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036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

Titel: 036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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durchzuführen. Er
hatte Dienst bis Mitternacht.
     
    ●
     
    Larry Brent suchte nach seiner Rückkehr wieder das Hausboot auf.
Von Morna Ulbrandson fehlte noch immer jede Spur. Obwohl Lunds Leute pausenlos
forschten, hatte sich noch nichts Bemerkenswertes herauskristallisiert. Ein
Funkgespräch mit Tom Kvaale, der in Borlänge recherchierte, brachte ebenfalls
keine Klärung.
    Es war wie verhext. Mit jeder Stunde, die verging, schienen die
Aussichten, Morna jemals lebend wiederzusehen, geringer zu werden ...
     
    ●
     
    Als sich Björn Täle vollkommen sicher war, daß die beiden
Polizisten in der Tat für Ruhe und Ordnung zu sorgen vermochten, verließ er
gegen sieben Uhr das kleine Haus am Ufer des Sees. Gleich unterhalb des Hauses
lag das Motorboot, mit dem er den See überquerte. Das Tuckern des Motors war
das einzige Geräusch weit und breit.
    Mit aufmerksamen Augen beobachtete Täle die Umgebung, während
seine behaarte Rechte das Steuer hielt.
    Ernst und verschlossen war die Miene des jungen Mannes, als er an
der gegenüberliegenden Seite des Sees anlegte. Bis zum Unterstellplatz der
Busse war es nicht weit. Er ging diesen Weg stets zu Fuß.
    Der Himmel war klar, als Täle die Augen hob und nach oben blickte.
Fahl und groß leuchtete der Mond; er wirkte wie eine Scheibe. Sie spiegelte
sich in seinen braunen Augen.
     
    ●
     
    Schon zehn Minuten später hatte er das Busdepot erreicht. Mit dem
Zweitschlüssel, der ihm als Angehörigem dieses privaten Unternehmens zur
Verfügung stand, konnte er das große Garagentor öffnen. Einige Männer vom
technischen Dienst befanden sich noch auf dem großen Hof. Ein Bus war
aufgebockt, der Motor und zwei Räder ausgebaut.
    Täle wechselte mit den Mechanikern ein paar flüchtige Worte. Dann
ging er zu dem Bus, den er gestern Abend für die Theaterfahrt seinem Freund
Dalquist überlassen hatte. Durch die Vorfälle war Björn noch gar nicht dazu
gekommen, mit Dalquist in Verbindung zu treten.
    Es war alles, zu schnell gegangen. Seine Mutter hatte seine
Anwesenheit gefordert, und es war unmöglich gewesen, Dalquist den wahren Grund
seines Fernbleibens zu nennen. Das konnte er auch jetzt noch nicht, wenn er in
den nächsten Tagen wieder mit Dalquist zusammenkam.
    Doch Täle würde schon etwas einfallen. Das Geschäft war eben
schiefgegangen, daran konnte man nichts ändern. Dalquist würde deswegen
allerdings kein Nachteil entstehen. Björn Täle hatte sich vorgenommen, seinem
Freund einen angemessenen Betrag für das Einspringen zu zahlen.
    Als er den Bus betrat, warf er einen Blick auf die Uhr. Erst in
fünfundzwanzig Minuten mußte er an einer Sammelstelle sein. In Ruhe zündete er
sich noch eine Zigarette an und ließ sich dann schwer in den Sitz hinter das
Steuer fallen. Mit der Linken griff er mechanisch zum Lenkrad und wollte seinen
Arm aufstützen. Er rümpfte die Nase, als er feststellen mußte, daß das Lenkrad
mit etwas Klebrigen behaftet war. Es war eine braunrote Masse, die an seinen
Fingern Spuren hinterließ.
    Die Zigarette aus dem Mund nehmen und die Linke zur Nase führen,
war eine einzige Handlung. Dann registrierte er den Geruch von Blut!
     
    ●
     
    Morna Ulbrandson war es gelungen, ihren Oberkörper so weit zu
drehen, daß sie mit dem Gesicht nicht mehr ständig auf den alten, nach Staub
und Kartoffeln riechenden Säcken lag. Ihre Gedanken waren klarer als zuvor, und
die Erinnerung war wieder einwandfrei. Sie war wie eine Anfängerin in die Falle
gelaufen!
    Und nun befand sie sich, daran gab es für sie nicht mehr den
geringsten Zweifel, im wahrsten Sinne des Wortes in der Höhle des Wolfes!
    Sie erinnerte sich daran, daß sie hin und wieder schlurfende
Schritte vernommen hatte. Zunächst schien es immer so zu sein, als ob sich
jemand der muffigen Kammer nähere, in der sie gefesselt und zur Unbeweglichkeit
verbannt lag. Aber dann hatten sich diese Schritte immer wieder entfernt.
    Auch jetzt vernahm sie Unruhe im Zimmer hinter der Tür. Es mußte
schon ziemlich spät sein. Den Streifen Tageslicht, der unter der Türritze
durchgefallen war, konnte sie nicht mehr sehen. In dem Raum hinter der Tür war
es düster.
    Dann hörte sie wieder die Geräusche. Etwas Großes fiel um - ein
Stuhl? Dumpf verhallte der Laut in der dämmrigen Wohnung. Morna Ulbrandson
hielt den Atem an. Ihre Muskeln spannten sich. Sie lauschte.
    War es soweit? Hatte der Unheimliche nur auf einen bestimmten
Moment gewartet?
    Sie schluckte. Schweiß perlte auf ihrer glatten,

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