Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Ohren war lauter und betäubend und riß sie in eine schwarze, tiefe Unendlichkeit…
    ***
    Kurz vor Bianca Brentshaw stoppte die Riesenkobra ab. Sie fühlte einen starken magischen Einfluß, der sie hemmte, ihre Kraft in sich aufzusaugen versuchte. Von einem Moment zum anderen spürte sie starke Kopfschmerzen. Sie fühlte sich schwach.
    Die magischen Sicherungen! durchzuckte es sie. Die Abwehrsiegel! Sie wirkten nicht nur schützend nach außen, sondern auch innerhalb des Raumes!
    Unwillkürlich verwandelte sie sich wieder. Sie hoffte, die Ausstrahlung der Bannzeichen so besser ertragen zu können. Vor den Augen der Engländerin nahm sie wieder ihre Menschengestalt an. Sie wurde wieder zu Tirsa Sambhol.
    »Tirsa!« keuchte Bianca entsetzt. »Du…?«
    Tirsa richtete sich auf, stand mit hängenden Armen vor Bianca. Die Kopfschmerzen und die Schwäche blieben.
    »Tirsa!« wiederholte Bianca. »Was… was machst du hier…?«
    Die Schlangen-Frau öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Aber sie konnte sich nicht richtig konzentrieren. Was wollte sie von sich geben? Nur ein Lallen kam über ihre Lippen. Schwankend stand sie vor der Engländerin. Ihre Hände öffneten und schlossen sich. Sie mußte Bianca töten, sie wollte es. Aber sie hatte nicht die Kraft. Die Wirkung der Siegel wurde immer stärker.
    »Du… du bist ihnen entkommen, nicht wahr?« stieß Bianca hoffnungsvoll hervor. »Du bist vor ihnen geflohen, zu mir, ja? Sie haben dich nicht völlig zu einem Monstrum machen können?«
    Nein, dachte Tirsa. Du irrst. Ich bin gekommen, um dich zu töten.
    Die Wirkung der Bannzeichen zwang die Untote in die Knie. Sie hob die Hände, wollte nach Bianca greifen. Die Engländerin kam ihr jetzt zögernd ein paar Schritte entgegen. Sie war so nah, so herrlich nah… ein paar Bewegungen nur, und sie war tot…
    Aber Tirsa brachte die Kraft nicht auf. Die magischen Zeichen lähmten sie. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Unwillkürlich wurde sie wieder zur Schlange. Doch die Verwandlung gelang nicht vollständig. Ein Mischwesen wand sich zuckend vor Bianca Brentshaw.
    »Hilf mir…«, preßte die Untote hervor. »Hilf… ich sterbe…«
    Wieder zuckte sie, versuchte sich darauf zu konzentrieren, entweder Mensch oder Kobra zu werden. Aber es gelang ihr nicht. Sie hatte schon Mühe, bei Bewußtsein zu bleiben.
    Aber sie wußte, daß ihr das nur noch kurze Zeit gelingen würde. Vielleicht starb sie tatsächlich. Sie wußte es nicht. Sie wußte nur, daß sie total versagt hatte.
    Aber vielleicht konnte Tschomol noch etwas tun. Er war ihre letzte Hoffnung, daß es noch gelingen möge…
    ***
    Zamorras Sturz fand ein Ende.
    Er schlug nicht auf dem Boden auf.
    Er schaffte es auch nicht, sich selbst an den Geländern der Feuer-Galerien festzuhalten. Da war plötzlich etwas oder jemand, der ihn packte. Eine Hand verkrallte sich in seine Jacke, eine zweite faßte sofort nach, bekam seinen Gürtel zwischen die Finger. Es gab einen heftigen Ruck, dann wurde Zamorra hochgerissen, über ein Geländer gehoben unâ auf die Beine gestellt.
    Als sein Retter losließ, knickte Zamorra in den Beinen ein. Zum einen war sein Körper noch an das Fallen »gewöhnt«, an die rasende Abwärtsbewegung, und zum anderen wurde ihm mit kurzer Verzögerung bewußt, daß er eigentlich jetzt tot sein müßte.
    Aber er lebte.
    Er starrte einen Mann an, den er nicht kannte. Den er noch nie in seinem ganzen Leben gesehen hatte und der doch blitzschnell zugepackt hatte, um seinen Absturz aufzuhalten!
    Mit Titankräften, wie sie kein lebender Mensch besitzen konnte…
    Dafür aber Schlangen-Menschen!
    Unwillkürlich tastete Zamorra nach seiner Brust. Aber das Amulett befand sich nicht am Kettchen. Er entsann sich erschrocken, daß er es beim Absturz aus der Hand verloren hatte.
    Der Mann, der ihn über das Geländer gezogen hatte, machte aber keine Anstalten, ihn jetzt zu töten. Das hätte er ja auch einfacher haben können. Aber warum hatte er ihn gerettet?
    Zamorra sah ihn an.
    Der Mann hatte normale Augen, nicht die starren Pupillen der Schlangen-Zombies. Er besaß auch einen Lidreflex. Er wirkte vollkommen menschlich. Dennoch konnte er kein Mensch sein. Diese Körperkraft…
    »Sie sind Zamorra?« brach der Fremde das Schweigen.
    Zamorra begriff jetzt gar nichts mehr.
    »Woher kennen Sie mich?«
    »Der ERHABENE schickt mich. Ich kam wohl gerade rechtzeitig. Was ist da oben los?«
    »Woher…?« Zamorra schaffte es nicht, seine Frage zu beenden. Der Fremde

Weitere Kostenlose Bücher