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0361 - Satans Trucker

0361 - Satans Trucker

Titel: 0361 - Satans Trucker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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suchte.
    »Okay, ich habe sie.«
    »Dann nehmen wir uns mal die Ladung vor!« sagte der Weiße.
    Dann warf er mit einem harten Schlag die Tür zu und ließ den Fahrer mit dessen Schmerzen allein.
    Minutenlang blieb der Trucker unbeweglich liegen und konzentrierte sich auf das, was durch seinen Körper rann. Es waren regelrechte Lavaströme. Er spürte nur noch dumpf seine Arme, die Beine und das Gesicht. Alles schien zu brennen, und auch im Innern stimmte einiges nicht, denn die Schläge hatten seinen Magen so hart getroffen, daß er sich übergeben mußte. Auch danach ging es ihm nicht besser! Er stöhnte. Hin und wieder kamen die Wellen. Sie waren wie rote Schleier, die ihn überfielen und mitreißen wollten in ein fremdes, anderes Land. Aber Chuck hielt sich in diesem Zustand zwischen Wachsein und Bewußtlosigkeit.
    Er war ein wirklich harter Brocken. Mit so etwas hätte er rechnen müssen, und in seinem Innern schwelte der Haß. Diese Hundesöhne hatten seine Existenz zerstört oder waren noch dabei, sie zu vernichten. Dieses Wissen gab ihm eine gewisse Kraft, von der die anderen nichts ahnten. Er wußte, daß es eine Zeit dauern würde, bis die Kerle die Ladung gelöscht hatten.
    In dieser Spanne konnte er sich erholen, und dann würde er versuchen, Hilfe bei den Kollegen zu bekommen. Wenn sie diese Highway-Piraten erwischten, machten sie kurzen Prozeß. Schon manch einer dieser Hundesöhne war in den Weiten einer Wüste verlorengegangen.
    So sollte es auch den drei Gaunern ergehen!
    Für gewisse Situationen hatte Chuck Everett immer ein altes Hausmittel zur Hand: Whisky. Die Flasche Whisky befand sich in der Konsole an der Beifahrerseite, wo auch der kleine Fernseher stand.
    Die Kerle hatten Chuck so hingeschoben, daß er mit dem Kopf fast in einer Höhe zur Konsole lag. Er brauchte nur den Arm auszustrecken, um die Konsole öffnen zu können.
    Es fiel Chuck trotzdem schwer, seinen Arm nach vorn zu bewegen. In seiner Schulter schien etwas zu reißen, so hart flutete der Schmerz durch das malträtierte Gelenk.
    Schließlich erreichte er den Hebel, legte ihn mühsam um und schaute zu, wie die Klappe nach vorn fiel. Noch um ein winziges Stück mußte er sich bewegen, dann bekam er die Flasche zu fassen.
    Er hustete dabei, spie Speichel und Blut von den Lippen, legte sich ächzend auf den Rücken und drehte die Flasche auf.
    Bis zur Hälfte war sie gefüllt. Der Whisky schimmerte goldbraun.
    Everett kippte sie, setzte die Öffnung an den Mund, schluckte zweimal und hätte die Flasche fast wieder aus der Hand geschleudert, weil der scharfe Alkohol so sehr in seiner Kehle brannte. Er stellte sie noch soeben zur Seite und mußte heftig husten. Dieser Schluck war wohl nichts für seinen malträtierten Magen gewesen, und Chuck dachte über einen anderen Plan nach. Wenn er seinen Körper mit Whisky einrieb, konnte ihm das schon für eine gewisse Weile helfen. Er hatte davon gelesen, es aber noch nicht ausprobiert.
    Chuck biß wieder einmal die Zähne zusammen, als er sich mühsam in die Höhe stemmte und sich aufsetzte. Er vernahm die Geräusche von der Ladefläche her und hörte auch das Poltern. Diese Gauner waren sehr fix und schon dabei, die Ladung umzuladen.
    Wenn er noch etwas retten wollte, mußte er sich beeilen.
    Everett rutschte hinüber auf die Fahrerseite und konnte im Innenspiegel einen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Der Trucker erschrak über sich selbst.
    Es war furchtbar. Keine Stelle entdeckte er, die nicht getroffen worden war. Die Augenbrauen konnte er ebensowenig erkennen wie die Lippen. Beide hatten unter den schweren Schlägen zu leiden gehabt. Die Wangen waren verquollen, und das Kinn hatte ebenfalls die doppelte Größe angenommen. Er fluchte. Daß er dies konnte, bewies ihm, wie relativ gut es ihm schon wieder ging.
    Und dann spürte er den Hauch. Es war eine Eiseskälte, wie er sie noch nie erlebt hatte. Sie streifte über seinen gesamten Körper, aber sie war nicht von draußen hereingekommen, denn die Türen waren fest verschlossen.
    Woher kam sie dann?
    »Überrascht?«
    Ja, das war er wirklich, denn die Stimme hatte er noch nie gehört, und sie war neben ihm aufgeklungen, als säße dort jemand auf der Beifahrerseite.
    Chuck drehte den Kopf.
    So weit es ging, riß er die Augen auf, denn auf dem Sitz hockte tatsächlich jemand. Es war ein Mann. Sein Gesicht war bleich und hatte eine dreieckige Form angenommen. Die verzogenen Lippen wirkten wie ein in die Länge gedrücktes Rechteck, in dem

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