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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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Berglöwen, erkennen.
    »Gib’s ihm, Junge, gib’s ihm!«, feuerte Stan Tirana seinen Bruder an, von der Hilflosigkeit seiner Rufe fast schon überzeugt.
    Dann aber kam Tirana doch mit zwei Linken bei seinem Gegner an, der sich diesmal sogar leicht beeindruckt zeigte.
    »Eve, sieh dir das an!«, freute sich Stan Tirana. »Jetzt zeigt unser Bruder es diesem Kerl aber, was?«
    Als keine Antwort kam, drehte sich Stan Tirana kurz um.
    Seine Schwester hatte die Augen fest geschlossen.
    Mit einem Satz war er bei ihr, er schüttelte sie wütend und schrie sie an: »Du sollst dir das ansehen, habe ich dir gesagt! Aber wenn du nicht sehen willst, wie dein Flobert zusammengeschlagen wird, dann kann ich es dir ja erzählen. Pass auf! Da, das war wieder so’n Ding von unserem Bruder! Er hat deinen Freund genau hinter dem Ohr erwischt. Und Flobert weiß jetzt nicht, wie ihm geschieht. Zeig es ihm! Jetzt musst du mit der Linken nach und…«
    Stan Tirana brach plötzlich, ab. Er stand noch immer neben dem Sessel seiner Schwester und starrte wortlos auf den Bildschirm.
    Flobert deckte seinen Gegner mit einem Hagel von Haken und Graden ein. Tirana prallte ein paarmal bis an die Ringseile zurück und wurde dann in die Fäuste Floberts zurückgeschleudert.
    Die Kamera fing in Großaufnahme das Gesicht Tiranas ein, das Spuren großer Anstrengung zeigte.
    Eve Tirana hatte die Augen jetzt geöffnet, sie starrte stumm auf den Bildschirm. Flobert trieb ihren Bruder durch den Ring. Immer wieder konnte Pierre seinen Gegner stellen und ihn mit wuchtigen Treffern eindecken.
    Stan Tirana begleitete jeden Schlag, den sein Bruder einstecken musste, mit einem Fluch. Wie gebannt starrte auch er auf die Mattscheibe und musste feststellen, dass das Gegenteil von dem eintrat, was er prophezeit hatte: Nicht Flobert, sondern sein Bruder wurde regelrecht ausgeboxt!
    Stan Tirana trat an den Apparat und drehte den Tonknopf genau in dem Augenblick wieder an, als der Gongschlag kam.
    »Gott Sei Dank!«, flüsterte er und warf seiner Schwester, die mit weit aufgerissenen Augen im Sessel hockte, einen wütenden Blick zu.
    »Ich glaube, dass nur der Gong Tirana gerettet hat«, kam die Stimme des Kommentators. »Es ist fraglich, ob sich Tirana in der Pause so gut erholen wird, dass er den Kampf durchstehen kann.«
    Voller Wut schlug Stan Tirana mit der Faust auf den Tisch, der neben dem Fernsehgerät stand.
    ***
    Tirana torkelte in seine Ecke. Seine Schläfenverletzung war wieder aufgebrochen. Nat Slater stand hinter dem Stuhl, außerhalb des Rings. Der Hut saß ihm weit im Genick. Kalt blickte Slater dem angeschlagenen Boxer entgegen.
    Tirana ließ sich schwer auf den Stuhl fallen. Er kippte fast nach hinten durch die Seile.
    »Nimm dich zusammen, Mann!«, zischte Slater wütend und stieß sein Knie in den Rücken des Boxers.
    Der Betreuer kam mit Schwamm und Eimer heran.
    »Los, beeilt euch!«, forderte Nat Slater und hielt den Bademantel um den Boxer so ausgebreitet, dass er fast ganz den Blicken der Zuschauer entzogen wurde.
    Der Arzt untersuchte Tirana.
    In der riesigen Halle summte es wie in einem Bienenkorb. Das Gemurmel der Menschen wurde hin und wieder durch Lautsprecherdurchsagen übertönt.
    Die Scheinwerfer brannten auf den Ring herunter. Die Luft war stickig und dick, fast zum Schneiden.
    Tirana atmete schwer. Er hielt die Augen geschlossen und ließ willenlos alles mit sich geschehen. Als der Arzt die Schläfenwunde desinfizierte, zuckte er nicht.
    Nat Slater beobachtete den Boxer kalt. Er wusste genau, dass sein Mann in diesem Kampf mit legalen Mitteln nicht weiterkommen konnte.
    Der Arzt trat zu Slater und flüsterte ihm etwas zu.
    »Unsinn!«, schnaubte Slater. »Du bist zu vorsichtig.«
    Der Masseur knetete die Nackenpartie des Boxers durch. Slater musste seinen Platz verlassen und neben Tirana treten.
    »Was ist los, Tirana?«
    »Ich bin fertig, Nat!«, keuchte Tirana. Sein rechtes Auge schwoll immer mehr zu.
    »Du bist nicht fertig!«, zischte Nat Slater. Er beugte sich zu dem Boxer hinunter, dass sein Mund fast an Tiranas Ohr war. »Ich will dir mal was sagen, mein Junge. Du stehst beim Gongschlag auf, und dann wirst du einen Fight hinlegen, dass sich dieser Flobert umguckt. Du weißt, was auf dem Spiel steht, nicht wahr, das weißt du?«
    »Ich weiß es«, sagte Tirana keuchend, »aber ich kann einfach nicht mehr! Flobert ist viel besser, als wir geglaubt haben.«
    »Du wirst kämpfen!«, zischte Nat Slater kalt. »Ich brauche dich doch

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