satt«, fauchte er. »Ihr EWIGEN spielt euch auf, als sei ich euer Knecht. Aber ich lasse mir das nicht länger bieten. Ich werde keinen eurer Befehle mehr befolgen. Ich werde…«
    Der Alpha hob die Hand.
    »… ganz still sein«, beendete er den Satz etwas anders, als Eysenbeiß es geplant hatte. »Du wirst dich stets daran erinnern, daß es nur eines Hinweises bedarf, dich zu vernichten. Sicher, du könntest es abstreiten, mit uns einen Pakt geschlossen zu haben. Aber kannst du es dir leisten, daß auch nur der Schatten eines Verdachtes auf dich fällt? Außerdem könnten wir leicht den Beweis erbringen… also geh und handle!«
    Eysenbeiß ballte die Fäuste. »Ich bringe dich um…«
    Der Alpha berührte nur leicht seinen Dhyarra-Kristall, der in die Gürtelschließe eingelassen war.
    »Meinst du?« fragte er.
    Eysenbeiß erstarrte mitten in der Bewegung. Er konnte sich vorstellen, daß dieser Kristall mindestens achter Ordnung war, wahrscheinlich höher. Möglicherweise war es sogar schon der neue Machtkristall. Der Dhyarra würde Eysenbeiß mühelos zu Staub zerblasen.
    »Geh zu Panshurab, besorge einen Ableger Ssacahs und gib ihn der Frau mit dem silberblonden Haar«, wiederholte der Alpha. »Sie wird dich finden, sobald du in Bombay bist. Du hast nun meine Erlaubnis, dich zu entfernen.«
    Eysenbeiß kochte vor Zorn.
    Der Alpha verschwand einfach aus Ash’Naduur, als habe es ihn hier niemals gegeben. Von einer Sekunde zur anderen war er fort. Eysenbeiß blieb wütend zurück.
    Woher wußten die EWIGEN von Ssacah und Mansur Panshurab? Woher wußten sie, daß Eysenbeiß mit dem Kobra-Kult zu tun gehabt hatte?
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß begann zu ahnen, daß die EWIGEN weit mehr fertigbrachten, als sie sich jemals hatten anmerken lassen. Sie würden wahrscheinlich nicht einmal seine Hilfe brauchen. Aber sie nutzten ihn aus, sie verstrickten ihn immer tiefer in die Abhängigkeit. Von Fall zu Fall mußte er ihnen immer mehr gehorchen, wenn er nicht in Lebensgefahr kommen sollte. Und er hatte keine Chance, sich vor der Erpressung zu schützen…
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als nach Indien zu gehen und Mansur Panshurab zu suchen.
    Zunächst kehrte er aber von den Felsen von Ash’Naduur in die Tiefen der Hölle zurück.
    ***
    Die Schlangen kamen!
    Zischend wuchsen sie hinter dem Steinaltar empor. Kleine, metallisch funkelnde Kobras. Bianca keuchte auf. Das waren Messing-Schlangen, aber wieso konnten die sich bewegen? Wieso lebten sie?
    Das war Hexerei, Teufelswerk! Das durfte es einfach nicht geben. Aber es war die Wirklichkeit…
    Grausame Wirklichkeit! Tödliche Wirklichkeit! Das monotone Murmeln der Schlangenmenschen, unter denen Bianca auch etliche Frauen entdeckte, schwoll weiter an. Der Oberpriester hinter dem Altar hatte die beiden Hände erhoben und hielt sie über der sich im Griff der Schlangenmänner windenden Tirsa ausgestreckt. Die Schlangen krochen über den Altar und krochen dann weiter über den Körper des Mädchens. Tirsa schrie nicht mehr. Sie keuchte nur noch. Sie war nahe daran, das Bewußtsein zu verlieren.
    Eine der Messing-Kobras erreichte jetzt den Hals der Inderin. Plötzlich

Weitere Kostenlose Bücher