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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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der Ringrichter.«
    Der Sprecher räusperte sich und machte eine winzige Pause. In dieser Zeit dröhnte es laut aus dem kleinen Gerät, wie das begeisterte Volk im Sportpalast mitzählte: »Vier…fünf… sechs…sieben…«
    ***
    Der Tumult in der kleinen Snackbar war ohrenbetäubend. Der Krach übertönte den Lärm, der aus dem Radiogerät kam.
    Meine Hamburger hatte ich inzwischen verputzt. Gegen eine Tasse Kaffee hatte ich nichts einzuwenden. Ich tippte der Blondine, die einen Hauptpart in dem gemischten Chor übernommen hatte, auf die Schulter.
    »Das war ‘ne schnelle Entscheidung«, sagte die Blondine und hatte glänzende Augen, »Ich hätte nicht geglaubt, dass es so rasch gehen würde.«
    »Wenn ich halb so schnell ‘ne Tasse Kaffee haben könnte, wäre ich froh«, brummte ich und kletterte auf den Hocker.
    Sie nahm mir das nicht krumm. Sie hantierte an der Kaffeemaschine herum und legte den blitzenden Hebel nach unten. Zischend dampfte das kochende Wasser in den Apparat.
    »Ich hatte eigentlich mehr von Tirana erwartet«, sagte die Blondine. »Ich hatte auf ihn getippt, nicht auf diesen Flobert. Aber der Junge war wirklich gut.«
    »Ja, der war nicht Schlecht«, bestätigte mein Freund mit einem mitleidigen Grinsen. Er blickte mich an und machte eine Kopfbewegung zu der Blondine rüber, als ob er sagen wollte: »Was versteht die wohl von einem Fight?«
    Der Löffel auf der Untertasse klirrte, als sie mir den Kaffee auf die gläserne Platte der Theke stellte.
    »Schade, dass das Bild gerade im entscheidenden Augenblick Weggehen musste«, bedauerte die Blondine und schnappte sich die nächste Tasse von dem Regal.
    »Zum Glück hatten Sie ja noch ‘nen Radioapparat«, tröstete Phil.
    »Aber ‘n Radio ist doch nicht das Richtige«, sagte die Blondine und ließ die heiße, schwarze Brühe in die zweite Tasse laufen. »Ich bin auch gern mit den Augen dabei.«
    Plötzlich war der Lärm in der hinteren Ecke wie abgehackt.
    Die plötzliche Ruhe ließ mich aufhorchen.
    Und da kam in die Stille hinein die Stimme des Rundfunksprechers.
    »Jawohl, meine Damen und Herren«, sagte er, und in seiner Stimme schwang ein trauernder Ton mit, »leider erhielt ich gerade die Nachricht von der Kampfleitung bestätigt.«
    »Was ist los?«, wollte die Blondine wissen und stellte die zweite Tasse mit Kaffee vor Phil auf die Theke.
    Der Sprecher machte noch immer eine Pause.
    »Was ist denn los, Eddy?«, wandte sich die Blondine an den Koch, der neben den Gästen an die Wand angelehnt stand.
    Da kam auch schon die Stimme des Ansagers aus dem Lautsprecher. Der Mann räusperte sich, bevor er weitersprach.
    »Ich kann es noch gar nicht fassen, Ladies and Gentlemen, Tirana, der Schwarze Berglöwe, ist tot.«
    »Tot?«, flüsterte die Blondine entsetzt. »Wie kann er tot sein?«
    Ich fuhr mit einem Ruck herum. Phil sah mich an.
    Ich kramte hastig in meiner Jackentasche, warf ein paar Dollar auf die Theke, tippte grüßend an meinen Hut und verschwand. Phil war mir schweigend gefolgt.
    »Was hältst du von der Geschichte?«, fragte er mich, als er sich auf den Beifahrersitz meines Jaguars fallen ließ.'
    »Keine Ahnung«, brummte ich. »Ich hab nur so ein komisches Gefühl, als würde hier nicht alles stimmen. Aber…«
    Ich machte eine Pause.
    »Was heißt aber?«, erkundigte sich Phil und hielt sich an dem Haltegriff fest, bevor ich die Kurve mit hoher Geschwindigkeit anging.
    »Ich hatte nicht gedacht, dass Tirana sterben würde«, vollendete ich meinen Satz.
    »Sondern der andere? Dieser Flobert?«, fragte mein Freund gespannt.
    »Das hätte in die Geschichte gepasst«, brummte ich nachdenklich. »Denk doch an den Mord im Central Park.«
    »Das kann Zufall sein«, warf Phil ein, »Außerdem wurde da der Manager von Flobert erschossen…«
    »…das war ein Zufall«, widersprach ich. »Phil, ich bin jetzt erst richtig überzeugt, dass die Kugel Flobert gegolten hat. Wieso, kann ich dir auch nicht erklären, aber ich werde das Gefühl einfach nicht los. Und jetzt noch ein toter Boxer, da stimmt etwas nicht.«
    »Nach deiner Theorie müsste Flobert das Opfer sein und nicht dieser Tirana. Nee, da komme ich nicht ganz mit. Jerry.«
    »Deshalb möchte ich ja in den Sportpalast, um uns alles aus der Nähe anzusehen.« i Die Kontrolllampe des Sprechfunkgeräts leuchtete auf. »Geh mal dran, Phil. Da ist einer an der Strippe.«
    Phil schaltete das Gerät ein. Blechern kam die Stimme von Billy Wilder aus dem Lautsprecher.
    »Ihr müsst
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