036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm
hätte leicht flüchten können, aber er wollte ja mit Dr. Goddard sprechen. Sie bogen nach einigen Schritten nach links ab. Vor einer Tür blieben sie stehen. Einer der Männer öffnete die Tür.
Eine brünette junge Frau kam Hunter entgegen und lächelte ihn freundlich an. »Dr. Goddard erwartet Sie.« Sie durchquerte das Zimmer, zog eine Tür auf und machte mit der Hand eine einladende Geste.
Dorian blieb in der Tür stehen. Ihm gegenüber stand ein gewaltiger Schreibtisch, hinter dem Dr. Leonard Goddard saß. Neben dem Schreibtisch stand Victor Shapiro, der ziemlich finster dreinblickte.
»Guten Tag, meine Herren!« sagte Dorian und ging auf den Schreibtisch zu. »Shapiro kenne ich ja, aber mit Ihnen hatte ich noch nicht das Vergnügen, Dr. Goddard. Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Dorian Hunter.« Er verbeugte sich und grinste spöttisch.
»Setzen Sie sich, Mr. Hunter!« sagte Goddard und deutete auf die Sitzgruppe.
Dorian nahm Platz und legte die Hände auf die Knie.
»Was wollen Sie hier auf der Insel?« fragte Shapiro aggressiv.
»Ich hatte plötzlich Lust nach den Orkney-Inseln verspürt«, sagte Dorian grinsend. »Eine hübsche Gegend. Ich will ein paar Tage Urlaub machen.«
»Reden Sie keinen Unsinn!« Shapiro ballte die Hände zu Fäusten.
Der Dämonenkiller hob die Schultern, und sein Gesicht wurde ernst. »Wie Sie wollen, Shapiro. Ich weiß, daß sich Sullivan hier befindet. Ich will ihn sehen.«
»Wer hat Ihnen diesen Unsinn erzählt?«
»Sagt Ihnen der Name Manuel Fuente etwas?«
»Nie gehört.«
»Aber Sie kennen Manuel, Dr. Goddard?«
»Er ist einer meiner Arbeiter und vor einiger Zeit spurlos verschwunden.«
»Er hat mir einige interessante Dinge erzählt, zum Beispiel, daß er sich illegal hier aufgehalten hat.«
»Da muß ein Irrtum vorliegen. Sie wollen mir doch nicht unterstellen, daß ich Arbeiter ohne Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung beschäftige?« Der Zwerg beugte sich vor und drückte auf die Gegensprechanlage. »Ann, bringen Sie mir Manuel Fuentes Papiere!«
Dorian steckte sich eine Zigarette an.
Die junge Frau trat ins Zimmer. Shapiro nahm ihr eine Mappe ab und reichte sie Hunter. Ein portugiesischer Paß lag darin, der auf den Namen Manuel Fuente lautete. Außerdem ein Arbeitsvertrag, den Fuente mit Dr. Goddard geschlossen hatte und aus dem hervorging, daß er als Pfleger verpflichtet worden war.
»Was sagen Sie nun, Mr. Hunter?« fragte der Zwerg sanft.
Der Dämonenkiller warf die Mappe auf den Tisch und nickte Shapiro zu. »Hat der Secret Service das arrangiert?«
Shapiro lief rot an. »Wollen Sie damit sagen, daß ich die Papiere gefälscht habe?«
»Alle Achtung! Ich hätte Ihnen gar nicht zugetraut, daß Sie so scharfsinnig kombinieren können.«
»Jetzt reicht es mir aber!« brüllte Shapiro. »Sie kommen heimlich auf die Insel, schnüffeln herum und beleidigen mich. Ich werde …«
»Halten Sie den Mund!« sagte Dorian scharf. »Sie können mich nicht für dumm verkaufen. Ich will Sullivan sehen. Außerdem will ich wissen, was hier vorgeht.«
»Mir scheint, ich muß etwas klarstellen, Mr. Hunter«, sagte der Zwerg. »Meine Klinik untersteht dem Secret Service. Ich bin nicht befugt, Ihnen Einsicht in irgendwelche Erklärungen zu geben. Sie können sich also Ihre haltlosen Anschuldigungen sparen.«
»Das habt ihr ja gut eingefädelt. Ich glaube Ihnen kein Wort. Sie wollen mich mit der unsinnigen Behauptung abspeisen, daß dies ein Geheimprojekt ist.«
»Das ist keine unsinnige Behauptung«, schaltete sich Shapiro ein. »Das ist die Wahrheit.«
»Für wie dumm halten Sie mich eigentlich?« Hunter stand auf und drückte die Zigarette aus. »Was ist mit den Männern und Frauen, die auf seltsame Weise gealtert sind? Hat das etwas mit dem Geheimprojekt zu tun?«
»Darüber darf ich nicht sprechen«, sagte Shapiro.
»Ich garantiere Ihnen, daß ich die Wahrheit herausbekomme. Und jetzt führen Sie mich zu Trevor Sullivan!«
»Das ist nicht möglich«, sagte Goddard.
Der Dämonenkiller sah den Zwerg an. »Sie geben also zu, daß sich Sullivan hier befindet?«
»Er ist noch immer bewußtlos. Er hat einige schwere Operationen hinter sich.«
»Ich will ihn sehen. Ich will mich überzeugen, daß es ihm gutgeht.«
»Sie haben hier nichts zu befehlen«, sagte Shapiro. »Sie müssen froh sein, daß ich Sie nicht wie einen Hund von der Insel jage.«
»Ich gehe nicht, bevor ich nicht Sullivan gesehen habe.«
Goddard stand langsam auf. »Sie sind
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