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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Treffer zu landen. Ein wuchtiger Schlag erwischte ihn und schleuderte ihn gegen die steinige Höhlenwand. Er sah, wie Tirsa abermals niedergeschlagen wurde, versuchte den Angreifer mit einem wuchtigen Fußtritt zu empfangen, wurde aber ausgehebelt und landete unsanft auf dem harten Boden. Bianca schrie immer noch, als der Schlangenmann über sie herfiel.
    Die drei Unheimlichen entwickelten unglaubliche Kräfte. Wo sie zupackten, glaubte Bianca Stahlklammern zu spüren, die sie nicht aufsprengen konnte. Ihre Judogriffe und Karateschläge blieben wirkungslos.
    Und die Unheimlichen mit den Schlangenzungen, die sich untereinander zischend zu verständigen schienen, sprachen dabei immer noch kein Wort, gaben keinen Laut von sich, wenn Schläge sie trafen, und atmeten nicht einmal hastiger und tiefer!
    Atmeten sie überhaupt?
    Biancas Bezwinger fetzte ihr die Kleidung vom Leib! Bianca schrie und trat um sich. Entsetzt sah sie, daß es der Inderin nicht anders erging. Aber ihre Befürchtung, gleich von den Schlangenmännern vergewaltigt zu werden, schwand, als auch Dan Ferguson gewaltsam seiner Kleidung beraubt wurde.
    »Was soll das?« brüllte Ferguson. »Mistkerle, verdammte…«
    Warum zog man sie alle drei aus?
    Das und die starren Reptilaugen der Unheimlichen flößten Bianca immer größere Angst ein. Die Schlangenmänner zerrten ihre nackten Gefangenen mit sich durch das Höhlenlabyrinth. Ferguson versuchte um sich zu treten und seinen Bezwinger wenigstens zu Fall zu bringen, aber es gelang ihm nicht.
    »Wohin bringt ihr uns? Was habt ihr mit uns vor?« keuchte Tirsa verzweifelt.
    Aber es gab immer noch keine Antwort.
    Und das ließ Bianca das Schlimmste befürchten…
    ***
    In den Tiefen der Hölle wurde dem Stellvertreter LUZIFERS eine Botschaft überbracht. Ein niederer Höllengeist stieß bis in das Refugium von Magnus Friedensreich Eysenbeiß vor und überreichte ihm eine Schriftrolle, um dann fast fluchtartig wieder zu verschwinden, noch ehe Eysenbeiß ihm erlaubt hatte, sich zu entfernen. Eysenbeiß konnte es dem Geist nicht einmal verdenken. Es mochte gefährlich sein, sich in unmittelbarer Nähe von Satans Ministerpräsident aufzuhalten, wenn die Botschaft ungünstig war.
    Schon Lucifuge Rofocale, Eysenbeißens Vorgänger, war furchtbar in seinem Zorn gewesen, und Eysenbeiß, der als einziger Mensch in der Hölle zum Herrn über alle Dämonen geworden war, verhielt sich auch durchaus »höllisch«. Er strafte, und er regierte mit eiserner Hand. Er mußte es auch tun, denn er besaß in der Hölle keine Freunde, nur Feinde. Er war ein Außenseiter, ein größerer Außenseiter noch als Leonardo deMontagne, der Fürst der Finsternis. Denn der war wenigstens noch selbst ein Dämon. Eysenbeiß aber war Mensch geblieben - oder besser Unmensch. Und es gab keinen Dämon, keinen Teufel, der damit wirklich einverstanden war, von einem Sterblichen beherrscht zu werden.
    Aber es wagte auch keiner, sich offen gegen Eysenbeiß zu erheben. Denn LUZIFER selbst, der mächtige Kaiser der Hölle, schwieg zu Eysenbeißens Machtergreifung. Er sprach nicht dagegen. Das gab den anderen Dämonen doch ein wenig zu denken.
    Aber es hinderte sie nicht an Intrigenspielen. Und sie suchten krampfhaft nach Schwachpunkten, an denen Eysenbeiß angreifbar war.
    Einer dieser Schwachpunkte war der Absender der Botschaft, wie Eysenbeiß Augenblicke später feststellte, als er die Schriftrolle öffnete. Es war ein Schwachpunkt, von dem niemals ein Angehöriger der Hölle erfahren durfte. Denn Eysenbeiß hatte einen Pakt mit dem Todfeind abgeschlossen, mit der DYNASTIE DER EWIGEN. Wenn die Dämonen das herausfanden, würde LUZIFER nicht mehr schweigen. Und selbst wenn er schwieg, war es dann das Recht der Höllenbewohner, den Verräter zu vernichten, in den Abyssos zu schleudern. Eher noch hätte Eysenbeiß sich mit dem derzeit im ewigen Eis der Antarktis ruhenden Amun-Re verbünden dürfen als mit der DYNASTIE DER EWIGEN.
    Aber von der DYNASTIE stammte diese Botschaft.
    Ergrimmt erkannte Eysenbeiß, daß das Material kein Pergament war, sondern gegerbte Dämonenhaut. Die EWIGEN mußten einen Höllendämon vernichtet und ihm die Haut abgezogen haben.
    Nicht, daß Eysenbeiß mit seinem getöteten Untergebenen Mitleid gehabt hätte. Aber die Provokation an sich mißfiel ihm. Es war eine doppelte Provokation. Sie brachte Eysenbeiß in höchste Gefahr! Wenn ein Unbefugter die Botschaft gelesen hätte… es wäre Eysenbeißens Ende.
    Damals hatte er

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