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036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

Titel: 036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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faltenlosen
Stirn. Das lange, blonde Haar der Schwedin hing zerzaust in ihrem Gesicht, und
sie hatte nicht die Möglichkeit, die Strähnen nach hinten zu streichen. Morna
war verschnürt wie ein Paket. Vergebens hatte sie hin und wieder versucht, mit
einer Hand den winzigen Kontaktknopf zu berühren, der den Miniatursender
aktivierte. In Form einer kleinen goldenen Weltkugel hing das geheimnisvolle
Gerät an dem goldenen Armband, das sie trug.
    Sobald der Sender erst einmal funktionierte, bedeutete es keine
große Schwierigkeit, mit einem speziellen Peilgerät ihren derzeitigen
Aufenthaltsort ausfindig zu machen.
    Aber es sollte eben nicht sein. Die Falle war vollkommen, ihre
Situation so gut wie aussichtslos.
    Sie hielt den Atem an.
    Schritte vor der Kammertür!
    Ein schweres Atmen. Dann hörte es sich an, als würden lange
Fingernägel oder Krallen über das Holz kratzen! Morna wußte, daß es Krallen
waren. Ihre letzte Stunde hatte geschlagen.
     
    ●
     
    Es war wie immer. Es war wie vorgestern, und es war wie gestern.
Er konnte nichts dagegen tun; die Verwandlung nahm ihren Fortgang. Er wurde zum
Wolfsmenschen!
    Der letzte Rest menschlichen Denkens, der letzte Rest Vernunft
wurde in die hintersten Winkel seines Gehirns abgedrängt, und Mordgier, Haß und
ein unbeschreiblicher Rausch erfüllten ihn.
    Der Trieb, Leben zu zerstören, wurde in ihm wach, und der Gedanke
an Blut erfüllte ihn. Er sah im Geist die zerfetzten Leiber vor sich und roch
das Blut, das die weißen, zerbrechlichen Körper verließ. Körper, die er mit
einem einzigen Prankenhieb zerreißen konnte.
    Der Wolfsmensch starrte auf seine Krallen, die aus den behaarten
Fingern wuchsen. Mit diesen Krallen kratzte er über die Tür, hinter der Morna
lag.
    Eine Frau, nein, ein Weibchen! Nur so konnte er jetzt noch denken.
Und er erinnerte sich daran, warum er sie hierhergeschleppt hatte. Es war ihr
Geruch gewesen, der ihn rasend machte. Den gleichen Geruch hatte er an einem
Mann wahrgenommen, der ihm in der letzten Nacht in die Quere gekommen war.
    Der Haß auf diesen Menschen, auf diesen Gegner, war grenzenlos.
Auch der andere war stark gewesen und hatte ihm viel Widerstand
entgegengesetzt. Doch keiner hatte siegen können! Zu diesem verhaßten Mann
gehörte dieses weibliche Wesen. Spuren des Duftes, der ihrem Körper entströmte,
hatte er an dem männlichen Wesen registriert.
    Dies war ein sicherer Beweis dafür, daß auch die Frau zu den
Jägern gehörte. Doch er hatte sie nicht getötet. Nein! Dazu war er zu schlau!
    Ein zynisches, rätselhaftes Grinsen verzog die Lippen des Mannes
und machte sein wolfsähnliches Gesicht zur Fratze. Er hatte einen ganz anderen
Plan. Wenn der Jäger erst einmal wußte, daß sein Weibchen hier war, dann würde
er auch kommen, um es zu holen. Er selbst ließ sich dabei auf ein großes Risiko
ein. Es konnte ihn das Leben kosten. Aber der Haß auf den anderen, den
Widersacher, war stärker. Und dann schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe.
    Er mußte es nur geschickt anstellen.
    Die Gedanken des Wolfsmenschen wurden unterbrochen, als er draußen
vor der Tür Geräusche vernahm. Dann tönte die schrille Türklingel durch die
Wohnung.
    Knurrend löste sich das unheimliche mordgierige Wesen von der
Kammertür, hinter der die zitternde Morna Ulbrandson lag.
    Beinahe lautlos bewegte der Wolfsmensch seinen schweren Körper.
Als er das Wohnzimmer passierte, fiel sein Blick auf die gegenüberliegende
Fensterscheibe, wo der fahle Mond wie ein überdimensionaler Lampion zu sehen
war. In der Scheibe spiegelte sich der Unheimliche. Die Augen fieberten im
Rausch, und seine ganze Erscheinung hatte etwas Erschreckendes,
Furchteinflößendes an sich.
    Der Wolfsmensch huschte hinaus in den Korridor.
    Noch ehe seine klauenartige Rechte auf der Klinke lag, wußte er
bereits, wer draußen stand, denn er nahm den Geruch des Mannes wahr.
    Björn Täle war gekommen.
    Der Wolfsmensch drückte langsam die Klinke herab. Spaltbreit
öffnete sich die Tür.
    »Dirk?« sagte Täle leise und drückte die Tür weiter auf. »Warum so
zaghaft? Fühlst du dich wieder nicht wohl?«
    In der letzten Frage lag etwas Lauerndes und Mißtrauisches.
    Björn Täle hatte sich vorgenommen, besonders vorsichtig zu sein.
Doch Dirk Dalquist, der Wolfsmensch, war schneller. Die klauenartige Hand griff
blitzschnell nach Täle und zog ihn förmlich in den Korridor.
    Täle verlor das Gleichgewicht und stieß gegen die Truhe, die dem
Eingang schräg gegenüberstand.
    Die

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